Dr. Scheingraber: Ein Zahnarzt auf Elektrosmog-Abwegen (Allgemein)
Seitdem der emeritierte Literaturprofessor Karl Richter mit seiner sogenannten Kompetenzinitiative der Anti-Mobilfunk-Bewegung einiger Baubiologen und Umweltärzte beigetreten ist, darf der Verein in Klingenthal (Vogesen) ein Château der Goethe-Stiftung Basel nutzen. Erstmals war dies 2009 der Fall. Und dieses Jahr soll es mit Szenegrößen wie dem Landwirt Sturzenegger wieder passieren. Wie irrsinnig groß das Interesse an diesen Veranstaltungen ist demonstriert ein für Literaten böser Tippfehler, der seit Jahren unbehelligt bis heute auf der Website des Professors steht:
Mit von der Partie der angeblich etwa 50 unentwegten Anti-Mobilfunk-Aktivisten im Klingenthal des Jahre 2009 war unser alter Bekannter Dr. Claus Scheingraber, der Zahnarzt der Elektrosmogszene. Leider zieht er der maroden Szene keinen ihrer zahllosen vereiterten Zähne, sondern er eitert fleißig mit, um die Bevölkerung über mögliche biologische Nebenwirkungen des Mobilfunks in Unsicherheit zu wiegen. Denn die so Verunsicherten möchte sein Arbeitskreis Elektro-Biologie (AEB), genauer gesagt, die mit dem AEB verbandelten Helfer, nur zu gerne in Sicherheit bringen: gegen Honorar versteht sich. Der Haken an der Sache ist: Die E-Smog-Risiken werden nur dramatisch beschworen wie böse Omen, geschützt werden muss niemand davor. Doch unbeirrt aller Kritik hat Dr. dent. Scheingraber 2009 in Klingenthal einen Vortrag gehalten, dessen Manuskript (PPP, 32 Seiten) für Skeptiker ein geistiges Hallensportfest ist. Ich picke anschließend aus Zeitmangel nur mal zwei Fehler heraus, drin sind mit Sicherheit noch viel mehr.
Energiesparlampen strahlen wie zehn Funktelefone
Unter dem Titel "Hochfrequente Belastungen aus dem Stromnetz" präsentiert der Zahnarzt auf Seite 9 seiner Präsentation einen Messschrieb, der in der gezeigten Form nicht stimmen kann. Denn "Marker 1" steht dort auf dem Maximalwert bei 16,82 kHz, die Handeintragungen weisen gänzlich andere Werte aus, ein Zusammenhang mit Messwert und Handeintrag ist nicht ersichtlich. Auf Seite 10, dort zitiert Scheingraber aus dem weltbekannten Elektrosmog-Fachblatt BILD, ist dies anders, dort passen die Messwerte wenigstens frequenzmässig zu den Handeintragungen. Ob die Umrechnungen von dBµA/m (magnetische Feldststärke) in die uns vertraute Leistungsflussdiche jedoch korrekt sind, das bezweifle ich, denn wenn Scheingraber nicht auch die elektrische Feldstärke gemessen, sondern die Leistungsflussdichte einfach mit der Fernfeldformel aus der magnetischen Feldstärke ausgerechnet hat, dann liegt er daneben. Ebenso zweifelhaft ist mMn der Vergleich der Leistungsflussdichte zwischen einer Energiesparlampe (46 kHz) und einem DECT-Telefon (1,8 GHz). Laut Scheingraber hat die ESL die 25,8-fache Leistungsflussdichte des DECT-Telefons. Was er nicht sagt: ESL bedeutet Niederfrequenz und dort gelten für die biologische Wirkung völlig andere Belastungsgrenzen und Wirkmechanismen als bei der Hochfrequenz des DECT-Telefons. Der Doktor vergleicht hier Äpfel mit Birnen, die Zwanglosigkeit mit der er dies tut, überrascht wegen ihrer Inkompetenz.
