Keine valide Hypothese (Elektrosensibilität)

Siegfried Zwerenz, Sonntag, 14.09.2008, 13:22 (vor 5914 Tagen) @ Alexander Lerchl

Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Alexander Lerchl,

vielen Dank für ihre Antwort.

Allerdings beschäftigt mich nun die Frage, wie ich Ihre Antwort interpretieren soll. Keine Antwort heißt ja vielleicht doch eine Antwort.

Soll Ihre Antwort so interpretiert werden, dass Sie nicht antworten wollen, da das Thema Elektrosensibilität in ihren Augen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit überhaupt nicht existiert? Und das in jeglicher Art und Weise?

Wenn Sie absolut sicher sind, dass Elektrosensitivität nicht existiert, dann können Sie doch völlig frei antworten ohne überhaupt ein Risiko einzugehen. Sie haben sich ja sowieso in Ihren diversen kommerziellen Werbeblättchen schon zu dieser Thematik geäußert. Mich hätte eben interessiert, ob sie nach wie vor dieser Meinung sind.

Wenn Sie an den Schwächen interessiert sind, die bisher bei der Forschung über Elektrosensivität gemacht wurden, so lade ich Sie herzlich dazu ein, sich an der technischen Diskussion mit einzubringen. Vielleicht werden ihnen dann auch die erheblichen Schwächen der Testbedingungen auffallen. An dieser Stelle möchte ich noch mal auf meinen Film verweisen. Für die von Ihnen genannten Abschirmungen bei den Versuchen wurden reflektierende Materialien verwendet. Die von mir gezeigten Effekte werden eben maßgeblich durch Reflektionen der Hochfrequenzenergie (und folgend der Überlagerung) hervorgerufen. Damit wird deutlich, dass eine leitende Abschirmung durch reflektierende Materialen äußerst ungünstig für solche Versuchsanordnungen. Auswertungen und Schlussfolgerungen wie Sie sie ziehen, sind somit meiner Meinung nach nicht sonderlich belastbar.

Am Rand noch zu Ihren Informationen über die Sendung „Faszination Wissen“ was ich wirklich gesagt habe und was mir vom Sprecher untergeschoben wurde.

Obwohl ich viele Minuten vor der Kamera fundiert gesprochen habe, ist kein einziges Wort davon gesendet worden.
Ich habe niemals gesagt, dass ich nicht an Doppelblindversuchen teilnehmen würde. An korrekt durchgeführten Versuchen nehme ich gerne teil. Allerdings lasse ich mich nicht veräppeln, wenn ich schon Stunden vor dem Versuch Feldern ausgesetzt bin und dann noch die Erholungsphasen viel zu kurz gewählt sind (Bitte lesen Sie hierzu nochmals mein Vorwort (Elektrosensibilität – Technische Grundlagen Teil 1).

Im übrigen ist die Szene aus einem Film genommen worden, der schon lange vorher gelaufen ist. Hier konnte man als kritischer Betrachter genau erkennen, dass der Film den Zweck hatte, Elektrosensible zu diskreditieren. (So wurde dort eine Szene gezeigt, bei der ich im Garten von Frau Weber mit einem Messgerät stand. Der Sprecher sagte, „Herr Zwerenz .. bewaffnet mit einem Messgerät..“

Soll denn ein Messgerät plötzlich eine Waffe sein? Dann benutzen Sie für Ihre Forschungen folglich auch Waffen, da Messtechnik in der Wissenschaft tagtäglich anzutreffen ist. Wenn Sie es so wollen, habe ich natürlich die jetzt veröffentlichten Untersuchungen auch mit einer Waffe von Rohde&Schwarz durchgeführt.

Aber dass quasi nur außerhalb am Rande, da irgendwelche unsinnigen Unterstellungen vom Hörensagen zur Klärung eines technischen Sachverhaltes sicherlich nicht beitragen.


Mit freundlichen Grüßen

Siegfried Zwerenz
Bürgerwelle e.V.


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