Die Scheinheiligkeit in der Mobilfunkdebatte (Allgemein)
Denn der Sender ist horizontal zwar relativ nahe (270 Meter), die Kirche mit dem Sender im Turm steht jedoch auf einer Anhöhe, fast 40 Meter über dem Bodenniveau bei Frau R's Anwesen!
Sie haben wohl überlesen, dass die Neigung der Sender so eingestellt ist, dass die Senderkeule etwa bei dem Hof von Frau R auf den Boden trifft.
Das behauptet Hans-U. Jakob. Doch es macht keinen Sinn. Überlegen Sie mal selbst: Die GSM-Funkzelle in Hemberg hat "mittlere Leistung", da wäre es funktechnisch widersinnig, nicht die verstreuten Gehöfte in der Gegend dort erreichen zu wollen, sondern die Hauptkeule schon nach 270 Metern in den Boden zu donnern. Natürlich ausgerechnet bei Frau R. So ist es garantiert nicht, egal was Jakob wieder einmal herum erzählt.
Machen Sie den Plausibilitätstest: Wenn die Hauptkeulen des Senders "Hemberg" schon nach 270 Metern auf den Boden trifft und der Sender in 20 Meter Höhe im Kirchturm auf dem 40 Meter hohen Kirchenhügel ist, dann müsste gemäß der Formel a = tan^-1(60/270) die Antenne einen Downtilt von a = rd. 77° haben. Bei solchen Werten ist jedoch keine flächige Mobilfunkversorgung mehr zu gewährleisten, eher Bodenheizung. Kontrolle: Schauen Sie in der Senderkarte des Bakom nach, ob nach 2 x 270 Metern = 540 Meter, sagen wir großzügig nach 1 km bereits der nächste Sendemast steht, um das Ländle dort mit Mobilfunk zu versorgen. Das werden Sie nicht feststellen (Bild). Der nächste Mast steht viel weiter weg, messen Sie's nach, Sie werden auf rund 3,4 bis 5,5 km kommen (ob das dann überhaupt der gleiche Betreiber ist, bliebe noch zu klären). Und was lernen wir daraus: Mobilfunker wollen nicht Bodenheizer sein, sondern Mobilfunker.
Natürlich ist die Keule auf so einer Anhöhe nicht waagrecht, man will ja nicht nur die Vöglein in der Luft verstrahlen, sondern die Handyoten erreichen.
Klar kann ein Downtilt von 0° sinnvoll sein, in Kessellage etwa. Übliche Werte des Downtilt liegen zwischen 0° und 6°, 77° gibt es nur bei Herrn Jakob.
Ausserdem könnte es ja auch sein, dass ein Nachbar ein WLAN oder DECT in Betrieb genommen hat.
Belanglos.
Wenn Frau R wirklich so eine vergiftete "Aktivistin" wäre, wie Sie es darstellen, dann hätte sie natürlich selber ein Messgerät (oder mindestens Schätzeisen), und das gleich selber nachgemessen. Hat sie aber gemäss Thread nicht.
Eine Vermutung von Ihnen. Um überzeugter Sendemastengegner zu sein braucht es kein Messgerät. Im Gegenteil, uns hat unserer erstes Messgerät viel von der Startpanik genommen. Allerdings muss es einem auch gegeben sein, die lustige Welt der hüpfenden Messwerte zu verstehen. Da habe ich bei einigen Protagonisten, die besonders gerne die Knatterbüchsen aus Bayern in die TV-Kamera halten, so meine Zweifel. Dass Frau R. auch mit einer Knatterbüchse nicht anzufangen wüsste wird schon aus ihrer Frage deutlich, ob die Mobilfunker die Sendefrequenz erhöht oder geändert hätten. Da regiert eindeutig der Bauch.
Und nichtmal jetzt eilt ihr einer von Gigaherz zuhilfe, um zu messen. Also nix mit geschäftstüchtig...
Woher wollen Sie das denn wissen, sind Sie einer von Gigaherz? Außerdem ist meine Erfahrung die, dass EMF-Hetzer lieber hetzen, helfen dürfen andere.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
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H. Lamarr,
22.05.2011, 15:51
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