LTE: Wozu überhaupt? (Allgemein)

Kuddel, Sonntag, 18.04.2010, 20:10 (vor 5152 Tagen) @ Ex-Mobilfunker
bearbeitet von Kuddel, Sonntag, 18.04.2010, 21:18

Wer noch weiß, wie mühselig ein 56 kbit Modem Daten übertragen hat, schätzt heute DSL. Auch damals hieß es, daß man nicht mehr bräuchte...

Der Datenübertragungsbedarf ist doch im Wesentlichen deshalb so enorm angewachsen ,weil die üblichen PC Applikationen in keinster Weise auf Effizienz bezüglich geringer Datenmengen achten müssen.

Eine Powerpointpräsentation hat heute schnell meherere Mbyte Umfang, während der eigentliche Informationsinhalt meist auf eine Din-A 4 Seite passt.

Sie brauchen heute nur einmal ein Word-Dokument aus 1996 in ein aktuelles Word 2007 Programm laden einen einzigen Buchstaben anders formatieren und neu speichern. Schon hat sich die Dateigröße vervielfacht, ohne daß der Informationsgehalt auch nur ein bischen angewachsen ist.

Das hat den einfachen Grund, daß in der Vergangenheit physikalischen Speichergrößen schneller gewachsen sind, als der Speicherbedarf der Anwendungen und daher keine Notwendigkeit bestand, sparsam mit der Ressource umzugehen.

Sich nun per Mobilfunk im Medium Internet zu bewegen, ist vergleichbar zum automobilen Individualverkehr mittels Wohnmobilen, welche jeweis nur mit 1 Person besetzt sind.
Jeder fährt mit seinem eigenen Wohnmobil zur Arbeit, zum Einkaufen usw.
Ist ja auch superbequem, man hat immer alles dabei, vom Kleiderschrank bis zum Klo.
Die Zahl der Wohnmobile nimmt nun ständig zu, die Straßen verstopfen.
Schon wird der Ruf nach mehr und vor allem breiteren Straßen laut.

Soll das die Lösung sein, "drahtlose" Datenautobahnen, um Datendinosauriern den Weg zu bereiten ?

Ich finde, es wäre nicht verkehrt, mal langsam etwas mehr Rücksicht auf die begrenzten Ressourcen unserer Erde zu nehmen, sei es Energieverbrauch, Datenmengen (welche an Energieverbrauch gekoppelt sind) aber auch Frequenzen...

Wikipedia Für das Jahr 2005 wird weltweit von einem Energieverbrauch von 123 Milliarden Kilowattstunden nur für den Betrieb der Infrastruktur für das Internet ausgegangen. Unberücksichtigt bleiben nach dieser Studie die Geräte der Endverbraucher.
Im Jahr 2009 wurden durchschnittlich 11.627 Petabyte Daten pro Monat über das (öffentlich zugängliche) Internet transportiert, was einem täglichen Datenaufkommen von mehr als 415 Petabyte entspricht (415 Petabyte entsprechen der tausendfachen Datenmenge aller Bücher, die jemals in jeder Sprache auf der Welt geschrieben wurden[17]).
Bis zum Jahr 2014 wird die Menge der global übertragenden Daten voraussichtlich auf mehr als 40.401 Petabyte pro Monat wachsen (was über 1400 Petabytes pro Tag entspricht oder täglich der 3500 fachen Information aller Bücher die je geschrieben wurden).

Der Löwenanteil der übertragenden Daten wird hierbei von Video-Übertragungen (Video on Demand) ausgemacht


K

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Energieverbrauch


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