Belege (Allgemein)

Capricorn, Donnerstag, 04.08.2011, 15:00 (vor 4643 Tagen) @ Diagnose-Reflex

http://www.tagesanzeiger.ch/panorama/vermischtes/Der-Rettungsheli-ist-kein-Taxi-/story/20795056

Der Rettungsheli ist kein Taxi

Berggänger brechen mit Handy statt Karte und Kompass auf. Und rufen immer öfter die Retter, wenn sie nicht mehr weiterwissen.

In den Schweizer Bergen steigt seit Jahren die Zahl von Personen, die in eine Notlage geraten. Die stärkste Zunahme im Mehrjahresvergleich zeigt die Notfallstatistik des Schweizer Alpen-Clubs (SAC) bei Bergwanderern. 2003 registrierte der SAC rund 600 solche Fälle. In den vergangenen Jahren waren es bereits rund 1000.
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Das Handy in den Bergen hat aber auch Nachteile: Es verleite Berggänger dazu, «die Option eines jederzeit möglichen Hilferufes bereits bei der Tourenplanung mit einzubeziehen», schrieb Mosimann kürzlich in der SAC-Zeitschrift «Die Alpen». Der Bergführer beobachtet zum Beispiel im Jungfraugebiet vermehrt, dass Seilschaften zu spät zu Hochtouren aufbrechen. Die Folge kann sein, dass sie am späten Nachmittag den Rettungsheli anfordern, weil sie den Abstieg vor Einbruch der Dunkelheit nicht schaffen. «Mehr und mehr wird die Bergrettung wegen eines unrealistischen Zeitbudgets um nächtliche ‹Taxidienste› gebeten», klagt Mosimann.

Auch sein Kollege Marco Salis, Leiter der Bündner Alpinpolizei und Rettungschef der SAC-Sektion Bernina, sagt, seine Retter müssten häufig zu vorbeugenden Einsätzen ausrücken. «Je länger je mehr kommt es vor, dass Berggänger uns anrufen, weil sie erschöpft sind oder nichts mehr zu trinken haben.» In der Alarmzentrale schüttelt man über fahrlässige Notfälle den Kopf.

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siehe auch:

http://www.nzz.ch/nachrichten/panorama/bilanz_rega_august_1.551057.html?video=1.5223258
"Der rasche Griff zum Handy"


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