AfD-Anfrage: Fachkompetenzen der Fraktionäre (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Sonntag, 15.03.2020, 16:54 (vor 1756 Tagen) @ Kuddel

Der Fragensteller benutzt Fachbegiffe in einem Kontext der erkennen läßt, dass er die Fachbegriffe überhaupt nicht versteht.

Ein Teil der Fragen könnte er sich von angehenden Abiturienten beantworten lassen.

Gut, dann schaunmer doch mal nach, wie es um die Expertise der elf namentlich genannten AfD-Fragesteller in Sachfragen der 5G-Antennentechnik bestellt ist.

Matthias Büttner belegte von 2010 bis 2013 eine Berufsausbildung zum IT-Systemkaufmann.
Dr. Dirk Spaniel studierte von 1991 bis 1997 Chemieingenieurwesen/Maschinenbau an der TU Clausthal und an der RWTH Aachen.
Wolfgang Wiehle ist gelernter Diplom-Informatiker, ausgeübter Beruf: IT-Berater.
Leif-Erik Holm absolvierte eine Lehre zum Elektromonteur, später Studium der Volkswirtschaftslehre an der Humboldt-Universität zu Berlin.
Frank Magnitz absolvierte eine Ausbildung zum Bankkaufmann. Anschließend studierte er auf dem zweiten Bildungsweg Pädagogik.
Andreas Mrosek ist Dipl.-Ing. für Schiffsführung.
Joana Cotar ist studierte Politologin.
Uwe Schulz begann nach seinem Abitur 1982 ein Jurastudium, welches er jedoch 1988 ohne Abschluss beendete. Schulz ist als leitender Angestellter tätig.
Tino Chrupalla ist Meister im Maler- und Lackiererhandwerk.
Dr. Axel Gehrke ist Facharzt und Hochschullehrer.
Detlev Spangenberg durchlief eine Ausbildung zum Maschinenschlosser, später studierte er Betriebswirtschaftslehre und erreichte den Abschluss als Diplom-Betriebswirt.

Die fachlichen Qualifikationen sämtlicher gelisteten Fraktionsmitglieder liegen offensichtlich deutlich neben der Spur der 5G-Antennentechnik, womit die Hauptursache für die inhaltlichen "Unschärfen" der Kleinen Anfrage mMn klar sind. Wer immer die Fragen der AfD-Fraktion beantworten muss ist nicht zu beneiden. Ich wäre bei manchen Fragen geradezu sprachlos, da mir nicht ersichtlich wird worauf die Fragesteller überhaupt hinaus wollen. Das Risiko von Fehlinterpretationen der kommenden Antworten auf die Kleine Anfrage ist damit groß weil personell programmiert.

Aus meiner Sicht dampft die AfD, was 5G anbelangt, noch längst nicht mit voller Kraft, vielmehr ist sie in einer Sondierungsphase und lotet aus, ob eine 5G-Gegnerschaft für sie erfolgversprechend sein könnte. Mutmaßlich beschäftigt die Bundestagsfraktion auch technische Berater, deren Kompetenzen in 5G-Sachfragen jedoch, dies belegt die Kleine Anfrage, gegenwärtig bescheiden sind. Das macht die Angelegenheit problematisch. Denn wenn in der AfD-Fraktion keiner hinreichend Durchblick bei 5G hat, läuft sie Risiko zum Spielball von Strippenziehern zu werden, die sich als Durchblicker ausgeben und in den eigenen Reihen der AfD sitzen können oder außerhalb. Die vielen technisch grotesken und doch zum Teil häufig mitgezeichneten Online-Petitionen gegen 5G könnten die Sonden sein, um zu testen, inwieweit sich Bürgerwut mit Mitteln des Populismus entfachen lässt, ohne auch nur ein einziges belastbares Sachargument aus dem Köcher ziehen zu müssen. Spätestens im kommenden Bundestagswahlkampf wird sich zeigen, welchen 5G-Kurs die AfD-Führung einschlagen wird. Aus meiner Sicht wird es der unverfängliche Ja-Aber-Kurs sein, der kommenden beliebigen Kurswechseln nicht im Wege steht.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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