Träumen von "weißen Zonen" (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 31.03.2016, 00:45 (vor 2921 Tagen) @ charles

Es gibt dort zwar schlechter Mobilfunk Empfang, aber ich fürchte das es dort trotzdem *ungesunde* andere Elektrosmog geben wird, wo echte Elektrosensitive auf reagieren vermögen.

"Charles", es gibt auf dieser Welt keinen echten Elektrosensiblen, es gibt nur überzeugte Elektrosensible.

Und wenn von diesen einer halbwegs glaubwürdig wirkt, wie etwa der Herr M. Bolli in der Schweiz, dann hält ihn seine Ärztin Frau Gilli (ebenfalls Schweiz) für echt. Aber nur deshalb, weil sie auch andere überzeugte Elektrosensible kennt, die Spinner und offensichtlichen Elektrochonder, die sogar ein Laie nach 5 Minuten Gespräch zu identifizieren imstande ist. Das sind dann die unechten Elektrosensiblen. Sie sind nicht nutzlos, sondern dienen den vermeintlich echten Elektrosensiblen unabsichtlich als Steigbügel in Gestalt des schlechten Beispiels, von dem sich die "echten" mit auf den ersten Blick glaubwürdigem Auftreten abheben.

Mühen Sie sich nicht ab, jetzt wie immer das Gegenteil zu behaupten. Ein Beleg dafür, dass ich nicht falsch liege ist das für jeden ersichtlich stark zurückgegangene Interesse der (seriösen) Forschung an diesem kruden Thema. Es ist hinreichend klar und muss nicht weiter erforscht werden, dass "Elektrosensibilität" keine Krankheit des Körpers ist, sondern eine des Geistes. Natürlich werden ein paar der schrägen Onkelz versuchen, das Vakuum mit "Studien" aufzufüllen, doch das ist Blendwerk für Laien, wichtige Leute tragen Sonnenbrillen.

Wegen zu geringer Fallzahlen ist es leider nicht "lohnend", für die Betroffenen eine spezielle treffsichere Therapie auszuarbeiten, eine Sendemastenphobie ist halt doch etwas leicht anderes als eine Spinnenphobie. Das liegt mMn auch daran, dass sämtliche Vereine der "Elektrosensiblen" erstrangig ein paar Funktionäre zufriedenstellen wollen und an wirksamer Hilfe für die Betroffenen kein ehrliches Interesse besteht. Man braucht die Leute als "nützliche Idioten" fürs Geschäft. Dabei wäre es mMn edelste Aufgabe der Vereine, sich mit Macht um ein vernünftiges Therapieangebot zu kümmern, statt herum zu blödeln und ihre Mitglieder auf Wünschelruten-Testpfade mit einem Abstecher Kräuterheilkunde zu schicken oder szenebekannten Scharlatanen zur Spezialbehandlung mit gemeinsamen Frohlocken, Singen und Löwenzahnpflücken zuzuführen.

Klar, fanatische "Elektrosensible" lassen sich nicht therapieren, die bleiben außen vor und sind wahrscheinlich durch Nichts und Niemanden mehr von ihrer fixen Idee abzubringen, also unheilbar. Ein Therapieangebot richtet sich an Unentschlossene, die noch nicht so fest in der Überzeugung gefangen sind, "elektrosensibel" zu sein. Diese Abgrenzung gilt für alle Therapien und ist nicht typisch für eine Elektrosmog- oder Sendemastentherapie.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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