EHS-Chance vertan: Dorf für 140'000 Euro versteigert (Elektrosensibilität)

H. Lamarr @, München, Samstag, 09.12.2017, 20:03 (vor 2349 Tagen)

Der Weiler Alwine (neun Häuser, zehn Schuppen) liegt rund 100 km südlich von Berlin in Brandburg inmitten eines dichten Waldes. Heute wurde Alwine für 140'000 Euro versteigert, es gab nur ein Gebot. Wegen der Waldlage und weil der nächstgelegene Sendemast am Rande des Örtchens Tröbitz gut 1600 Meter nördlich liegt, wäre Alwine ein Schnäppchen für überzeugte Elektrosensible gewesen, auch wenn in die Renovierung der Häuser mehr Geld hätte gesteckt werden müssen, als für den Kauf. Doch "Elektrosensible" in Deutschland reden nur liebend gerne über ein Dorf für "Elektrosensible", sobald es konkret wird, hält sich die Begeisterung in sehr engen Grenzen. Da auf hohem Niveau gejammert wird, sind die Ansprüche der Betroffenen ebenso vielschichtig wie unerfüllbar.

Wem 1600 Meter Distanz als zu gering erscheinen, der sei an die Berichte der Extrem-EHS Eva Weber aus München erinnert. Sie erleidet in 110 Meter Abstand zu einem Mobilfunk-Sendemast eigenen Angaben zufolge Höllenqualen. Verlässt sie ihr Haus und entfernt sich davon etwa 200 Meter weg auf ein Feld (Abstand zum Sendemasten jetzt 310 Meter), ist sie ihrem Bekunden nach frei von Beschwerden. In Anbetracht dieser Umstände sind 1600 Meter Distanz weit mehr als genug.

Hintergrund
Dorf in Brandenburg versteigert


Rund 1600 m von Alwine entfernt ist ein Mobilfunk-Sendemast mit sechs Antennen. Keine Hauptsrahlrichtung (HSR) zeigt genau auf Alwine, das ziemlich genau auf 210° liegt. Die nächstgelegene HSR liegt auf 190°.
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Bild: Google Earth

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Game over, Funkloch, Schutzzonen, Immobilien, Scheitern, EHS-Verein, Reservate, Erholungsheim


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