Grobe Irreführung mit unpassender Formel
Um weniger technisches Kauderwelsch geht es auf Seite 17 der Scheingraber-Präsentation:
Wieder ganz zwanglos verblüfft der Zahnarzt dort mit der Botschaft:
Dosis = Intensität x Zeit
Dies wäre nun nicht so falsch, hätte Scheingraber nicht fröhlich drüber geschrieben:
Biobelastung durch HF-Felder
Mit dieser Botschaft legte unser Zahnarzt 2009 in Klingenthal sozusagen das pseudowissenschaftliche Fundament der Sendemastengegnerei. Denn weil, im Gegensatz zu Handys, Mobilfunk-Sendemasten ihre "Opfer" nur mickrig bestrahlen, so mickrig, dass kein Mensch auf der Welt etwas davon bemerkt, mussten sich Sendemastengegner etwas einfallen lassen, um dennoch Ängste schüren zu können. Scheingrabers Universalformel löste dieses Problem. Dosis = Intensität x Zeit bedeutet für Eva und Alfred: Mag die Intensität auch schwach sein, die Zeit wird's richten und dann krepieren wir alle an Strahlenkrebs - oder so ähnlich. Erst die Kinder, dann die Rinder.
Von Scheingrabers erlösender Entdeckung der Dosis-Wirkungs-Beziehung anscheinend beseelt, hat 2011 der Physiker Stefan Spaarmann nachgelegt: "Ob es sinnvoll ist, bei Funkwellen zu bleiben, weiß auch niemand. Sie werden auch bei geringsten Intensitäten, wenn sie permanent anliegen, im Körper gespeichert ...". Dummerweise hat derselbe Physiker auch Telefonate mit Gravitationswellen für möglich gehalten. Derjenige, der den genialen Blödsinn der g-Wellen-Telefonie 2001 einer Schar Gutgläubiger mit Medien-TamTam präsentierte, wird heute von der Polizei gesucht - wegen Betrug.
Die Formel, die Scheingraber nennt, stimmt zwar, aber sie stimmt nicht wie er behauptet für HF-Felder. Denn unter der Einwirkung eines HF-Feldes reichert sich eben nicht irgendein Schadstoff langsam aber sicher im Körper an. Schlimmstenfalls erwärmt sich ein Körper unter Feldeinfluss um 1 °C: Fällt das Feld weg hört diese Einwirkung schlagartig auf, der Körper kühlt ab und das war's auch schon. Und selbst dieser Effekt tritt erst bei grenzwertig hoher Feldbelastung auf, 1000-mal bis 100'000-mal über den Werten, mit denen Sendemasten auf Anwohner einwirken.
Was also läuft schief im Kosmos unseres Zahnarzts? Die Quellenangabe am Fuß seiner Präsentationsseite führt zur Lösung. Allerdings nicht unmittelbar, denn der von Scheingraber genannte Link ...
http://linus.rad.rwth-aachen.de/lernprogramm/stra.htm
... ist inzwischen tot. Die zu Lebzeiten der Seite im Webarchiv abgelegte Kopie vom 14. Februar 2009 zeigt jedoch unmissverständlich, mit was Scheingraber seine Zuhörer übers Ohr gehauen hat: Auf der gesamten Seite geht es einzig und allein um ionisierende Strahlung! Wieder vergleicht der Zahnarzt auf sträflich inkompetente Weise Äpfel (ionisisierende Strahlung) mit Birnen (nicht-ionisierende) Strahlung. Als Arzt müsste er eigentlich wissen, dass die Gefährlichkeit ionisierender Strahlung auf deren Vermögen beruht, in Organismen schädliche chemische Radikale zu erzeugen. Da stimmt dann die Gleichung, wer nur lange genug schwach verstrahlte Staubpartikel einatmet, der reichert auf diese Weise im Laufe der Zeit eine tödliche Gefahr in seiner Lunge an. Nur, bei der nicht-ionisisierenden Strahlung des Mobilfunks gilt dieser Zusammenhang eben nicht. Da kann sich nichts anreichern, auch im Funkfeld ist Staub nur eines: Staub. Auch die vergleichsweise starke Strahlungsquelle Handy macht Staubpartikel nicht radioaktiv. Sobald ein Handy-Gespräch beendet wird erlischt augenblicklich jede denkbare Einwirkung auf den Körper.
Nicht einmal Dr. Franz Adlkofer stützte mit "Reflex" die Behauptung von Scheingraber. Denn bei "Reflex" nahmen die DNA-Brüche nur in einem Zeitfenster von der sechsten bis zur 24sten Stunde nach Befeldungsbeginn zu, danach nahmen sie nicht weiter zu, wie es nach Scheingraber sein müsste, sondern sie nehmen wieder ab! Eine experimentelle Bestätigung der von Scheingraber behaupteten Dosis-Wirkungs-Beziehung sähe anders aus.
Dr. dent. Scheingraber beschäftigt sich schon lange mit Elektrosmog und dessen angeblichen biologischen Nebenwirkungen. Warum der Dentist dennoch mit so hanebüchenen Behauptungen an die Öffentlichkeit geht ist unverständlich, er tut sich und seinem Anliegen damit keinen Gefallen. Aus meiner Sicht sollte er sich besser um die Zähne seiner Patienten kümmern, und nicht zum traurigen Beleg für die Richtigkeit des Peter-Prinzips verkommen.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
Dr. Scheingraber: Ein Zahnarzt auf Elektrosmog-Abwegen
Dr. Scheingraber: Ein Zahnarzt auf Elektrosmog-Abwegen
Mich würde das Paper des auf Folie 18 genannten "Pressman" interessieren.
Können Sie den Herrn Scheingraber dazu mal fragen?
Sie kennen ihn besser als ich.
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Niemand ist unnütz.
Man kann zumindest noch als schlechtes Beispiel dienen.
Dr. Scheingraber: Ein Zahnarzt auf Elektrosmog-Abwegen
Mich würde das Paper des auf Folie 18 genannten "Pressman" interessieren.
Ich tippe ganz schwer darauf, dass hier Alexander Presman (Nachname geschrieben wie oben, geistert so auch durch's Netz) gemeint ist. Und zwar hier dann sein Buch "Electromagnetic fields and life". Googeln Sie mal danach, da werden Sie fündig. Auf der Seite von Michael Heimig (microondes) können Sie das Buch auch downloaden.
Dr. Scheingraber: "Elektrosensibilität" ist vererbbar
Mich würde das Paper des auf Folie 18 genannten "Pressman" interessieren.
Folie 19 ist ebenfalls einen Blick wert: Die Biobelastung durch Funkfelder wird dort als Erblast vorgestellt! Schade, dass Dr. Scheingraber diese fantastische Behauptung nicht näher erläutert, es wäre interessant gewesen, zu sehen, ob er sich das nur ausgedacht hat, oder ob er irgendwelche Fakten dazu aus dem Hut ziehen kann.
Meine Beobachtungen sind diametral anders: Kinder von "Elektrosmog-Betroffenen" leiden nur so lange unter Elektrosmog mit, bis sie in die Pubertät kommen und sich von den Eltern nichts mehr vorschreiben lassen möchten - schon gar nicht, dass sie weiter auf Handy & Co. verzichten sollen.
Beleg: Mir ist kein einziger Fall öffentlich wahrgenommener "Elektrosmog-Betroffener" mit Kindern bekannt, deren Kinder sich nach der Pubertät von den Eltern noch als Mobilfunkopfer haben vorführen lassen. Paradebeispiel ist die Dresdener Familie Kind, die ihre erheblichen öffentlichen Aktivitäten als Mobilfunkgegner schlagartig einstellte, als sie vor Gericht unterlagen. Versuche der ödp, den Kinds mit Spendengeldern eine weitere Gerichtsinstanz zu erschließen, scheiterten. Die Kinder der Familie laufen heute mit ziemlicher Sicherheit mit Handy in der Tasche herum, warum auch nicht.
Können Sie den Herrn Scheingraber dazu mal fragen?
Sie kennen ihn besser als ich.
Irrtum. Dr. Scheingraber schäumte, als wir 2005 diesen eher harmlosen Beitrag brachten. Als ödp'ler soll er damals den Parteiausschluss meiner Frau vorgeschlagen haben. Das klappte dann zwar nicht, zwischen IZgMF und Dr. Scheingraber waren aber alle Brücken gekappt. Wir wären wahrscheinlich die Letzten, denen er Auskunft geben würde.
