DF Hensinger demontiert sich erfolgreich selbst (Allgemein)

Alexander Lerchl @, Mittwoch, 04.12.2019, 21:28 (vor 1817 Tagen)

Peter Hensinger, eines der Sprachrohre von Diagnose Funk, sagte neulich auf einer Veranstaltung gegen 5G:

"Die Digitalisierung kann man nicht rückgängig machen. Auch ich benutze ein Smartphone. Aber wir brauchen dringend eine starke Regulierung durch die Politik“, forderte Hensinger." (Unterstreichung von mir).

Nun denn. Einerseits behauptet DF, die Hirne von Schülern würden durch Mobilfunk zerbröselt, andererseits benutzt Hensinger selbst ein Smartphone. Das passt ja wohl gar nicht zusammen. Und darauf wies ich hin, nämlich hier und hier.

Für Hensinger war das offenbar ein sehr schmerzhafter Schritt gegen das Schienbein, der ordentlich wehtat. Jedenfalls reagierte er auf meine berechtigte Kritik mit einem Elaborat der üblichen Sorte, das allerdings richtig lustig ist.

Er schreibt: "Der Satz, dass Peter Hensinger ein Smartphone besitze, ist nie gefallen. Aus "kein" wurde "ein". Wenige Tage darauf druckte die Zeitung anstandslos die Gegendarstellung (s. Downloads):"

Aha.

Schauen wir uns die beiden Passagen an:
„Die Digitalisierung kann man nicht rückgängig machen. Auch ich benutze ein Smartphone. Aber wir brauchen dringend eine starke Regulierung durch die Politik“, forderte Hensinger.

versus:

„Die Digitalisierung kann man nicht rückgängig machen. Auch ich benutze kein Smartphone. Aber wir brauchen dringend eine starke Regulierung durch die Politik“, forderte Hensinger.

Macht keinen Sinn, das "k". Ist einfach semantisch widersinnig und überhaupt allenfalls geeignet, zu versuchen, den Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Leider vollkommen missglückt.

Si tacuisses philosophus mansisses.

q.e.d.

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"Ein Esoteriker kann in fünf Minuten mehr Unsinn behaupten, als ein Wissenschaftler in seinem ganzen Leben widerlegen kann." Vince Ebert

Im Zeichen des Wassermann

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 04.12.2019, 23:28 (vor 1816 Tagen) @ Alexander Lerchl

Er schreibt: "Der Satz, dass Peter Hensinger ein Smartphone besitze, ist nie gefallen. Aus "kein" wurde "ein".

Was jammert Peter Hensinger, habe nicht ich ihm die oberirdische Steilvorlage für seine Gegendarstellung geliefert?

► Reporter Wassermann hat sich verhört und Hensinger sagte "... ich benutze kein Smartphone" anstelle von "... ich benutze ein Smartphone".

Quelle: https://izgmf.de/scripts/forum/index.php?mode=thread&id=65100#p68058

Dass diese Variante der Sprachlogik widerspricht habe zwar auch ich bemerkt, da der Satzbau bei Herrn Hensinger aber zuweilen einsturzgefährdet ist, hielt ich diese Variante nicht für gänzlich unmöglich. Und wer genau hinschaut erkennt, dass Hensinger den Text aus der Zeitung verdreht wiedergibt, er redet vom "besitzen" eines Smartphones, die Zeitung vom "benutzen". Der Unterschied der beiden Vokabeln müsste sogar einem "germanischen Drucker" geläufig sein :-).

Schaut man sich an, was Peter Hensinger nachweislich vor laufender Kamera an Schwachfug aufsagen kann, dann ist es durchaus möglich, dass er sich ähnliche Dinger auch in Ravensburg geleistet hat.

Die Frage ist jetzt: Hat sich Wassermann tatsächlich verhört oder hat Hensinger sich einen Versprecher geleistet und versucht nun nachträglich zu retten, was zu retten ist? Dass die Zeitung Hensingers Gegendarstellung ohne Faxen zu machen druckte ist kein Beweis, denn sie ist zum Druck der Gegendarstellung verpflichtet, selbst dann, wenn die beanstandete Tatsachenbehauptung wahr ist (Quelle). Der einzige, der Licht in diese kuriose Angelegenheit bringen könnte ist Reporter Wassermann, nämlich dann, wenn er eine Tonaufzeichnung von der Veranstaltung gemacht hat. Üblicherweise machen Journalisten dies jedoch bei solchen Gelegenheiten von lokaler Bedeutung nicht, sie müssten sich dann das Gerede nämlich zweimal anhören, die Zeit dafür nehmen sie sich in aller Regel nicht.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Wenn der David zum Goliath wird

KlaKla, Samstag, 07.12.2019, 19:31 (vor 1814 Tagen) @ H. Lamarr

Lerchls Versuche im Interview mit der FMK, die Ergebnisse der NTP-Studie über das Krebs auslösende Potential der nicht-ionisierenden Strahlung klein zu reden, ja zu ridikülisieren, decken sich mit den Argumenten der ICNIRP, des Bundesamtes für Strahlenschutz und der Stiftung Warentest. ...

Das Wort RIDIKÜLISIERUNG steht hier in Verbindung mit der Tabaklobby und Dr. Franz Adlkofer. Das nun der angebliche Germanist Hensinger ausgerechnet dieses Wort wählt um seine Überzeugung in imposante Worte zu kleiden bestätigt meine Annahme aus dem Jahr 2015, die Strategie der Tabaklobby findet Nachahmer. Kein Wunder, steht man im Einfluss. Darauf genehmige ich mir einen Glühwein. Prost Hensinger 😁

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Meine Meinungsäußerung

Tags:
Unterstellung, Entwertung, Diagnose-Funk, Hensinger, Stiftung Warentest, Ridikülisierung, NTP-Studie

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