Sie ist. Nur rechnet keiner mit ihr. (Allgemein)

AnKa, Donnerstag, 27.08.2009, 21:37 (vor 5348 Tagen) @ H. Lamarr

Lampen hingen in aller Regel oben unter der Zimmerdecke, ihre Wärme steigt den Gesetzen der Konvektion folgend noch weiter nach oben und der unten sitzende Sparfuchs hat fröstelnd das Nachsehen.

Das Empfinden des einzelnen Sparfuchs ist nicht das ganze Bild. Eine Glühlampe emittiert z.B. 50 Watt an Wärme, die irgendwo im Haus bleiben. In Ihrem Beispiel erwärmt sich unter vereinfachter Annahme die Decke - bedeutet z.B. in einem mehrstöckigen Haus, dass sich die Kernwärme des ganzen Gebäudes erhöht; eine Betondecke kann man in diesem Sinne auch als Wärmespeicher verstehen. Auch Wärme, die z.B. ein Kachelofen oder eine Konvektionsheizung erzeugt, "verschwindet" zu einem gewissen Anteil in den Mauern und Decken und erwärmt diese. Das soll sie sogar, sonst gäb's Schimmelprobleme...

Insofern ist jedenfalls die Abwärme der Lampen nicht grundsätzlich ungenutzte Energie.

Ein logisches Argument, schließlich gibt es Fußbodenheizungen und keine Deckenheizungen.

Als "Deckenheizungen" (die also Wärme von oben herab gerichtet erzeugen) kann man z.B. Badezimmerstrahler ansehen, oder z.B. die Oberteile der "Sandwich"-Liegestätten in Solarien (obwohl die eigentlich nicht wärmen, sondern bloß UV-strahlen sollen). Es geht hierbei um Strahlungswärme - hingegen Konvektionsheizungen in Deckennähe anzubringen, würde zusätzliche Luftumwälzmaßnahmen erfordern. Sowas wiederum gibt es übrigens durchaus auch, in Form von Luftumwälzöfen im industriellen Bereich.

Gegen Glühlampen als Heizung spricht auch deren in keiner Weise auf Wärmeabstrahlung in die Umgebung ausgelegte Bauform, etliche Wärme-Watt dürften über die gut wärmeleitenden Kupferadern im Mauerwerk und über die Lampenfassung schnell auf Temperaturen unter 20 °C "abgeleitet" werden, so dass sie kaum noch einen oder keinen Beitrag zur Raumlufterwärmung leisten können.

Auch die in Ihrem beschriebenen Fall "abgeleitete" Wärme bleibt erstmal "im Zimmer", leistet also durchaus als Nutzwärme ihren bescheidenen Beitrag zur Wärmeenergieverbrauchsbilanz des gesamten Hauses. Gut möglich, dass diesen Anteil schon mal ein Student in seiner Diplomarbeit berechnet hat.

Interessant in diesem Zusammenhang wäre auch, einmal den Strahlungswärme-Anteil einer Glühlampe abzuschätzen, gegenüber dem Konvektionswärme-Anteil. Da gehen dann z.B. solche Parameter wie Lampenoberfläche, Masse oder Gewindegröße in die Rechnung ein.

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