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– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
Dr. Scheingraber: Ein Zahnarzt auf Elektrosmog-Abwegen
Ich tippe ganz schwer darauf, dass hier Alexander Presman (Nachname geschrieben wie oben, geistert so auch durch's Netz) gemeint ist. Und zwar hier dann sein Buch "Electromagnetic fields and life". Googeln Sie mal danach, da werden Sie fündig. Auf der Seite von Michael Heimig (microondes) können Sie das Buch auch downloaden.
Danke, Doris.
Dachte mir nach kurzer Recherche auch, dass es sich um einen Herrn Presman und nicht um Pressman handelt. Vermutlich der altbekannte copy/paste Fehler. Jeder schreibt vom anderen ab und keiner schaut mal wirklich nach.
Das Buch kannte ich aber noch nicht. Der scheint seinerzeit die gesammelten Veröffentlichungen in diesem Gebiet in einem Buch komprimiert zu haben. Mehr als 500 Zitate scheinbar guter Qualiät. Auf den ersten Blick eine seriöse Arbeit.
Warum man aber im Jahr 2009 auf Arbeiten von den 60er zurückgreifen muss, erschliesst sich mir nicht. Die Patienten vom Herrn Scheingraber wären sicher wenig begeistert, wenn er in seiner Praxis mit Technik und Kenntnis des Jahres 1967 behandeln würde. Nun ja, Mobilfunkkritik ist selten rational.
Zum Punkt:
Scheingraber sagt, dass Presmann bzw Presman sagt:
LD 50 bei 40 MHz: 20.000 mW/m²
LD 50 bei 40 GHz: 40 mW/m²
Schaut man mal in dem Buch von Presman nach, gibt es das Kapitel 6.1.:Lethal (tödliche) Actions of Electromagnetic Fields. Auf Seite 88 hat er in einer Tabelle Arbeiten von anderen zusammengefasst, bei denen den armen Versuchstieren ein Thermometer in den Hintern gesteckt und dann die Leistung hochgedreht wurde.
Ich konnte nichts finden, was die Angaben von Scheingraber in irgendeiner Weise bestätigt. Es gibt keine 40 MHz, keine 40 GHz. Auch der Faktor von 500 bei der lethalen Leistungsflussdichte zwischen MHz-Frequenzen und GHz-Frequenzen sind bei Presman nicht ersichtlich.
Nimmt man aus der Tabelle Frequenzen, die denen von Scheingraber genannten so gut wie möglich nahekommen, so hat man bei 200 MHz eine potentiell tödliche Leistungsflussdichte von ca 300 mW/cm2. Umgerechnet sind das 3 kW/m2, falls ich nicht zu doof zum Rechnen bin. Scheingraber kommt bei 40 MHz auf 20 W/m2.
Einschub: Sonne strahlt mit ca 1 kW/m2.
Nimmt man die höchste Frequenz in der Tabelle, landet man bei immerhin 24 GHz (Anm: Scheingraber redet von 40 GHz). Hier liegt die Intensität nur unwesentlich niedriger als bei 200 MHz (bei gleicher Befeldungszeit).
Einen Faktor 500 wie von Scheingraber behauptet, kann man in keinem Fall darstellen.
Bei Scheingraber sind die 40 mW/m2 (@40 GHz) umgerechnet 4 µW/cm2!! Und das soll potentiell tödlich sein!
Die gemessenen Werte von Deichmann et al, wie bei Presman aufgeführt, sind viele Grössenordnungen höher.
Jetzt fallen mir nur zwei Möglichkeiten ein, das Dilemma zu erklären:
Scheingraber hat Recht und die Forscher haben (bis heute) übersehen, dass man die Tiere schon mit einem Hunderttausendstel der Strahlung hätte umbringen können.
Scheingraber erzählt groben Unfug.
