5G-Alarm in Zunzgen: Gigaherz-Jakob findet Erschreckendes (Allgemein)
Es war nur eine Frage der Zeit, doch jetzt hat die Schweiz ihren ersten 5G-Alarm. Ort des Geschehens ist Zunzgen, eine 3000-Seelen-Gemeinde im Kanton Basel-Landschaft. Kaum war das Baugesuch von Swisscom im Amtsblatt des Kantons veröffentlicht, rötete sich in Zunzgen bei einigen altersweisen Anwohnern schon der Kopf. Noch am selben Tag wurde einer von ihnen in der Gemeindeverwaltung vorstellig, ob er das Baugesuch zwecks "externer Überprüfung" kopieren dürfe. Nach kurzem hin und her, ob er dürfe oder nicht, erreichten die Unterlagen Hans-U. Jakob, den selbsternannten 5G-Experten des Vereins Gigaherz. Der greise Ex-Elektriker "prüfte" und teilte den Anwohnern "Erschreckendes" mit. Jakobs perfides vorgezogenes Weihnachtsgeschenk ist für die angstgeplagten Zunzgener zwar weitgehend unverständlich, für Jakob ohnehin, bestärkt jedoch alle Protestanten in ihrer Lageeinschätzung, die geplante Antenne dürfe unter keinen Umständen in ihrem Sichtfeld errichtet werden. Alles wie gehabt also.
Nun geht wohl auch dieser Streitfall um einen Mobilfunkstandort den üblichen Lauf der Dinge, verschlingt Unmengen an Geld, Zeit, Adrenalin und Nerven, und am Ende wird der Sendemast mit einiger Sicherheit dann doch genau dort errichtet, wo er von Anfang an geplant war. Die Strohfeuer eidgnössischer Mobilfunkgegner wärmen in aller Regel nur einen: Jakob. Alle anderen werden verheizt. Der angerichtete Schaden ist immens, zur Rechenschaft gezogen werden Jakob und sein Verein nicht, dem Rechtsstaat fehlen dazu vermutlich legitime Mittel. Der Rechtsstaat schützt Dumme, nicht aber Bürger, die zu faul sind, sich ordentlich aus seriösen Quellen zu informieren.
Über den Antennenzoff in Zunzgen berichtet telebasel mit leisem Lächeln in Wort und Bild.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –