Eklipse-Projekt: Alarm, um der Lust am Alarmieren Willen (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Montag, 31.12.2018, 17:00 (vor 2152 Tagen) @ H. Lamarr

Allerdings sind die beiden oben verlinkten Berichte zu EMF-Auswirkungen auf die Natur aus meiner Sicht eher belanglos, dramatische Alarmbotschaften, wie sie gerne in der Anti-Mobilfunk-Szene kolportiert werden und die möglicherweise auf die Einwirkung von Babilon zurückzuführen wären, konnte ich beim Durchblättern der Berichte nicht entdecken.

Spinner sehen dies selbstverständlich ganz anders, wie eine Meldung von "Andreas Müller" auf grenzwissenschaften.de zeigt. Auszug:

Swindon (Großbritannien) – Elektromagnetische Strahlung, wie sie auch von Stromleitungen, WLAN, Mobilfunkmasten und Sendeanlagen ausgeht, stellt eine „glaubhafte Bedrohung“ für wildlebende Tiere, besonders für Insekten und Vögel aber auch für Pflanzen dar. Zu diesem Schluss kommt ein aktueller Bericht des von der EU geförderten Projekts „Establishing a European Knowledge and Learning Mechanism to Improve the Policy-Science-Society Interface on Biodiversity and Ecosystem Services“ (EKLIPSE). Begleitend warnen Umweltschützer gerade vor dem Hintergrund der erweiterten Sendeleistung des neuen Übertragungsstandards 5G für mobile Daten vor der Fortführung der bisherigen naiven Umgangsweise mit dem potentiellen Risiko durch elektromagnetische Strahlung.

Ulkig finde ich, wie der wissende Andreas sich mit dem Hinweis auf die Förderung des Projekts durch die EU müht, seine Alarmmeldung "bedeutend" zu machen. Auch Franz Adlkofer benutzte bei seinem "Reflex"-Projekt diesen Trick. Die Fachkompetenz des Autors ist daran erkennbar, dass er zwischen "Mobilfunkmasten" und "Sendeanlagen" unterscheidet, wobei streng genommen ein Mobilfunkmast nur ein völlig strahlungsfreier Antennenträger aus Metall oder Beton ist (vergl. Fahnenmast). Dilettantisches Geschwätz aus der Munkeln-&-Raunen-Szene auch der Hinweis auf "warnende" Umweltschützer (welcher Qualifikation?) und die "erweiterte" Sendeleistung von 5G-Sendeanlagen. Klingt mir alles sehr verdächtig nach Stuss aus dem Kopp-Verlag.

Dem Textfragment ist gut anzumerken wie der Autor krampfhaft versucht einen Ochsen zu melken, um diesem eine von seinen verstörten Lesern so begehrte "bad news" abzuzapfen. Herausgekommen ist eine Fakenews der Trump-Klasse: plenty fake, little news. Ob der Rest des Werks von Andreas besser ist kann ich nicht beurteilen, ich habe nicht mehr weiter gelesen.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Interessenkonflikt, Netzwerk, Trick, Pseudowissen, Babilon, EKLIPSE, Grenzwissenschaften


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