Gigaherz-Verein erleidet Kollateralschaden (Allgemein)
Der Streit um den Veranstaltungsort des 8. Gigaherz-Kongresses hat mMn bereits jetzt, unabhängig davon wie der Streit ausgeht, einen klaren Verlierer: Gigaherz.
Jetzt wollen Sie sicher wissen wieso!
Gigaherz ist bekanntlich einer der Alarmvereine, der Elektrosmog als eine Geißel der Menschheit betrachtet, und der mit allerlei Tipps und Ratschlägen zur Stelle ist, wenn verängstigte Bürger sich melden, nur weil vor Ihrer Nase ein Mobilfunk-Sendemast erreichtet werden soll oder frisch errichtet wurde. Die Devise lautet dann ohne Wenn & Aber: Der Mast muss weg!
Wie aber sollen künftig Bürger den Ratschlägen von Gigaherz Glauben schenken, wenn der Verein bei der Auswahl des Veranstaltungsortes für seine wichtigste Veranstaltung nicht etwa Elektrosmog meidet, wie es zu erwarten wäre, sondern ihn geradezu sucht? Antwort: Nicht viel!
Wer wie Gigaherz seine Jahresveranstaltung in einem Hotel mit W-LAN-Hotspot und UMTS-Dachantenne abhält, mit 18 weiteren (großen und kleinen) Mobilfunksendern in nur 150 Meter Abstand und mit zig weiteren Mobilfunksendern in 400 bis 500 Metern Abstand - der wirkt mehr als unglaubwürdig, wenn er Ratsuchenden hilft "Einsprachen" gegen neu errichtete oder geplante Mobilfunksender zu formulieren. Hätte der Veranstaltungsort in Bern doch eher zu einem Mobilfunkbetreiber gepasst, als zu einer Organisation "Elektrosmog-Betroffener".
Es verdichtet sich bei mir der Verdacht, dass Gigaherz nur zum Schein Hilfe anbietet, in Wahrheit aber an den Adressen von Elektrosmog-Betroffenen interessiert ist, um den vermeintlichen Elektrosmog-Opfern "Helfer" zu vermitteln (Baubiologen), die gegen Honorar die Linderung eingebildeter/realer Beschwerden versprechen. Dies würde gut zu den versteckten kommerziellen Aspekten passen, die in der Mobilfunkdebatte immer wieder zu erkennen sind.
Hintergrund
Streit um Veranstaltungsort des 8. GHz-Kongresses
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –