Personendosimeter zeichnet Tagesbestrahlung auf (Allgemein)
Süddeutsche Zeitung
Wochenende 4./5. Februar 2006
Mini-Gerät misst Handy-Strahlen im Wohnzimmer
Dosimeter kommt in den Handel
Von Oliver Kienzle
München - Wollten Sie schon immer wissen, wie stark die Handy-Strahlung im Schlafzimmer ist? Ein neues, handliches Instrument, das bereits an der Münchener Universität getestet wurde, macht es theoretisch möglich, Universitäten und Forschungsinstitute aus der Schweiz und Italien reißen sich um dass so genannte Dosimeter: Sie wollen in Studien herausfinden, ob Mobilfunkstrahlen krank machen.
Wie eine Schmuckschatulle sieht das Dosimeter aus. Es ist zehn Zentimeter land und wieg 70 Gramm. Ob in S-Bahn oder im Wohnzimmer - getragen wird das Messgerät am Oberarm.
"Weil im Bereich von Brust und Kopf laut Aussagen von Wissenschaftlern die meisten gesundheitlichen Beeinträchtigungen durch Mobilfunkstrahlen entstehen", sagt Hubertus Maschek. Seine Kauferringer Firma entwickelte das Dosimeter innerhalb von drei Jahren gemeinsam mit der Fachhochschule Augsburg und dem Landesamt für Umwelt. Getestet hat das Dosimeter das Institut für Arbeiter und Umweltmedizin der LMU.
"In dem Dosimeter stecken drei Antennen", sagt Maschek. Sie schlucken Mobilfunkstrahlen und erkennen einzelne Netze wie UMTS oder das D-Netz. Für den Hausgebrauch ist das Dosimeter nicht geeignet, glaubt er. "Eher für Studien", sagt der Geschäftsführer.
Immerhin 2900 Euro kostet das Messgerät. 40 Stück hat die Firma bisher produziert. 30 Dosimeter nutzen das Bundesumweltministerium und das Bundesamt für Strahlenschutz. Die Behörden haben das Deutsche Mobilfunkforschungsprogramm aufgelegt: 3000 Kinder und Jugendliche in Bayern werden das Dosimeter am Arm tragen. "Wir wollen herausfinden, ob es einen Zusammenhang gibt zwischen Mobilfunkstrahlen und Befindlichkeitsstörungen", sagt Wolfgang Vierling vom Landesamt für Umwelt.
Studien darüber gibt es bisher zuhauf. Ob sie empirisch haltbar sind, ist die Frage, meint Vierling. Denn die bisher auf dem Markt befindlichen Strahlenmessgeräte sind dicke Klötze. "Die konnten man in den Raum stellen, mehr nicht", sagt Maschek. "Aber der menschliche Körper saugt Mobilfunkstrahlen auf. Wenn sie nur ein paar Meter vom Gerät weg sind, stimmt der Messwert nicht mehr."
Der Vorteil des ESM-140, so der Produktname des Dosimeters: Probanden tragen es ständig am Körper. Das Dosimeter liefert verlässliche Daten. Sie finden Wissenschaftler heraus, ob Handy-Strahlen tatsächlich Kopfschmerzen oder Krebs verursachen.
"Das Gerät ist weltweit einmalig", sagt Maschek. Dementsprechend groß ist das Interesse. "Forschungsinstitute aus der Schweiz und Italien haben angefragt", sagt der Geschäftsführer. "Wir haben derzeit Lieferzeiten von sechs Wochen."
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