Dominique Belpomme bestätigt Elektrosensibilität (Elektrosensibilität)

Doris @, Donnerstag, 23.09.2010, 08:21 (vor 4926 Tagen)

Diese Meldung geht seit Tagen durch einschlägige Kanäle.

Ich verfolge die Sache um Prof. Belpomme schon seit längerer Zeit. In der Zeit als Frankreich Schlagzeilen machte mit der probeweise Reduzierung der Grenzwerte, fand ich bei den französischen Aktivisten auch eine Aussage von ihm, dass sie quasi kurz vor dem Durchbruch stehen, den Elektrosensiblen zu helfen.

Prof. Belpomme ist Onkologe an der Universität Paris-Descartes und Vorsitzender der ARTAC, Association pour la recherche thérapeutique anti-cancéreuse (Verband für Krebsbehandlungsforschung).

Mit den Mobilfunkkritikern ist er auf jeden Fall auch schon seit Jahren verbandelt und auf der Homepage von ARTAC findet sich auch eine extra Seite zu Elektrosensibilität.

Auf einen aktuellen Zeitungsartikel geht die Nachricht „Zwischen EMF Leukämie und Krebs gibt es einen Zusammenhang“ zurück. Diese Meldung ist übrigens auch in seinem aktuellen Buletin enthalten.

Im selben Atemzug mit Krebs spannt er den Bogen zu Elektrosensibilität, was mich persönlich immer sehr misstrauisch macht, da ich hier den Zusammenhang überhaupt nicht sehen kann. Ich frage mich da immer, ob diese Herren sich der EHS bedienen quasi als Vorführmodell, was EMF anrichten können, da sie eben auf Krebserkrankungen (noch?) nicht zurückgreifen können. Für mich alles andere als seriös.
So kann ich auch aus den Unterlagen überhaupt nicht sehen, wie er auf den kausalen Zusammenhang zwischen EMF und Elektrosensibilität (außer ein paar Stresstheorien), sondern es geht ausschließlich um die Behandlung derselben.

Diese Aussagen wiederum machen mich noch viel skeptischer*, obwohl Dr. Belpomme schon noch irgendwie von dieser Welt ist.

* Z.B. Schließung der Blut-Hirn-Schranke. Woher weiß er denn dass die offen ist ??
Regeneration der Astrocyten der Gehirnzellen, die durch EMF geschädigt wurden. Woher weiß er das, wen hat er untersucht, woher nimmt er die Gewissheit, dass diese Schädigungen durch EMF verursacht wurden.


Die Behandlungsmethode sieht folgendermaßen aus:

Bei der akuten Phase beruht die Behandlung auf drei Pfeilern: die Verabreichung von Antagonisten für die Rezeptoren H 1 (zur Schliessung der Blut-Hirnschranke) , Stärkemittel für das Nervensystem (zur Regeneration der Astrocyten der Gehirnzellen, die durch die elektromagnetischen Felder geschädigt wurden) und ein Wiederherstellungsmittel für die Gefässgewebe

Er stützt sich wohl hauptsächlich auf die Symptome, die identisch seien mit denen von MCS und konzentriert sich auf die Behandlung dieser Symptome.

Er gibt der Elektrosensibilität auch einen Namen

SICEM (syndrome d'intolérance aux champs électromagnétiques)

Diese Bezeichnung hat im Netz wohl noch nicht durchgeschlagen, denn es findet sich nichts Weiteres.

Auch das schreibt ARTAC

Ausserdem ist unter der Leitung von Carine HOUSSAY eine prospektive Studie im Gang , bei der ein Komplex das Anoxydant- und Immunstystem anregen soll, was bei SICEM-Kranken eingesetzt wird…..

Carine Houssay gehört ebenfalls zu ARTAC.

Wo er dann für mich wirklich den geraden Weg verlässt ist bei dieser Aussage

….was bei SICEM-Kranken eingesetzt wird, in Zusammenarbeit mit dem Prof. Luc Montagnier

Prof. Luc Montagnier war früher mal wohl eine wirkliche Kapazität, hat aber wohl gedanklich schon seit geraumer Zeit diese Welt verlassen.

Siehe…
http://de.wikipedia.org/wiki/Luc_Montagnier
http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=35826

Und spätestens in diesem Moment frage ich mich, wie sind solche Verbindungen möglich und was sagen die über mich und meine Arbeit aus.

Eine Erklärung für seine Aussage zu EMF in Zusammenhang mit Krebs und auch das mit Blut-Hirn Schranke gibt es vermutlich eine einfachere Erklärung.

So ist er – wie schon erwähnt – schon seit geraumer Zeit sehr aktiv in Sachen EMF und hat im März 2009 einen Appell über EMF und Gesundheit unterschrieben.

Weitere Unterzeichner waren die „3 Größen in der Mobilfunkdiskussion“
Franz A., Lennart Hardell und Olle Johannson.

Fazit:
Wenn ich EHS wäre, würde ich mir dann nicht auch die Frage stellen, ob dies das ist, was die EHS brauchen. Bringt das die Anerkennung, die ich als EHS mir wünsche. Oder ist das nur erneut eine zwielichte Sache, bei der mir nur Geld aus der Tasche gezogen wird. (wer zahlt diese Behandlung)
Eine Verbesserung des Immunsystems ist doch ein Allheilmittel für sämtliche Beschwerden, sagt aber doch nichts über einen kausalen Zusammenhang zwischen sehr schwachen EMF und starken Symptomen aus. Und genau das ist es doch, für was die EHS kämpfen.
Und ist es letztendlich nicht das, was „Charles“ uns schon seit Jahren unermüdlich erklärt, die Elektrosensibilität über die Verbesserung des Immunsystems beheben zu können. Wieso rennt ihm dann keiner die Bude ein. Also außer einer Streicheleinheit von honoren Persönlichkeiten sehe ich darin – zumindest im Moment noch – keinen Meilenstein in Sachen EHS. Aber ich bin ja auch nicht elektrosensibel und denke sicherlich anders.

Diskussionen dazu gibt es:
http://forum.gigaherz.ch/viewtopic.php?t=29056
http://www.hese-project.org/Forum/allg/index.php?id=15
http://www.hese-project.org/Forum/medizin/index.php
http://www.hese-project.org/Forum/medizin/index.php

Tags:
Frankreich, Hardell, Appell, Johansson, Elektrosensibilität, Adlkofer, Belpomme, Symposium, Abwegen


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