Genauigkeitsangabe Frequenz ▼ (Forschung)

Kuddel, Montag, 07.12.2009, 22:45 (vor 5271 Tagen) @ Alexander Lerchl
bearbeitet von Kuddel, Dienstag, 08.12.2009, 00:09

Noch eine technische Sache, die ich nicht beurteilen kann. Im Text werden die „Tumor-spezifischen“ Frequenzen mit abenteuerlicher Genauigkeit angegeben (z.B. Brustkrebs: 1873,477 Hz). Als Gerät zur Ermittlung und Applikation ist ein Chip genannt (AD9835) und eine Frequenzgenauigkeit von 10(-7).

Bei dem Chip handelt es sich um einen DDS-Synthesizer Chip, ein Verfahren, welches auch in Kommunikationselektronik eingesetzt wird.
DDS steht für Direct Digital Synthesis.

Die Genauigkeit der ausgegebenen Frequenzen hängt überwiegend vom verwendeten Referenzoszillator ab, in der Regel ein Quarzoszillator.
Bei einer Auflösung von 0,001Hz und einer Frequenz von 1837,477Hz müßte die Genauigkeit des Quarzoszillators mindestend 0,5ppm betragen, damit die letzte Stelle +/-1 Digit stimmt.
Das ist technisch nur mit hohem Aufwand erreichbar (temperierter Oszillator).
Bei einem Quarzoszillator "aus dem Elektronik-Bastelladen" ist mit bis zu +/-50ppm Fehler der ausgegebenen Frequenz zu rechnen. In diesem Beispiel wären das ca +/-0,1Hz Frequenzabweichung bei 1837Hz Ausgangsfrequenz.
Da keine Angaben zur verwendeten Referenzquelle gemacht wurden, ist dies natürlich reine Spekulation.

Was mich an der Sache stutzig macht, ist eher die benötigte Zeit, um alle Bioresonanz-Antworten bei 0,001 Hz Auflösung und einem Frequenzbereich von 0 bis 100khz auszuwerten


Nachtrag:
Habe gerade nochmal in der Studie nachgelesen. Dort steht:

Frequency discovery consists in the measurement of variations in skin electrical resistance, pulse amplitude and blood pressure. These measurements are conducted while individuals are exposed to low and safe levels of amplitude-modulated frequencies emitted by handheld devices.
Variations in the amplitude of the radial pulse were used as the primary method for frequency detection. They were defined as an increase in the amplitude of the pulse for one or more beats during scanning of frequencies from 0.1 to 114,000 Hz using increments of 100 Hz. Whenever a change in the amplitude of the pulse is observed, scanning is repeated using increasingly smaller steps, down to 10-3 Hz. Frequencies eliciting the best biofeedback responses, defined by the magnitude of increased amplitude and/or the number of beats with increased amplitude, were selected as tumor-specific frequencies.

Man hat also 100Hz Schritte angewendet.
Merkwürdig: Wenn die Resonanz so "flach" ist, daß 100Hz Schritte für den "Grob-Scan" genügen, so ist es doch völliger Tinnef, diese Frequenz auf 0,001 Hz ganau zu bestimmen. Das geht gar nicht, weil im flachen Teil einer solchen Resonanz überhaupt keine Änderung feststellbar wäre.

Zeitabschätzung:
Der Versuch lief also über mindestens 1140 Frequenzen.

Ich glaube nicht ,daß eine Hautwiderstandsänderung oder Blutdruckänderung aufgrund einer biologischen Reaktion in 10 Sekunden feststellbar ist. Es dürfte sich doch wohl eher um Minuten handeln oder ?

Bei einer Minute "Response-Zeit" kämen wir auf eine Versuchsdauer von immerhin 19 Stunden (ohne Pause). Wenn dann eine Frequenz gefunden wird müßte diese für eine Feinjustierung von vormals 100Hz Schrittweite auf 0,001 Hz nochmals etliche Stunden untersucht werden. Wie soll das gehen ?

Was mir auch "merkwürdig" erscheint: Das Patent auf das Verfahren wurde 2 Jahre vor dem Abschluß der Studie zur Wirksamkeit des Verfahrens eingereicht.
Warum patentiert man ein Verfahren, dessen (zweifelhafte) Wirksamkeit erst 2 Jahre später mit einer Studie untersucht wird ?

Troll-Wiese: http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?mode=entry&id=36871


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