Interview mit nervösem Klaus Scheidsteger (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Freitag, 22.02.2019, 13:39 (vor 2114 Tagen) @ KlaKla

ARD - Gefahr durch Mobilfunkstrahlen? live-nach-neun vom 20.02.2019

Eine Erklärung, warum Klaus Scheidsteger ausgerechnet beim WDR landen konnte, gibt seine berufliche Karriere. Es sind zwar nur teils schräge Sekundärquellen (wie Rubikon), die Auskunft geben, doch diesen Quellen zufolge volontierte er beim WDR und eine Quelle sagt, er sei Reporter des WDR gewesen. Sollte dies zutreffen, könnte eine alte Seilschaft ihm behilflich gewesen sein, ins Frühstücksfernsehen des WDR zu kommen.

Aus meiner Sicht hatte sich Scheidsteger für seinen Auftritt beim WDR sechs klare Ziele gesetzt, was er unbedingt los werden wollte. Keine leichte Aufgabe bei nur 5 Minuten Gesprächsdauer:

► Angst vor EMF schüren mit Stichwort Krebs.
► W-Lan als risikobehaftet stigmatisieren.
► Einen wissenschaftlichen Wirkmechanismus für Gesundheitsschäden behaupten.
► Werbung machen für Diagnose-Funk, die sogenannte Kompetenzinitiative und EMF-Data.
► George Carlo als Opfer einer Intrige inszenieren.
► VLC (Visible Light Communication) ins Gespräch bringen.

Besonders auffällig war die aufdringliche Werbung für die Anti-Mobilfunk-Vereine, Scheidsteger streute sie zusammenhanglos ins Gespräch ein, ohne dass danach gefragt wurde.

Seinen Interviewpartner Tim Schreder konnte Scheidsteger offensichtlich nicht überzeugen, der junge Mann signalisierte mehrfach Zweifel an der Darstellung seines Gesprächspartners. Scheidsteger machten diese Signale, so mein Eindruck, nervös. Bemerkenswert finde ich noch, dass Schreder offenbar unmittelbar vor der Sendung Scheidstegers populistischen Anti-Mobilfunk-Film "Thank You for Calling" serviert bekam, was augenscheinlich nicht die erhoffte Wirkung hatte.

Meine Frau hat auf der oben verlinkten WDR-Webseite mit dem Interview einen Kommentar geschrieben und wurde prompt ermahnt:

... bitte bleiben Sie sachlich - auch wenn Sie eine andere Meinung vertreten - und sehen von Vorwürfen der bewussten Falschinformation ab.

Aus meiner Sicht hat meine Frau sich nichts vorzuwerfen, bei nicht wenigen Debatten im Bundstag geht es weitaus schärfer zu. Und warum sollte sie von "Vorwürfen der bewussten Falschinformation" absehen, wenn eine kritische Auseinandersetzung mit Scheidstegers "Thank You for Calling" ergeben hat, dass genau diese Vorwürfe belegbar sind?

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Angst, Werbung, Seilschaft, Ko-Ini, Stigmatisierung, Carlo, WDR, Wirkmechanismus, Filmemacher, VLC, Ty4C, Kooperationspartner, Kampagne, Protagonist, Viralmarketing, Rubikon


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