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Dr. Scheingraber: "Elektrosensibilität" ist vererbbar
Irrtum. Dr. Scheingraber schäumte, als wir 2005 diesen eher harmlosen Beitrag brachten. Als ödp'ler soll er damals den Parteiausschluss meiner Frau vorgeschlagen haben. Das klappte dann zwar nicht, zwischen IZgMF und Dr. Scheingraber waren aber alle Brücken gekappt. Wir wären wahrscheinlich die Letzten, denen er Auskunft geben würde.
Mich hat er auch mal als Trottel oder ähnliches bezeichnet.
Dann bin ich wahrscheinlich der Vorletzte.
Wenigstens hat er jetzt den Radionik-Schwachsinn nicht mehr auf seiner Webseite.
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Dr. Scheingraber: Ein Zahnarzt auf Elektrosmog-Abwegen
Ob die Umrechnungen von dBµA/m (magnetische Feldststärke) in die uns vertraute Leistungsflussdiche jedoch korrekt sind, das bezweifle ich...
Die Angaben sind überhaupt nicht nachvollziehbar, für mich ist das wirres Zeug.
Auf Folie 10 sollen 93,66dBuA/m (48mA/m) angeblich einer Leistungsflußdichte von 15,5 mW/m2 entsprechen, auf Folie 11 hingegen soll praktisch der gleiche Wert (93.41 dBuA/m = 47mA/m) einer Leistungsflußdichte von 0,612 mW/m². (Wobei ich derartig hohe magnetische Feldstärken außerhalb einer Energiesparlampe generell nicht nachvollziehbar finde)
Mal abgesehen davon ist weder der Abstand zur Quelle angegeben, noch in welchem Medium diese Leistungsflußdichte gelten soll. Der freie Raum kann es kaum sein, denn die Fernfeldbedingung für die Ausbreitung elektromagnetischer Wellen wird bei einer Frequenz von 48kHz erst in einer Entfernung von größer 1 Kilometer erfüllt.
Interessant in dem Zusammenhang, wie hier die magnetische "Strahlung" einer Energiesparlampe aufgebauscht wird, während der selbe Elektrobiologe dem Induktionskochen hier mehr oder weniger einen großzügigen Persilschein ausstellt (bei annähernd gleicher Frequenz !).
Eine grundsätzliche Ablehnung des Induktionskochens im privaten Bereich ist aus der Sicht des AEB e.V. nicht gerechtfertigt.
...
Warum sieht der AEB für normsensitive Personen im privaten Umfeld keine Gefahr durch Induktionskochen?
...
Kurzfristige Belastungen bedeuten für den Körper zwar biologischen Stress, dieser Elektrostress kann aber durch belastungsarme Ruhephasen ausgeglichen werden!
...
Ferner ist von großer Bedeutung, ob die Feldkräfte nachts oder tags auf den Körper einwirken.
Alles gut !
Wenn ich schlafe, schalte ich das Licht aus => Erhohlung ist gegeben, warum also die Aufregung ?
K
Im Spirituellen Treffpunk der Goethe-Stiftung zu Basel
Seitdem der emeritierte Literaturprofessor Karl Richter mit seiner sogenannten Kompetenzinitiative der Anti-Mobilfunk-Bewegung einiger Baubiologen und Umweltärzte beigetreten ist, darf der Verein in Klingenthal (Vogesen) ein Château der Goethe-Stiftung Basel nutzen. Erstmals war dies 2009 der Fall. Und dieses Jahr soll es mit Szenegrößen wie dem Landwirt Sturzenegger wieder passieren.
Lt Meldung Via Mundi wurde im Okt. 2009 Ulrich Weiner ein Zivilcouragepreis verliehen.
Abgefahren, für was Vereine so alles nützlich sind.
Später wurde Weiner, Dr. Scheiner und Dr. Kern aus der Bürgerwelle ausgeschlossen.
Der Verein Via Mundi ist eine Interessengemeinschaft für Transzendenz offene Wissenschaft und christliche Spiritualität. Über diesen Verein werden Mitstreiter (nützliche Idioten) gesucht für die vermeintlich gute Sache gegen Tetrafunk. Siehe hier ...
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Meine Meinungsäußerung
Presman vs Pressman
Ich tippe ganz schwer darauf, dass hier Alexander Presman (Nachname geschrieben wie oben, geistert so auch durch's Netz) gemeint ist.
