Mensch Meier: 5G-Rebekka vs. ETH-Professor Leuthold (Allgemein)

H. Lamarr , München, Donnerstag, 17.09.2020, 23:43 (vor 1553 Tagen)

Eine nette Idee hatte am 20. Juni 2019 die Redaktion der unentgeltlich abgegebenen Schweizer Boulevard- und Pendlerzeitung "20 Minuten". Sie ließ ein sogenanntes 5G-Faktenblatt aus der Anti-Mobilfunk-Szene von Rebekka Meier, Präsidentin der Schweizer Anti-Mobilfunk-Vereine 5G-Moratorium und Schutz vor Strahlung kommentieren sowie von Prof. Dr. Jürg Leuthold, Chef des Instituts für Elektromagnetische Felder (IEF) an der ETH Zürich. Das Ergebnis ist hier zu lesen und mMn wie zu erwarten ein klarer Punktsieg des Elektrotechnik-Professors über die gelernte Uhrmacherin aus Grenchen, die eigenen Angaben zufolge Funkamateurin ist.

Diffus ist "20 Minuten" was den Anlass des Zweikampfs angeht, nämlich das besagte 5G-Faktenblatt. Es wird weder verlinkt noch ist klar ersichtlich, aus welcher Ecke der Anti-Mobilfunk-Szene es kommt. Erst eine Recherche im www ergab, Meier kommentiert nicht nur das Papier, sie hat es Mitte 2019 auch selbst heraus gegeben.

Auch in Deutschland versuchte sich im Oktober 2019 ein fachliches 5G-Fliegengewicht an der Herausforderung eines fachlichen 5G-Schwergewichts. Seinerzeit wollte die gelernte Betriebswirtin Nicole Wolf sich mit Prof. Achim Enders von der TU Braunschweig messen, musste sich zunächst jedoch mit der Pressestelle der TU zufrieden geben. Anlässlich einer Podiumsdiskussion am 5. März 2020 trafen die beiden dann doch noch aufeinander, die Herausforderin prüfte bei dieser Gelegenheit den Professor allerdings nicht nennenswert. Wer Enders' Körpersprache deuten kann, wird Zeichen der Resignation über die Argumente seiner beiden Kontrahenten (Wolf hatte sich Klaus Buchner als Beistand geholt) kaum übersehen können.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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Selbstüberschätzung, Funkamateur, Moratorium, Meier