Funk ohne Strahlung: IZgMF fragt, Yvonne Gilli antwortet (Allgemein)
Am 23. Oktober wählen die Schweizer ihre National- und Ständeräte. Die Schweizerische Bürgerinitiative funkstrahlung.ch hat aus diesem Anlass die Bewerber mit zehn Fragen zum Elektrosmog gequält. Frage sieben lautet:
Sind Ihnen Technologien bekannt, die gar keine oder nur sehr wenig Strahlung bei der mobilen Kommunikation (Handy usw.) erzeugen?
Bei Licht besehen müsste jeder Bewerber diese Frage mit "Nein" beantworten. Im Gigaherz-Forum setzt Teilnehmer "Nachdenklich" noch ein' drauf und fragt: Oder sollen wir etwa Kandidaten wählen, die an Skalarwellen glauben? Ein Teilnehmer "Martin" hält dagegen: "Also, für mich ist die Frage verständlich und sinnvoll. Entweder kennt ein Politiker alternative Technologien für weniger Strahlenbelastung oder eben nicht." Allerdings zeigt sich "Martin" im weiteren Verlauf der Diskussion selbst nicht imstande, auch nur eine einzige der gesuchten Technologien zu benennen.
Da keiner der Teilnehmer im Schweizer Forum Anstalten machte, einen Politiker, der die Frage sieben mit JA beantwortete, einfach mal zu fragen, was er sich dabei gedacht hat, habe ich mir erlaubt, der Nationalratkandidatin Dr. med. Yvonne Gilli am 22. September eben diese Frage zu stellen:
Sehr geehrte Frau Dr. Gilli,
unter Mobilfunkgegnern und anderen herrscht Ratlosigkeit, ob sich die Frage "Sind Ihnen Technologien bekannt, die gar keine oder nur sehr wenig Strahlung bei der mobilen Kommunikation (Handy usw.) erzeugen?" mit JA beantworten lässt. Da Sie diese Frage im "Politbarometer" von "funkstrahlung.ch" mit JA beantwortet haben, erlaube ich mir die Anfrage, welche Technologien dies Ihrer Einschätzung nach sind. Es wäre schön, wenn Sie trotz vieler Termine die Zeit für eine substanzielle Antwort fänden.
Mit freundlichen Grüßen
IZgMF
Yvonne Gilli schrieb am 4. Oktober zurück, die gesuchten Technologien seinen zwar entwickelt, jedoch nie auf den Markt gebracht worden. Es gäbe diverse Publikationen darüber. Sie (Gilli) sei jedoch keine Technikerin und deshalb würde es sie viel Zeit kosten, diese Fakten erneut zu recherchieren. Sie verzichte auch deshalb auf die Recherche, weil diese Technologien zur Zeit nicht zu den Kaufmöglichkeiten gehörten. Für politische Entscheidungen seien sie aber wohl relevant, da man mit Blick auf diese Technologien strengere Gerätevorschriften verlangen könnte. Aufgrund von Abkommen mit der EU sei dies allerdings ein europäisches Anliegen, was den Sachverhalt nicht einfacher mache.
Die Wiedergabe der Antwort von Frau Dr. Gilli in Form der indirekten Rede erfolgt mit Einverständnis der Politikerin.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –