Repacholi & Lerchl et al. mit Kopftumoren-Literaturstudie (Allgemein)

Doris @, Sonntag, 23.10.2011, 10:44 (vor 4563 Tagen) @ H. Lamarr

Aus Sicht organisierter Mobilfunkgegner müssen Repacholi und Lerchl sich mit 13 anderen namhaften Autoren zu einer "Achse des Bösen" zusammengefügt haben,

ja, so könnte das durchaus von den Fanatikern gesehen werden.
Aber es gibt bei dieser Review Arbeit bei den Beteiligten auch keinen einzigen Ausreißer, wo ich mich fragen würde, wie hat sich denn der dorthin verirrt.

Die Bewertung der Analyseergebnisse gemäß den Hill-Kriterien spricht gegen eine kausale Beziehung zwischen Mobiltelefonnutzung und dem Auftreten von Krebserkrankungen bei Erwachsenen in den Bereichen des Kopfes, der die meiste HF-Energie absorbiert. Die Autoren weisen darauf hin, dass ihnen keine ausreichenden Daten vorlagen, um Aussagen über langfristige Handynutzung (≥ 10 Jahre) und Kinder zu machen.

Es ist sicher richtig und wichtig, aber ist das nicht schon alles bekannt? Dass sich unter 10 Jahren Handynutzung nichts wirklich Auffallendes zeigt und dass zu Kindern nichts bekannt ist, ist doch der aktuelle Stand der seriösen Wissenschaft. Nur sind es meiner Beobachtung nach genau diese Studien, die dann von den Medien mit entwarnenden Titelzeilen unter die Leute gebracht werden und die Leute beruhigt. Titelzeilen prägen sich beim gewöhnlichen Volk ein, die Einschränkungen werden zum einen nicht von allen Medien gebracht und nicht jeder liest dann so einen Beitrag bis zum letzten Satz.
Deshalb, zu was dienen solche Arbeiten wirklich? Schauen Sie sich mal die Treffer zu der Dänischen Kohortenstudie an..
Nur entwarnende Titelzeilen für das gewöhnliche Volk. Das Kleingedruckte, die Einschränkungen, die Restrisiken, die sind entweder für das gewöhnliche Volk gar nicht zugänglich, oder aber sie werden, wie bei der freien Dänischen Kohortenstudie, nur von der Gruppe gelesen, die sich wirklich gezielt mit diesem Thema beschäftigen. Und die Dänische Kohortenstudie kann eben auch nichts zu Kindern und Handys sagen.

Deshalb frage ich mich schon auch, was bringen solche Arbeiten denn wirklich. Sie tragen eben auch nicht zu der Beantwortung der Frage über die verbliebenen Restrisiken bei: Reagieren Kinder anders auf EMF und bilden sich nach 10, 20 oder 30 Jahren wirklich Gehirntumore durch Handytelefonieren.

Von James C. Lin, den wir hier kürzlich diskutiert haben, gibt es einen neuen Kommentar
Hirntumor-Risiko und Handynutzung.
Natürlich wieder nicht frei zugänglich, aber aus dem Abstract

Epidemiological studies on the use of a cell phone for less than ten years showed no overall association between cell-phone use and increased risk of malignant brain tumors, according to the recently published summary report of a large international study: the INTERPHONE project. This was so with duration of use, years since first use, cumulative number of calls, or cumulative hours of use.

ist zumindest als letzter Satz (bevor es Schluss ist) zu lesen

However, brain tumors are known to have latencies longer than 10 years, and maybe as long as 30 years.

Also Fazit: Telefoniert völlig beruhigt 10 Jahre und was danach ist, werden wir sehen. Bis dahin könnt ihr schon längst an was anderem gestorben sein.

Tags:
Repacholi, Langzeitstudie, Kohortenstudie


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