N24 - Gefahr von Handys: Uli, der trickreiche Umetikettierer (Medien)

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 22.12.2011, 20:36 (vor 4750 Tagen)

Wenn man sich am 22. Dezember 2011 auf die Website von Uli Weiner begab, und dort bis ganz nach unten scrollte, tauchte ein Video auf, überschrieben mit:

N24: Gefahr von Handys

Eingestellt wurde das Video am 7. November 2011 von "Uli". Deshalb steht es auch in der Rubrik "Aktuelles".

Der gut 28 Minuten lange Film, der sich dort mit einem Klick starten lässt, zeigt eine Diskussion mit Sylvia Kotting-Uhl, umweltpolitische Sprecherin von Bündnis 90/Die Grünen, dem Präsident des Bundesamtes für Strahlenschutz, Wolfram König und Dr. med. Hans-Christoph Scheiner, Umweltmediziner. Moderatorin ist Bärbel Schäfer.

Doch da stimmt etwas nicht.

Auch wenn sorgsam darauf geachtet wurde, keinerlei Angaben zu machen wann diese Diskussionsrunde stattfand, wird am Gesprächsinhalt selbst schnell deutlich: Diese Diskussion kann niemals aktuell sein.

Nach kurzer Suche im www stellte sich heraus: Das Video ist nicht etwa vom November 2011, sondern vom Februar 2007, also beinahe fünf Jahre alt! Ist es der momentane Schneemangel, dass der Schnee vergangener Jahre eine Renaissance erlebt?

Der Trick, dessen sich "Uli" bedient, ist in Kreisen überzeugter Mobilfunkgegner ziemlich häufig zu beobachten: Um einen scheinbar nicht enden wollenden Strom von Alarmmeldungen zu verbreiten, haben einige Akteure keinerlei Hemmungen, Steinaltes als Frischware auszugeben und umetikettiert mit aktuellem Datum neu in den Kreislauf einzuspeisen. Aus meiner Sicht kein besonders schlimmes Vergehen, aber auch nicht sympathisch, denn es lässt Rückschlüsse auf einen fragwürdigen Umgang mit der Wahrheit und den Füllstand des Munitionsdepots zu.

So ist aus meiner Sicht der Folgeschaden größer: Denn die Schwindeleien von "Uli" passen so gar nicht zu jemanden, der händeringend darauf angewiesen ist, dass ihm seine Geschichten von der schlimmen "Elektrosensibilität" bedingungslos geglaubt werden.

Warum "Uli" das alte Video überhaupt noch einmal ausgegraben und als Frischware auf seine Seite eingepflegt hat ist mir ein Rätsel. Sein zerknirscht dreinblickender Freund und Alarmkritiker Dr. med. Scheiner kommt darin nämlich alles andere als gut weg. Bewunderswert ist für mich eher, dass er es noch Anfang 2007 irgendwie geschafft hat, überhaupt in diese Sendung zu kommen. Möglicherweise ist jedoch allein schon die Präsenz auf einem TV-Schirm das Ziel der Träume. Denn der Mediziner betreibt eine Praxis und weil sein Name in Einblendungen gut zu lesen ist, findet vielleicht die eine oder andere (elektrosensible) Dame an dem smarten TV-Doktor so viel Gefallen, dass sie einen Termin vereinbart. Diese Spekulation geht davon aus, dass es egal ist, welche Figur Scheiner in dem Video abgibt, Hauptsache er wird als TV-Doktor wahrgenommen. Dann ist es kein Problem, wenn "Uli" dem Publikum das Video spätestens 2015 abermals als Frischware auftischt - um seinem Freund das Wartezimmer zu füllen.

[Admin: editiert am 23.12.11, 12:01]

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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Weiner, Scheiner, N24, Schäfer

N24 - Gefahr von Handys: Uli, der trickreiche Umetikettierer

Kuddel, Donnerstag, 22.12.2011, 21:04 (vor 4750 Tagen) @ H. Lamarr
bearbeitet von Kuddel, Donnerstag, 22.12.2011, 23:02

Anfang November denken die ersten daran, was sie ihren Lieben unter den Weihnachtsbaum legen sollen.
Da ist es naheliegend, daß der Schüler-Aufklärer Uli zeitnah allen Eltern etwas kritisches zu Mobiltelefonen ins Körbchen legt.
Ein Filmchen auf einem halbwegs bekannten Sender wird williger konsumiert, als irgend welche drögen Texte.

