Franz Adlkofer: Hat er "Reflex" endgültig abgeschrieben? (Forschung)

H. Lamarr @, München, Freitag, 05.06.2020, 22:05 (vor 1393 Tagen) @ H. Lamarr

Adlkofers jüngster Auftritt fand am 23. Mai 2020 in Rubikon statt, einem "Magazin für die kritische Masse", dem sich auch der unbequeme und folglich wütend angefeindete Internetpranger Psiram schon ausführlich angenommen hat.

Schon seltsam, dass Franz Adlkofer die Zeit fand, am 23. Mai 2020 auf Rubikon einen – sagen wir mal verzichtbaren – Artikel zu veröffentlichen. Warum seltsam? Weil am 25. März 2020 lizenzfrei und so für jeden lesbar der Sargdeckel auf seine Lieblingsstudie des "Reflex"-Projekts gelegt wurde. Das ist jetzt über zwei Monate her und der ehemalige Koordinator des Projekts hat sich öffentlich zu dieser Beerdigung mit keiner Silbe geäußert, wohl aber Zeit gefunden, auf Rubikon Belangloses zu plaudern. Das mag daran liegen, dass wir alle dazu neigen, zuerst Dinge, die uns leicht fallen zu erledigen und Unerqickliches auf später zu verschieben. Aber: Aus meiner Sicht sind bis heute 72 Tage ohne eine sichtbare Reaktion schon so lange, dass der Eindruck entstehen kann, Adlkofer betrachte eine Erwiderung auf die Studie der Schweizer nicht als unerquicklich, sondern als hoffnungslos.

Sollte meine Einschätzung zutreffen und Franz Adlkofer weiter schweigen, dann ist die im April 2008 von Lerchl im RDW-Forum begonnene sachliche Auseinandersetzung um die Wiener "Reflex"-Studien am 23. Mai 2020 nach ziemlich genau zwölf Jahren zuende gegangen. Die gerichtlichen Auseinandersetzungen Adlkofer vs. Lerchl gehen weiter.

It'Is (Niels Kuster) bewertet die wissenschaftlichen und technischen Auswirkungen der neuen Studie so:

► Es wurden keine schlüssigen Beweise für eine Störung der DNA-Integrität oder Veränderungen in der DNA-Reparaturkapazität in kultivierten menschlichen Zellen nach Exposition mit WEMFs gefunden, im Gegensatz zu früher berichteten Ergebnissen

► Zellkultur-Bedingungen und die Komet-Assay-Methodik wurden als wahrscheinlich relevante Variablen identifiziert, z.B. wurden in einigen Experimenten mit UMTS-Expositionen kleine Veränderungen im DNA-Schadens-Level und in der Reparatur-Dynamik beobachtet

► Die Variabilität der Reaktionen wird als möglicher Beweis für eine unspezifische WEMF-induzierte zelluläre Stressantwort interpretiert, der zugrunde liegende Mechanismus einer solchen Interaktion zwischen WEMF und Zellphysiologie muss jedoch weiter untersucht werden

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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