Der Streit um gefährliche Handystrahlung (Allgemein)

Gast, Montag, 18.04.2011, 19:17 (vor 4747 Tagen)

Kassandra-Rufe, die vor schädlicher Strahlung durch Mobilfunk warnen, gibt es fast so lange wie das Überalltelefonieren. Klare Belege für Gesundheitsrisiken gibt es bislang nicht, aber neue Studien sind für Laien schwer einzuschätzen. von Dörte Saße

Wechselnde Testbedingungen

Doch solch einfache Antworten gibt es nicht. Das Thema erweist sich als zu komplex. Da liefert die eine Studie genau das Gegenteil von der anderen, doch beide sind nicht vergleichbar. Oder andere Forscher können die Ergebnisse nicht reproduzieren. Da stellen sich Studien als interessengeleitet heraus und andere gar als gefälscht. Bei Wiener Studien von 2005 und 2008, die als Beweis galten, dass die Strahlung das Erbgut beschädigt, hatte die Forscherin Daten einfach erfunden.

In Schweden zeigten Ratten Ausfallerscheinungen, nachdem sie regelmäßig von einer Art Sendemast bestrahlt wurden. In ihren sezierten Hirnen hatten sich Bluteiweiße angelagert, die eigentlich durch die natürliche Blut-Hirn-Schranke nie dort hätten hinkommen dürfen. In Florida hingegen erkrankten Alzheimer-gefährdete Mäuse durch typische Handy-Bestrahlung gerade nicht an Alzheimer, stattdessen schien sie die typischen Ablagerungen im Hirn zu verhindern und zeigten sogar bessere Gedächtnisleistungen als vorher.

Nichts für Sensible

Zwischen den Fronten stehen verunsicherte Verbraucher sitzen und Fachleute beider Seiten, die die Sache an sich klären wollen. Da wirken Formulierungen wie "gewinnstrebende, skrupellose Mobilfunk-Geschäftemacher und deren überall aufgestellte Strahlentürme" ebenso wenig hilfreich wie pauschale Verharmlosungen von Herstellern. Immer im Hinterkopf nützlich ist die Frage: "Wem nutzt es?"

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Tags:
Gedächtnisleistung, Skrupellos


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