War wahrscheinlich doch kein Schreibfehler!
Etwa zeitgleich mit A. Presman in Russland gab es in den 60ern des letzten Jahrhunderts auch eine ausgewiesene Mikrowellen-Expertin in den USA. Sie verfasste zahlreiche Artikel und Bücher in ihrem Fachbereich. Ihr Name war Thelma Pressman.
Möglicherweise stammen die Angaben von Dr. Scheingraber aus diesem Buch. Auf dem Cover sieht man sogar einige Versuchstiere nach Abschluss der Messreihen.
Nicht unplausibel erscheint die Vermutung, dass sie in den Anfängen dieser neuen Technologie untersucht hat, ob es überhaupt nötig ist, die Tiere vor der Zubereitung zu töten. Daraus resultierend die LD50 Werte bei verschiedenen Frequenzen.
Auch wenn die Argumentation in sich schlüssig ist, fehlt doch noch das genaue Literaturzitat. Wenn jemand mehr dazu weiss, bitte melden.
Mehr Datails über Mrs. Pressman bei Wikipedia (englisch).
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Niemand ist unnütz.
Man kann zumindest noch als schlechtes Beispiel dienen.
Presman vs Pressman
Ich tippe ganz schwer darauf, dass hier Alexander Presman (Nachname geschrieben wie oben, geistert so auch durch's Netz) gemeint ist.
War wahrscheinlich doch kein Schreibfehler!
Etwa zeitgleich mit A. Presman in Russland gab es in den 60ern des letzten Jahrhunderts auch eine ausgewiesene Mikrowellen-Expertin in den USA. Sie verfasste zahlreiche Artikel und Bücher in ihrem Fachbereich. Ihr Name war Thelma Pressman.
Dr. Scheingraber spricht von einem Forscher. Es gibt neben dieser Angabe in der pdf von ihm wohl nur eine einzige Mail von Dr. Scheingraber, die von seltsamen Menschen verbreitet wird. (Beispiel 1). Und in dieser Mail gibt es einen Satz zu diesem Forscher und den Tierversuchen.
Allerdings führen diese Angaben zu keiner weiteren Fundstelle, aus der ersichtlich wäre, wen Dr. Scheingraber wirklich meint bzw., was der Genannte wirklich festgestellt hat.
Ein Vorgang, der in der Kritikerszene nicht ungewöhnlich ist
Verwendung toter Versuchstiere
Auf dem Cover sieht man sogar einige Versuchstiere nach Abschluss der Messreihen.
Bei uns in Bayern gibt es Läden, da kann man solche tote Versuchstiere erwerben und auf eigenes Risiko verzehren. Zugegeben ist ethisch nicht ganz sauber, wahrscheinlich sogar ein Fall für Peta, bei den heutigen Lebensmittelpreisen aber irgendwie verständlich.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
Presman
Dachte mir nach kurzer Recherche auch, dass es sich um einen Herrn Presman und nicht um Pressman handelt.
Nach "Presman" befragt, wirft die IEEE-Datenbank vier Presman-Publikationen aus:
Presman, AS et al. Bull. Exp. Biol. Med., (1963) 53:36-39
Presman, AS et al. Bull. Exp. Biol. Med., (1963) 53:154-157
Presman, AS et al. Radiobiologiia, (1962) 2:170-171
Presman, AS et al. Usp Sovrem Biol, (1961) 51:84-103
An die PDFs dort kommt man ohne Passwort aber nicht ran. Macht nix. Denn das EMF-Portal lenkt bei "Presman" immerhin zu Pubmed weiter und dort wird klar: Presman publizierte in russisch. Scheingraber aber kann kein russisch. Wo also hat er seine seltsame Information her? Anti-Mobilfunker aus der Ex-DDR können russisch. Zum Beispiel Prof. Hecht und Dr. Spaarmann. Wahrscheinlich ließ sich Dr. Scheingraber 2010 aus dieser Ecke befruchten.
