Parallelen zur Tabakindustrie (Allgemein)

Doris @, Dienstag, 05.08.2008, 12:12 (vor 5743 Tagen) @ AnKa

Zum Vergleich: Von der Tabakindustrie
wurde viele Jahre lang großer Druck auf Leute ausgeübt, die vor den
Gefahren des Rauchens warnten. Und die Industrie hatte gute Argumente:

Es gibt viele Kettenraucher, die bis ins hohe Alter gesund sind. Die Parallelen zum Mobilfunk sind offensichtlich.

Nö.

Solange evtl. gesundheitliche Auswirkungen durch die Mobilfunktechnologie nicht bewiesen und auch nicht anerkannt sind, ist es lediglich eine Ansichtssache ob die Entwicklung hier parallel zur Tabakindustrie gesehen werden kann. Deshalb ist auch hier Ihr "Nö" für mich einfach Ihre persönliche Meinung. Gesundheitliche Schädigungen durch Rauchen sind nach Jahrzehnten anerkannt worden. Bereits in den 70er Jahren gab es die ersten Diskussionen über einen evtl. Zusammenhang zwischen Krebs und Rauchen. 20 Jahre konnte man darüber noch unterschiedlicher Meinung sein, bis es offensichtlich war.
Deshalb ist es für mich z.B. offen, ob in vielen Jahren die Mobilfunkkritiker, die heute insgesamt als Spinner gesehen werden, (Diskussionen über Handyrisiken werden ja auch kontrovers geführt !) rehabilitiert werden und rückblickend die anderen als Leugner der Risiken gesehen werden.
Es ist immer recht einfach, sich auf Fakten, wie mittlerweile beim Rauchen zu stützen, nachdem fast 5 Jahrzehnte gebraucht wurde um zu einer Anerkennung dieser Fakten zu kommen. Wenn es in den letzten Jahrzehnten Internetforen gegeben hätte, dann wären die Diskussionen ums Rauchen genauso geführt worden.

Es gibt weder in Bezug auf die Art der Gesundheitsgefährdung "Parallelen"
(der Tabakraucher inhaliert chemisch nachweisbare Stoffe, die
Gesundheitsgefährdung ist gut dokumentiert),

Richtig, aber den Rauchern wird zwar durch Maßnahmen und Regulationen versucht das "Leben" schwer zu machen, aber das Rauchen wird nicht verboten, sondern stark erschwert und auch gesellschaftlich geächtet. Geschützt werden sollen die Nichtraucher, also nicht die, die schädigende Stoffe selber inhalieren, sondern diejenigen, die sie zwangsweise inhalieren müssen und zwar in schwächerer Form als der Raucher selbst. Somit setzte sich automatisch die Ächtung des Rauchers durch. 3000 Menschen sterben jährlich an den Folgen des Passivrauchens. Vor Jahren hätte man alle noch für verrückt erklärt, die behauptet hätten, dass auch Passivrauchen schädlich ist. "Nur" 3000 Menschen, die jährlich sterben, werden als Grundlage herangezogen um so einen starken Nichraucherschutz zu fordern. Sicherlich ist der Hintergrund des Gesetzes schon auch der, dass erreicht werden möchte, das Rauchen insgesamt einzudämmen.

Ein Beispiel.
Sie sehen eine junge Mutter auf der Straße laufen, die einen Säugling im Tragetuch an ihrem Körper trägt und nebenher eine Zigarette raucht. Mittlerweile empört das vermutlich die meisten Menschen.

Vor wenigen Tagen sah ich genau diese Szene, nur telefonierte die Frau mit einem Handy. Wie wird wohl dies in Bevölkerung gesehen und bewertet?


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