Märchenkiste: Die Funkfeldanzapfmaschine des Prof. Kumar (Allgemein)

Kuddel, Dienstag, 11.01.2011, 23:25 (vor 4854 Tagen) @ H. Lamarr
bearbeitet von Kuddel, Dienstag, 11.01.2011, 23:51

Also gut, ich versuchs mal anders zu erklären

Ausgangspunkt:
Im Bereich des Nahfeldes einer Antenne hat sich noch keine elektromagnetische Welle ausgebildet und man kann man noch direkt an das elektrische oder magnetische Feld der Antenne "ankoppeln", wodurch sich die Antenne auch in ihrer Resonanz "verstimmt".
(Daher ist der SAR eines Handy's am Kopf auch nenneswert, in eingen cm Abstand aber nicht mehr)

Bei einem Mittelwellensender ist das Erdreich quasi ein "Schenkel" der Antenne und das in die Luft ragende, rot-weisse L/4 Stäbchen der andere Schenkel.

Dadurch, daß das Erdreich selbst Teil der Antenne ist (*), reicht das Nahfeld der Mittelwellenantenne (im Gegensatz zu einer UKW-Antenne, bei welcher die Bodenleitfähigkeit keine wesentliche Rolle mehr spielt) deutlich weiter als bei einem in sich geschlossenen Dipol.

(* warum hatte wohl Omas Dampfradio einen "Erd"- und einen Antennen-Anschluß?)

Gehen wir beim Mittelwellensender mit "Erdkontakt" von einem Nahfeldbereich von 3 Wellenlängen aus, befindet man sich innerhalb eines Radius von bis zu einigen Kilometern noch im Nahfeld der Antenne. Man kann also in diesem Umkreis von seinem Schrebergarten aus mit entsprechendem Aufwand (sehr langer Draht) noch nennenswert Energie abzapfen und sogar die Antenne "verstimmen", woduch sich deren Wirkungsgrad etwas verringert, was die Stromrechnung des Senders in die Höhe treibt und die Reichweite verringert.

Bei einer in sich geschlossenen "einfachen" Mobilfunkantenne hingegen endet das Nahfeld bereits nach ca 1 Wellenlänge Abstand, was dann einigen zig Zentimetern entspricht.
Selbst bei 3 Wellenlängen wären es doch nur ca 1 Meter.... aufgrund der 10000-fach geringeren Wellenlänge beim Mobilfunk gegenüber Mittelwelle.
Außerdem lohnt sich das Anzapfen bei der Mobilfunkantenne nicht ,da nur ca 1/10000 el der Energie eines Mittelwellensenders abgestrahlt wird...

Noch ein anderer Ansatz:

Betrachten Sie die Formel für den "Path-Loss":

L= (Lambda/(4*Pi*d))^2

Das Verhältnis von Wellenlänge zu Abstand (zum Quadrat!) bestimmt also den "Verlust" der übertragenen Energie zwischen Sender und Empfänger...

Bei konstantem Abstand gilt also:
Wellenlänge groß => Übertragungsverlust klein...
Wellenlänge klein => Übertragungsverlust groß...

Ein Schrebergärtner ist selbst in 10 km Abstand zu einem Mittelwellensender "elektrisch gesehen" immer noch deutlich "näher" and der Antenne, als Frau W zu ihrem 100 Meter entfernten UMTS Mast.

K

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Dipol


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