Scheingraber sagt, dass Presmann bzw Presman sagt:
LD 50 bei 40 MHz: 20.000 mW/m²
LD 50 bei 40 GHz: 40 mW/m²
Aus dem Link zu den seltsamen Menschen, den Doris heute einstellte, geht wenigstens hervor, was "LD 50" bedeutet: Lethal Dosage (tödliche Dosis), um 50 % der Versuchstiere in die ewigen Jagdgründe zu befördern.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
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Dr. Scheingraber zitiert Schliephake verfälscht
Ich picke anschließend aus Zeitmangel nur mal zwei Fehler heraus, drin sind mit Sicherheit noch viel mehr.
Auf Folie 5 zitiert Dr. Scheingraber aus einem 1932 publizierten Artikel von Dr. E. Schliephake:
Der Gesamtorganismus wird im Strahlungsfeld durch die freie Hertzsche Welle beeinflusst. Durch Wärmewirkung allein lassen sich diese Erscheinungen nicht erklären ...
Scheingraber verfälscht hier durch Weglassungen substanziell. Im Original lautet die besagte Passage bei Schliephake nämlich so:
******* Zitat Anfang *********
"Der Gesamtorganismus wird schon im Strahlungsfeld von starken Kurzwellensendern durch die freie Hertzsche Welle deutlich beeinflusst. Das empfinden alle Personen, die längere Zeit hindurch an solchen Sendern ohne genügende Schutzmittel haben arbeiten müssen. Es treten Erscheinungen auf, wie wir sie bei Neurasthenikern zu sehen gewohnt sind: starke Mattigkeit am Tag, dafür in der Nacht unruhiger Schlaf, zunächst ein eigenartig ziehendes Gefühl in der Stirn und Kopfhaut, dann Kopfschmerzen, die sich immer mehr steigern, bis zur Unerträglichkeit. Dazu Neigung zu depressiver Stimmung und Aufgeregtheit. Auch hierauf hat nach unseren Erfahrungen die Wellenlänge einen deutlichen Einfluss. Am unangenehmsten sind anscheinend die Wellen von etwa 4-5 m Länge.
Eine Strahlung geht sowohl von den sonst ganz eingekapselten Geräten als auch vom eigentlichen Behandlungskreis aus. Man kann sich davor durch Drahtkäfige schützen, die aber sehr unbequem sind. Ich habe deshalb Käfige aus Ketten angegeben, durch deren Maschen man überall bequem hindurchgreifen kann.
Durch Wärmewirkung allein lassen sich diese Erscheinungen nicht erklären."
******** Zitat Ende **********
Der letzte Satz von Schliephake ist gar nicht so dramatisch, wie es Scheingraber gerne hätte. Denn der Kurzwellenfunk liegt frequenzmäßig dicht am Übergang von der Reizwirkung elektromagnetischer Felder zu deren Wärmewirkung. Das war 1932 so noch nicht bekannt, Schliephake spracht - ohne es zu wissen - von den Reizwirkungen eines Funkfelds.
Dr. Scheingraber versucht mMn durch die Weglassung der wichtigen Information "von starken Kurzwellensendern" den falschen Eindruck zu erwecken, athermische Wirkungen von HF-Feldern seien bereits 1932 von Schliephake beschrieben worden. Da das alles im Kontext Mobilfunk stattfindet liegt es nahe, dass das von Scheingraber verzerrte Zitat irrtümlich auch auf Mobilfunk bezogen wird. Dort aber ist sie völlig fehl am Platz.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
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Presman
Aus dem Link zu den seltsamen Menschen, den Doris heute einstellte, geht wenigstens hervor, was "LD 50" bedeutet: Lethal Dosage (tödliche Dosis), um 50 % der Versuchstiere in die ewigen Jagdgründe zu befördern.
Sorry, das habe ich als bekannt vorausgesetzt.
Glauben Sie, dass eine Maus abnippelt, wenn sie mit 40 GHz und einigen µW/cm2 befeldet wird?
An die PDFs dort kommt man ohne Passwort aber nicht ran. Macht nix. Denn das EMF-Portal lenkt bei "Presman" immerhin zu Pubmed weiter und dort wird klar: Presman publizierte in russisch. Scheingraber aber kann kein russisch. Wo also hat er seine seltsame Information her? Anti-Mobilfunker aus der Ex-DDR können russisch. Zum Beispiel Prof. Hecht und Dr. Spaarmann. Wahrscheinlich ließ sich Dr. Scheingraber 2010 aus dieser Ecke befruchten.
Das Buch von Presman wurde 1970 ins englische übersetzt. Daher hätte sich der Herr Scheingraber durchaus direkt daraus bedienen können.
Im Literaturverzeichnis finden sich knapp 40 Arbeiten von Presman. Er hat also fleissig publiziert und die Resultate seines Schaffens vor 1968 sind im Buch eingearbeitet. Hätte er vor Auflage des Buchs die spektakuläre Entdeckung gemacht, dass eine Befeldung von 40 mW/m2 die Hälfte der Versuchstiere umbringt, hätte er das mit Sicherheit in seiner Tabelle erfasst. Findet man aber nicht. Sondern eine Arbeit von Deichmann et al mit Intensitäten, die viele Grössenordnungen über der oben genannten liegt.
Angenommen, er hätte das erst später herausgefunden, so hätte er das sicher auch veröffentlicht. Andere hätten das aufgenommen und versucht, die Ergebnisse zu reproduzieren.
Man findet aber nichts
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Man kann zumindest noch als schlechtes Beispiel dienen.
Kurzwellensender bis 70MHz 1932 ?
Durch Wärmewirkung allein lassen sich diese Erscheinungen nicht erklären."
******** Zitat Ende **********
Merkwürdig, daß bei den Funkkritikern das Zitat ausgerechnet hier zu Ende ist, wo gerade im nachfolgenden Satz das eigentliche Thema von Schliephakes Arbeit zum Vorschein kommt.
=> Gezielte Wärmetherapie bei höheren Frequenzen als bis dahin üblich und das auch nicht im freien Funkfeld, sondern in einem Kondensatorfeld. Durch die höheren Frequenzen konnte die Wärme nämlich gezielter appliziert werden (z.B. auf ein im Text genanntes Furunkel)
Vollständig lautet der Abschnitt nämlich:
Durch Wärmewirkung allein lassen sich diese Erscheinungen nicht erklären. Dagegen geht die Ablötung von Tieren im Kondensatorfeld in der Hauptsache wohl zweifellos auf Überhitzung zurück. Tiere in geschlossenen Gefäßen sterben viel schneller als solche, die frei atmen können. Für die Erwärmung des Tierkörpers im Kondensatorfeld kommt aber nicht allein die in Wärme umgesetzte Kurzwellenenergie in Frage, sondern es können auch noch Störungen der zentralen Wärmeregulation eine Rolle spielen
Ich frage mich, über welche Art Langzeiterfahrungen von Personal an "Kurzwellensendern" Schliephake schon 1932 berichtete.
Der KurzwellenRundfunk (AM) kam nämlich um 1924 gerade erst in den USA in die Gänge und in Europa erst um 1930.
Freilich, Lang und Mittelwellenrundfunk gab es schon deutlich eher, aber Schliephake schreibt ja 1932 über Langzeiterfahrungen mit Kurzwelle und sogar von besonders unangenehm empfundenen Wellenlängen zwischen 4 und 5 Metern => 70 MHz !!!.
Schon seit 1908 gab es allerdings "kommerzielle" Nachrichtenübertragung auf Kurzwelle, wie Morsetelegraphie (=Tastfunk) mit enorm starken Löschfunkensendern, welche Pulsleistungen im Megawattbereich erzeugten, verbunden mit enorm starken niederfrequenten Magnetfeldern, Quecksiberdampfgleichrichter, Lichtblitzen...etc.
Es stellt sich also die Frage, ob bei dem von Schliephake genannten Erfahrungen nicht Tastfunker gemeint waren, wo auch Schichtarbeit im Spiel war.
Und welche Anwendungen gab es 1932 für leistungsstarke ("unangenehm" empfundene) 70MHz Sender ?
UKW-Rundfunk war da noch nicht erfunden, aber erste Experimente mit Funkpeilung (Militär) und eben auch Tastfunk von Schiff zu Schiff arbeiteten in dem Frequenzbereich.
K