Anonyme Kritik an Kritikern: Pro & Kontra (Allgemein)

Doris @, Freitag, 07.09.2007, 21:02 (vor 6315 Tagen) @ H. Lamarr

Immer wieder wird hier im Forum am Rande ein unbequemes Thema gestreift:

Ist anonym geäußerte Kritik es wert, dass auf sie eingegangen wird?

Grundsätzlich ist jede gute und sachliche Kritik es der eigentlichen Sache Willen wert, dass auf sie eingegangen wird. Jemand der an sachlicher und korrekter Arbeit interessiert ist, der setzt sich mit Kritik - egal von wem - auseinander.

Anonym kritisierte Mobilfunkgegner lehnen in aller Regel Stellungnahmen zu einer sie betreffenden Kritik bevorzugt mit eben der Begründung ab, dass sie auf anonyme Anschuldigungen oder Anwürfe grundsätzlich nicht reagieren. Ist dies berechtigt oder nur eine vorgeschobene Schutzbehauptung?

In jeder Zeitung wird darauf verwiesen, dass anonyme Leserbriefe nicht veröffentlicht werden. Unter eine Meinung gehört ein Name. Wenn nun jemand eine gute Kritik veröffentlicht und diese, was eben in den Foren möglich ist, anonym einreicht, schwächt er m.M.n. seinen guten STand. Als ich in meinen eigenen Reihen immer wieder auf Themen in den Foren verwies, war genau dies das Argument, dass sich da irgendwelche Leute, von denen keiner weiß, woher sie kommen, tummeln und diese doch nicht ernstgenommen werden können. Deshalb hat dann eine Kompetenzinitiative in dem Fall den besseren STand, weil sie sich darauf berufen können, dass man sich eben nur mit jemand auseinandersetzt, der mit seinem Namen dafür steht. So steht der Kritisierte nicht schlecht da, auch wenn er vielleicht schlecht dageständen wäre, müsste er sich mit der Kritik auseinandersetzen.

Ziel dieses Diskussionsstrangs ist es, Sachargumente für und gegen anonym geäußerte Kritik zu sammeln.

Aber ich denke, es geht nicht nur um die aktuelle Sache der KI, sondern auch hier im Forum wurde dieses Thema der Anonymität bzw, der Verwendung von Pseudonymen immer wieder diskutiert

Ich habe mit Pseudonymen dann kein PRoblem, wenn derjenige dieses Pseudonym ständig verwendet. So trifft man z.B. Raylauncher ja in mehreren Foren an, aber er ist mir dann auf jeden Fall "bekannt" und ich weiß, was er vertritt ohne zu wissen, welche Person hinter diesem Pseudonym steht.

Ich denke, die Diskussion um die Anonymität hinter den Pseudonymen kommt bzw. kam dann immer auf, wenn die Inhalte nicht mehr sachlich, sondern aggressiv waren. Dann stellt sich einfach die Frage, was kann das wohl für ein Mensch sein, der sich so unsachlich ausleben muss.

Grundsätzlich bewerte ich eine Diskussion um eine Thema höher, wenn die Diskussionsteilnehmer mit ihren Hintergründen bekannt sind und man somit weiß, auf wen man sich einlässt. So wie das einfach in persönlichen Diskussionen der Fall ist. Das wäre einfach transparenter.

Leider ist es in Internetdiskussionen so, dass so manche diese Anonymität nutzen um sich verbal massiv auszuleben. Ich denke, wenn die Hintergründe des Teilnehmers bekannt sind, dann strengt man sich vielleicht etwas mehr an. Und leider zeigen die Beispiele in der Vergangenheit, was einem passiert, wenn man sich nicht mehr anpasst. Ein gutes Beispiel war die Geschichte von Franz. Er war immer mit seinem Namen in der Sache vertreten und seine öffentliche Distanzierung musste somit auch mit dem realen Namen erfolgen, anonym wäre das ja auch schlecht möglich. Dass er mit Kritik an seinem Tun rechnen musste, war ihm wohl klar, schäbig wurde es dann, als ein anderer Teilnehmer im Dreck wühlte und das auch noch anonym. Das Einstellen von Dingen, die mit der Sache nichts zu tun haben ist m.E. schwach. Das Wühlen im Privatleben, wie es auch Marianne Buchmann regelmäßig erlebt, empfinde ich persönlich als so schäbig. Aus diesen Gründen muss ich aus Gründen des SElbstschutzes und dem Schutz der Familie dann doch für eine anonyme Diskussion stimmen, weil es Menschen gibt, denen bei ausgehenden Argumenten der Respekt gegenüber der anderen Person abhanden kommt.

Tags:
Kritik, Anonymität


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