Daß Uli diesen Film gewählt hat, könnte ein Hinweis darauf sein, daß ihm nach 2007 kein besserer kritischer Fernsehbeitrag bekannt ist, der verlinkbar im Netz steht.


Nachtrag:
Über die Verlinkungen auf Ulis Seite ist eine von ihm produzierte Werbesendung für den E-Smog Spion zu finden (Youtube).

Uli schreibt dazu
> Mein Wunsch ist es, dass möglichst viele lernen die Strahlung zu messen und für die Mitmenschen hörbar und damit begreifbar zu machen. Von dem her habe ich das Projekt „Strahlendetektive“ ins Leben gerufen. Damit möglichst viele Geräte in Umlauf kommen, habe ich einen Rabatt ausgehandelt. Wer dieses Stichwort bei der Bestellung angibt, bekommt daher einen Sonderpreis.

Hier sein Werbefilm, wie man das Gerät benutzt. Teil 1 Teil 2
In Teil 2 "kokelt" Uli übrigens aus Versehen seinen Reisepass in seinem Wohnwagen-Mikrowellenherd an, als er demonstrieren will, wie man fachgerecht RFID Chips "tötet" und den Vorgang meßtechnisch mit dem E-Smog-Spion begleitet (wo da der Zusammenhang besteht, will sich mir nicht erschließen. Offenbar macht ihm aber die Demonstration all der Funktechniken wenig aus, wohl aufgrund des Baumarkt-Maler-Overalls, der ihn irgendwie schützt).

Etwas überrachend finde ich diesen RadioBeitrag von Uli, in welchem er als SWR-3 Hörer "wohlwollend" den Amateurfunk erklärt, nicht ohne am Ende des Beitrag zu erläutern, warum er "kritisch" gegenüber Mobiltelefonen ist.

Ich frage mich schon länger, ob uns Uli vielleicht mit Karl Ulrich Weiner verwandt ist, einem offenbar bekannten Amateurfunker, der 2001 verstorben ist.
K

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Esmog-Spion, SWR, Strahlenfühler, Täter, Strahlensucher

Mikrowelle: Die wundersame Desensibilisierung des Uli Weiner

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 22.12.2011, 23:46 (vor 4750 Tagen) @ Kuddel

In Teil 2 "kokelt" Uli übrigens aus Versehen seinen Reisepass in seinem Wohnwagen-Mikrowellenherd an, als er demonstrieren will, wie man fachgerecht RFID Chips "tötet" und den Vorgang meßtechnisch mit dem E-Smog-Sion begleitet.


Weiners EMF-Desensibilisierung

Ich fasse es nicht! Uli fummelt da seelenruhig mit einer Mikrowelle herum - eine kleine Sensation ist das.

Meine Diagnose als "Facharzt": Uli Weiner ist in den vergangenen Jahren erheblich EMF-desensibilisiert worden.

Wer jetzt nur Bahnhof versteht, dem sei die folgende Geschichte ans Herz gelegt, die ich, meine ich jedenfalls, im Forum schon einmal erzählt habe, sie aber nicht wiederfinde. Also dann eben noch einmal.

Es begab sich in der Zeit um 2004, als die Mobilfunkgegnerei blühte, unser Klavierlehrer "Franz" noch überzeugter Mobilfunkgegner war und Uli Weiner im Sachsenland die "Funklochmühle" in ein EHS-Erholungsheim umbauen wollte. Mensch, waren das noch Zeiten ...

"Franz" hatte damals irgendwo einmal Uli Weiner live erlebt und wurde so zu einem seiner Anhänger. Unter Elektrosensiblen gäbe es fraglos Spinner und Schwindler, sagte mir "Franz", mit Blick auf Weiner aber stand für ihn fest: "Dem glaube ich seine Elektrosensibilität wirklich, der ist echt!" Als dann die Geschichte mit der Funklochmühle hoch kochte besuchte "Franz" mit seiner Familie Weiner für ein paar Tage in Sachsen. Schon damals residierte Uli in seinem Wohnwagen. Aber selbst er braucht hin und wieder etwas Abwechslung bei der Nahrung. Deshalb besuchte er mit "Franz" einen nahe gelegenen Schnellimbiss. Während "Franz" und Familie sich draußen niederließen ging Weiner hinein. Aber nur, um Sekunden später wieder heraus zu stürzen und wie ein geölter Blitz in den Wald zu laufen. Irritiert rannte "Franz" hinterher bis Weiner sich schließlich irgendwo hinsetze und völlig außer Atem den Grund seines Reißaus' nannte: "Die haben dort", - hechel - "eine Mikrowelle!"

