1 Cent Steuer pro SMS gäbe schon 250 Mio. € im Jahr (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Montag, 28.03.2005, 14:46 (vor 7030 Tagen) @ Schutti

Würden Studien von erklärten Mobilfunkgegner (BW und Co.) bezahlt,

wären sie dann glaubwürdiger?


Aber ja doch Schutti, klar wären die dann total glaubwürdig -

gemeinerweise aber wohl nur aus Seiten der Kritiker und dann wären es eben
die Mobilfunker, die nur müde abwinken würden. Das wäre dann das Spielchen,
das wir ja nun alle zur Genüge kennen, nur in blau. Nein Schutti, so es sie
noch gibt, kann m. E. nur unabhängige Forschung hier wirklich punkten.
Unter der Annahme, dass ein Staat seine Bürger nicht absichtlich umbringen
will, wäre die unabhängige Forschung näherungsweise mit rein staatlich
finanzierter Forschung gleichzusetzen.

Gut gesagt.
Nur wird das so nicht laufen.
Sobald eine Studie aussagt dass die Auswirkungen auf die Gesundheit
irrelevant sind (ganz keine Wirkung kann es nicht geben) wird von
bestimmter Seite versucht werden diese Studie zu verreissen und ihr
unterstellen sie sei gekauft.

Genau das hoffte ich zum Ausdruck gebracht zu haben.

Da Leute mit Fachwissen fast ausschliesslich in der Nachrichtenbranche zu
finden sind (auch Unis beziehen oft Forschungsgeld von der Wirtschaft)
wird sich immer etwas finden lassen woran die Funkgegner sich hochzeiehn
können.

Gut, dann machen wir die Probe aufs Exempel und warten mal ab, was es an der Hühnerembryonenstudie des hese-Projects auf Seiten der Kritiker zum hochziehen geben wird.

Wer soll denn eurer Meinung nach die Studien finanzieren?

Was würden Sie denn davon halten, wenn Vater Staat sich diesmal nicht

vornehm dezent zurückhält, sondern seinen strammen Privatisierungskurs
aufgibt und als unbestechlicher ;-) Verfechter für Recht & Ordnung die
Forschungsanstrengungen zu 100 % selbst finanziert.

Weil Vati pleite ist, müsste er sich die Knete für das eherne Vorhaben

rigoros besorgen. Dass er das kann, wissen wir ja nun auch alle. Denkbar
wäre z. B. eine SMS-Steuer, die bei 25 Milliarden SMS in Deutschland schon
bei nur 1 Cent pro SMS rein nominell 250 Mio. Euro pro Jahr abwerfen würde
(oh Gott, wenn das der Eichel hört). Selbst wenn davon viel für die
Administration draufginge, es bliebe Geld ohne Ende übrig, um zu forschen
was das Zeug hält.

Und wieder darf das einfach Volk blechen weil sich eine Minderheit etwas
einbildet.
Die Verursacher sind eigentlich die Leute die mit Behauptungen kommen es
gäbe eine Gefährdung.
Diese sind nämlich in der Nachweispflicht.
Dass man dauernd versucht die "Schuld" auf die Gegenseite abzuwälzen ist
nur Taktik.
Man behauptet etwas und die Gegenseite muss beweisen dass es doch nicht so
ist.
Vor allem vor dem Hintergrund dass ein Beweis für eine Nichtwirkung
technisch nicht möglich ist.
Wie oft hört man dass "die doch beweisen sollen dass es ungefährlich
ist".

Manchmal erwecken Sie den Eindruck Schutti, dass Sie ein auftauter Zeitgenosse von Bismarck seien müssen. Spätestens seit 1933 sollte eigentlich jeder wissen, dass die Mehrheit nicht zwangsläufig im Recht sein muss. Und dass Sie dann sogar noch das geltende Prinzip der Produzentenhaftung auf den Kopf stellen möchten, macht Sie ziemlich unglaubwürdig. Mit Äußerungen der Art, dass die Kritiker in der Nachweispflicht sind, lassen Sie die differenzierte Betrachtungsweise total vermissen, die Sie ansonsten stets bei den Kritikern bemängeln. Nee, Schutti, setzen - 5.

Damit wäre auch gerechterweise das Verursacherprinzip gewahrt. Am


Dann müsste man die Mobilfunkgegner dafür zahlen lassen.
Nicht die Mobilfunknutzer verursachen den Aufwand und die Kosten sondern
diese Minderheit die gegen den Mobilfunk wettert.

schönsten aber ist: kein Betreiber müsste sich mehr an der Forschung

beteiligen und weil die SMS'ler keine Lobby im herkömmlichen Sinn haben,

LOL, man zockt das Volk ab.
Ich will nicht der Politiker sein der das zu verantworten hat.
Du kannst viel machen aber wer das heilige Handy anrührt wird geköpft.

Wenn wir nicht hin und wieder mal alte Zöpfe abschneiden - wie dies überraschenderweise bei uns unlängst bei der Einführung des Leistungsprinzips für Beamte gelang, würden wir heute noch in den Bäumen sitzen und Bananen futtern. Ich glaube sogar, dass man den Leuten den Steuer-Cent pro SMS durchaus plausibel machen könnte und statt Kopf-ab ein Hut-ab draus wird.

--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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