Vorhandene Empfangsgeräte nicht dafür ausgelegt (Technik)

Kuddel, Mittwoch, 13.05.2009, 20:26 (vor 5502 Tagen) @ Raylauncher
bearbeitet von Kuddel, Mittwoch, 13.05.2009, 21:08

Jetzt rächt sich der laxe Umgang mit der häufig mangelhaften Einstrahlfestigkeit von Kabel-TV-Anlagen und deren Komponenten. Das Problem ist so alt, wie die breitbandige Kabelnutzung ab den 80er Jahren. Damals gab es vielfach Probleme mit Einstrahlungen in den Sonderkanal 6 durch 2m-Funkanlagen.

Nein, das Problem liegt nicht bei der Schirmdämpfung / Einstrahlfestigkeit. Ein Parallelbetrieb von in-Haus Mobilfunk und Kabelfernsehen auf gleichen Frequenzen wäre aufgrund der extremen Pegeldifferenzen sowieso nicht realistisch.

Das Problem liegt in der Großsignalfestigkeit und Selektivität von Fernsehtunern und Antennenverstärkern.

Ein in unmittelbarer Nähe von Fernsehern (Analog / DVB-T) betriebener 700MHz Sender würde den Fernsehtuner ( Antennenverstärker, DVB-T Aktivantenne) schlicht übersteuern und damit den Empfang des gesamten UHF Bandes beeinträchtigen.

Fernseher und Antennenverstärker haben aus diesem Grund Selektionsmittel zur Unterdrückung der Frequenzen oberhalb 850MHz und unterhalb 480MHz, aber sind eben nicht auf starke Signale im 700MHz Bereich "vorbereitet".
Im Prinzip müßten also bei der Freigabe des 700MHz Bandes für den Mobilfunk sämtliche Fernsehtuner / Antennenverstärker ausgetauscht werden.

Es ist ein großes Problem, daß die Befugnisse der Fach-Behörden (früher "Post", dann REG-TP) in der Vergangenheit mehr und mehr von wenig fachkompetenten Politikern beschnitten wurden, wobei letztere sich wiederum allzu gerne von einseitig ausgerichteten Lobbyvereinen belatschern lassen.
Niemand ist mehr da, der das Szenario nüchtern bezüglich pro und kontra bewertet, abwägt und entscheidet. Wer am lautesten schreit und die besten Beziehungen zur Politik hat, bekommt Recht. Wie auf dem Bazar.

K


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