"Franz" war enorm beeindruckt. Erst rund zwei Jahre später hatte er sich soweit frei gestrampelt, dass er sich von seinem ehemaligen Schüler Dr. med. Hans-C. Scheiner, einem engen Freund von Uli Weiner, und von der ganzen E-Smog-Szene distanzieren konnte.

Rund sechs Jahre später (2010) hat Uli Weiner ganz offensichtlich seine Panikgefühle beim Anblick eines Mikrowellenofens soweit unter Kontrolle, dass er derartige Geräte wie jeder andere auch zwanglos bedienen kann. Noch zehn Jahre, und er hat vielleicht ein Handy mit Flatrate-Tarif.

Baumarkt-Overall statt Schutzanzug

(offenbar macht ihm die Demonstration all der Funktechniken wenig aus, wohl aufgrund des Baumarkt-Maler-Overalls, der ihn irgendwie schützt).

Ja, auch das ist ein Kopfschüttler. In den Nahaufnahmen ist zweifelsfrei erkennbar, dass es sich um einen Papier-Overall handelt, der gegen Elektrosmog genau so viel schützt wie ein Pfund frische Luft. Warum macht Weiner das, hält er alle für so doof, dass keiner den Unterschied zu einem "echten" Strahlenschutzanzug erkennt?

Falscher Wegweiser zu ABStrahl

Und noch so ein Unding. Bekanntlich hat die Website des Weiner-nahen Anti-Elektrosmog-Vereins ABStrahl die Segel gestrichen. Dennoch findet sich auf Weiners Website noch immer ein Link zu "ABStrahl". Klicken Sie mal drauf. Sie landen dann weder bei "ABStrahl" noch bei der Ersatzseite, sondern kommen durch den Haupteingang wieder auf Uli Weiners Website, von der sie soeben erst abgesprungen sind. Wie das geht? Die www-Adresse der ABStrahl-Seite lautet bei Weiner anders als im Original. Ob da Gemauschelt wurde, und wenn ja warum, das kann ich nicht beurteilen.

[Admin: editiert am 23.12.11, 10:53]

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Tags:
Weiner, Schmarotzer, Scharlatan, Glaubwürdigkeit, EHS-Erholungsheim, Mikrowelle, Funklochmühle, Wohnwagen

N24 - Gefahr von Handys: Uli, der trickreiche Umetikettierer

KlaKla, Freitag, 23.12.2011, 19:44 (vor 4749 Tagen) @ Kuddel

Hier sein Werbefilm, wie man das Gerät benutzt. Teil 1 Teil 2
In Teil 2 "kokelt" Uli übrigens aus Versehen seinen Reisepass in seinem Wohnwagen-Mikrowellenherd an, als er demonstrieren will, wie man fachgerecht RFID Chips "tötet" und den Vorgang meßtechnisch mit dem E-Smog-Spion begleitet (wo da der Zusammenhang besteht, will sich mir nicht erschließen. Offenbar macht ihm aber die Demonstration all der Funktechniken wenig aus, wohl aufgrund des Baumarkt-Maler-Overalls, der ihn irgendwie schützt).

Ich fass es nicht, der bringt doch allen ernstes die Story mit den Bügel-BH.
Dem nach könnte der signifikant Anstieg des Gebärmutterhalskrebs vom Handy telefonieren kommen.
Die Spirale ist wie eine Antenne und die Frauen werden innen gekocht. :clap:

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Meine Meinungsäußerung

N24 - Gefahr von Handys: Uli, der trickreiche Umetikettierer

Roger @, Donnerstag, 22.12.2011, 22:54 (vor 4750 Tagen) @ H. Lamarr

wirken tut da alles nichts .

meldet doch die BAPT im neusten Jahresbericht :
109,2 Mill. an gemeldete Handy und ( Co).
Neuer Rekord .

BAPT oder BNetzA

H. Lamarr @, München, Freitag, 23.12.2011, 20:01 (vor 4749 Tagen) @ Roger

meldet doch die BAPT ...

Wieso BAPT? Sie meinen die BNetzA, oder?

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BAPT oder BNetzA

Roger @, Freitag, 23.12.2011, 20:08 (vor 4749 Tagen) @ H. Lamarr

Da sieht man wieder,wie sich das ein geprägt hat.;-)

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