Gigaherz: junge Uhrmacherin widerlegt alten Ex-Elektriker (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Sonntag, 19.03.2023, 16:48 (vor 644 Tagen) @ H. Lamarr

Die Kindfrau Meier gibt ihr Bestes [...]

Typisch Gigaherz: In dem Beitrag von Meier wird zwar das Aktenzeichen 1C_100/2021 des Urteils genannt, nicht aber ein Link zum Urteil gesetzt. Gigaherz verwehrt seinen Lesern damit den Zugang zum Urteil, denn dieses ist gegenwärtig über die Suche in der Datenbank des Bundesgerichts nicht zu finden. Im Original von Meiers Text, den Gigaherz 1:1 von ihrem Verein "Schutz vor Strahlung" übernommen hat, ist das Aktenzeichen des Urteils hingegen fairerweise mit einem Link hinterlegt.

Die Reaktion der Medien auf das Urteil ist bislang überschaubar.

Nettes Detail am Rande: Die mobilfunkkritische Uhrmacherin hat eigenen Angaben zufolge das Steckenpferd Amateurfunk. Bereits dies befähigt sie offensichtlich zu kompetenteren technischen Aussagen über das Beamforming adaptiver 5G-Antennen, als diese dem Gigaherz-Präsidenten (Ex-Elektriker) jemals von der Hand gingen. Meier schreibt:

[...] Adaptive Antennen können ihre Strahlung konzentrieren und bis zu acht Beams formen, die in einer Distanz von 100 m zur Antenne rund 30 m breit sind. [...]

Am ersten Halbsatz gibt es mMn nichts auszusetzen, bis zu acht Beams sind derzeit Stand der Technik (8 x 8-Antennenmatrix), später können es z.B. mit einer 16 x 16-Antennenmatrix durchaus auch mehr Beams werden. Die Fixierung darauf, dass ein Beam in 100 Meter Distanz rd. 30 Meter Durchmesser hat, halte ich hingegen für unzutreffend oder bestenfalls irreführend. Denn die Beamsteuerung einer Antennenmatrix greift situationsabhängig ein, sie kann je nach Bedarf die Antennenmatrix zur Ausstrahlung von einem einzigen stark gebündelten weitreichenden Beam veranlassen, mit dem ein Teilnehmer am Rand der Funkzelle erreicht werden kann, oder zwei bis acht entsprechend weniger weit reichende "breitere" Beams formen, um Teilnehmer in kürzerer Distanz zu versorgen. Der Durchmesser eines Beams ist daher situationsabhängig variabel und keine fixe Größe.

Entscheidend ist jedoch Meiers erster Halbsatz, denn dieser steht im eklatanten Widerspruch zu älteren Behauptungen Jakobs. Bevor 5G überhaupt großtechnisch eingesetzt wurde, angelte sich Jakob 2018 bei Ericsson technische Unterlagen der neuen adaptiven Antennen und interpretierte was er sah völlig falsch. Er glaubte, eine 8 x 8-Antennenmatrix durchbohre den Äther mit 64 pfeilspitzen Beams, um reihenweise Menschen aufzuspießen. Und weil es auf der nach oben und unten offenen Skala der Dummheit immer welche gibt, die noch dümmer sind als man selber, verbreitete z.B. der Sektenkanal von Ivo Sasek (klagemauer.tv) die falsche Darstellung Jakobs in der Schweiz und darüber hinaus. IZgMF-Forumteilnehmer "Kuddel" berichtigte Jakobs Darstellung gut verständlich mit diesem Posting. Doch Jakob ließ sich davon nicht beirren, er beharrte weiter auf seiner Falschdarstellung und verirrte sich zunehmend tiefer im für ihn undurchdringbaren Dschungel der 5G-Antennentechnik. Zu einer Berichtigung seiner grundlegend falschen Behauptungen konnte er sich nicht durchringen, sein Mist von damals verpestet auch heute noch die Luft im www.

Jetzt hat Jakob sich auf seiner eigenen Website mit der Übernahme von Meiers "Pressemitteilung" selbst widerlegt. Wahrscheinlich hat er dies gar nicht bemerkt. Und selbst wenn, der Vollzeit-Desinformant in technischen Sachfragen des Mobilfunks würde sich mMn eher die Zunge abbeißen, als einen Fehler einzugestehen. Diese Unanständigkeit, die alles andere als ein Einzelfall ist, macht die Gigaherz-Website zu einer der schlimmsten Pestbeulen in der an Pestbeulen reichen Landschaft organisierter Mobilfunkgegner.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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