Wir üben Desinformieren (4): falschen Fehler verbreiten (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 24.02.2021, 10:07 (vor 1149 Tagen) @ Gast

Unterstützung erfahren die Bürger durch die aktuelle Rechtsprechung des Hanseatischen Oberlandesgerichts Bremen. Hier wurde nach einem 12 Jahre dauernden Rechtsstreit vor kurzem endgültig festgestellt, dass in der REFLEX-Studie von Prof. Franz Adlkofer bereits im Jahr 2004 DNA-Schäden durch Mobilfunkstrahlung und damit die erste Stufe zur Krebsentstehung nachgewiesen wurden und dies nicht als falsch dargestellt werden darf.

Die Desinformation durch den Verfasser dieser sogenannten Pressemitteilung kommt auf leisen Sohlen daher. Denn selbstverständlich dürfen die Ergebnisse der Wiener "Reflex"-Studie von jedermann als falsch im Sinne von unzutreffend dargestellt werden, sogar von Prof. Lerchl. Kein Kunststück, schließlich sind die Ergebnisse dieser Studie wegen mehrfach gescheiterter Replikationsversuche wissenschaftlich schon vor geraumer Zeit aus dem Verkehr gezogen worden. Einige organisierte Mobilfunkgegner wollen das nicht hinnehmen und das Rad der Geschichte mit List & Tücke zurückdrehen.

Der Desinformant übt sich verzweifelt an der Wiederbelebung einer Leiche, indem er den Urteilsspruch des OLG Bremen verfälscht. Das Gericht hat nicht verboten, besagte "Reflex"-Studie als falsch zu tadeln, sondern es untersagt, die Studienergebnisse als Produkt einer Fälschung zu bezeichnen. Den Unterschied zwischen falsch und gefälscht sollte eigentlich jeder kennen, sogar im bayerischen Ruhpolding.

Auch das Bundesamt für Strahlenschutz hat die Gefahren und Gefahrenabwehr bei Mobilfunk an etlichen Stellen neu bewertet. Es bestätigt die mögliche Krebsentstehung und die besondere Schutzbedürftigkeit von Kindern, Schwangeren, Älteren und Kranken.

Blödsinn, belangloser. Vorgetragen von einem Zaungast, der nach jedem Strohhalm greift, um seine verzerrte Risikowahrnehmung unter dem Schutz der Meinungsfreiheit in die Öffentlichkeit zu tragen.

Eine Pressemitteilung dient der Information von Journalisten.

Richtig. So ist es üblicherweise. Die Pressemitteilungen von Mobilfunkgegnern schaffen jedoch aus gutem Grund nur in den seltensten Fällen den Sprung zu einer Pressemeldung in den Medien (im konkreten Fall erschien die Meldung in einer Medienecke für Selbstdarstellungen). Pressemitteilungen von Mobilfunkgegnern dienen deshalb, ebenso wie die albernen "Offenen Briefe" der Szene, vor allem der öffentlichen Selbstinszenierung.

Hintergrund
Wir üben Desinformieren

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Desinformation, Manipulation, Irreführung, Wissenschaftsleugnung, Offener Brief, Uminterpretation


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