Wer hat's wirklich gelesen und kann was sagen? (Allgemein)

Doris @, Dienstag, 07.08.2007, 19:26 (vor 6322 Tagen) @ helmut
bearbeitet von Doris, Dienstag, 07.08.2007, 22:03

In die Schweiz, die Niederlande und belgien ist jede sechste Paar unfähig Kinder zu kriegen.

Dürfte normal sein. In meinem Verwandtenkreis sind einige Paare ohne Kinder. Davon eines, das 100% im Funkloch wohnte und wohnt.

Was heißt "dürfte normal" sein? ODer hat sich das so entwickelt? In Deutschland ist jedes 7. Paar ungewollt kinderlos. Wenn es sich um ungewollte Kinderlosigkeit handelt, dann ist das für diese Paare eine traurige Angelegenheit und oft beginnt ein langer zermürbender Weg der Ursachenforschung.
Das Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung beschäftigt sich in dem umfangreichen aktuellen Bericht "Ungewollt kinderlos" sehr ausführlich mit dem Thema und versucht die Gründe dafür herauszuarbeiten.

Wenn man den Beitrag im h.e.s.e. gelesen hat - alle mal strecken, wer parallel zu den angeführten Erektionsproblemen, Kastrationsängsten, künstliche Befruchtung, Hühnchenstudie und den gekochten Eiern den Beitrag und die dazu gehörigen Studien wirklich gelesen hat :-) - dann ist die Frage nach dem Handygebrauch durchaus legitim.

So schreibt Davoudi in seiner Schlussfolgerung:

Schlußfolgerung: GSM-Mobiltelefone
haben bei intensiven Gebrauch Einfluß
auf die Spermienmotilität. Bei
der Beratung subfertiler Männer im
Rahmen der Kinderwunschambulanz
sollte dies berücksichtigt werden.

Laut Beitrag im h.e.s.e. scheint sich der Verdacht zu verdichten.

Wie BBC berichtet, kam eine kürzlich auf der Jahrestagung der American Society for Reproductive Medicine in New Orleans vorgestellte Studie zu dem Ergebnis, dass Handynutzung mit verminderter Samenqualität verbunden ist.

Damit wären frühere Untersuchungen bestätigt (Davoudi 2002, Fejes 2005, Kilgallon 2005). Ob der Zusammenhang jedoch kausal ist, also die Strahlung die Spermien schädigt, oder ob Handynutzung vielmehr mit anderen negativen Faktoren wie z.B. zu viel Sitzen, Stress oder schlechter Ernährung verbunden ist, scheint noch unklar zu sein.

Diese Frage können Laborstudien am besten klären. Tatsächlich beeinflusst einer neuen Studie zufolge schon eine 5-minütige Bestrahlung die Spermienmotilität. Eine letztes Jahr veröffenttichte Untersuchung fand dagegen bei wiederholt bestrahlten Mäusen keine Änderung der Motilität (wohl aber eine Zunahme an DNA-Schäden). Zur Zeit läuft unter Beteiligung von Dariusz Leszczynski von der finnischen Strahlenschutzbehörde STUK eine Studie, die verschiedene Fragen bezüglich Wirkungen von HF-Feldern auf Spermien abklären soll. Laut Abstract vom letzten Jahrestreffen der BEMS gab es einen dosisabhängigen Effekt auf die Motilität, d.h. bei 5,7 W/kg SAR gab es einen Unterschied, nicht bei 2 W/kg.

Wer kann dazu was sagen?
Gibt es was Neues?
Auch wenn die hier eingestellte polnische Studie etliche Mängel aufweist, ist eine Diskussion um "Spermienqualität und Handynutzung" durchaus gerechtfertigt.

Tags:
Ursachenforschung


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