IZMF: kein Schülerstreich - dicke Infos zum Handy / Teil 1

Mike, Donnerstag, 01.04.2004, 11:32 (vor 7422 Tagen) @ mops

Bei den Google-News habe ich gerade auch diese Nachricht gefunden, die
wenigstens gleich die nötige Kritik und den erforderlichen Abstand zum
Inhalt mitliefert:

Kein Schülerstreich: Informationszentrum Mobilfunk e.V. (IZMF) gibt
Informationen zum Mobilfunk für Schüler

http://www.xonio.com/news/news_11714310.html

Hallo Informationszentrum GEGEN Mobilfunk (IZ-G-MF),
Handlungsbedarf!!!

Infos anfordern und kritisch darüber berichten. Danke!

mops


Was hiermit geschieht / Teil 1:

Kritik zum "Schulprojekt Mobilfunk" des IZMF http://www.schulprojekt-mobilfunk.de

Die Original-Passagen sind in "Anführungszeichen" gefasst.
Meine Statements sind am * zu erkennen.

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"Das Schulprojekt Mobilfunk bietet Lehrerinnen und Lehrern umfangreiche Materialien zum Thema Mobilfunk. Die ersten drei Unterrichtshefte für die Jahrgangsstufen 5-8 sind jetzt erschienen. Mit den pädagogisch anspruchsvollen und fachlich seriös aufbereiteten Heften will der Verein zum verantwortlichen Umgang mit mobiler Kommunikation und neuen Technologien anregen."


A) Projektheft: Mensch, Medien, Umwelt [ IZMF_Projektheft_01 ]

*Das Titelbild zeigt einen Teenager surfend auf einem Siemens-Handy - warum nicht ein ebensolcher sitzend, Kopf und Schultern nach vorne geneigt, beim SMS-Tippen - dies dürfte der Realität doch eher entsprechen ?

Seite 16, "Mein Handy und ich"
"Pro:
Bunt, witzig, handlich, cool und immer dabei - das Handy gehört heutzutage zur Grundausstattung … Ein Handy zu haben heißt, dazuzugehören - Teil einer Gruppe sein…."

"Contra:
Kein Handy bedeutet, nicht dazuzugehören…Was ist, wenn alle sich spontan verabreden, nur mich erreicht keiner, weil ich schon unterwegs bin - ohne Handy ?....."


Seite 17, "Ideen und Ansätze: Faszination SMS"

"Schildert mit maximal 160 Zeichen (inkl. Leerzeichen) ein besonderes Erlebnis. Aufgabe kann mit dem Handy oder auf Papier gelöst werden."

"Stellt euch vor, ihr müsstet euren Eltern gegenüber begründen, warum ihr unbedingt ein Handy braucht (einzelne Listen anlegen, vergleichen)."

" Welche Gegenargumente könnten von der Elternseite kommen? Pro- und Contra-Argumente zum Thema Handy-Anschaffung? (Gruppenarbeit, Gruppensprecher/-innen, Diskussion.)"

*und die Antworten via SMS an den Lehrer….

Seite18, "Kommunikation Heute & Morgen"

"Seit wann sind eure Eltern Handy-Besitzer ? Seit wann ihr selbst ?"
"Wie entwickelt sich der Mobilfunk? Denkt an neue Geräte und Funktionen!"

Weitere Ideen -> Exkursion:
"Besuch eines Technik- oder Kommunikationsmuseums; alternativ gemeinsamer Kinobesuch (altersgerechter Science-Fiction-Film). Vorher Fragestellungen erarbeiten."


Ab Seite 22 dann ein kurzer Exkurs zum Thema Lärm

"Gesetzlich wird der Gefährdung von Jugendlichen durch laute Musik bisher nicht entgegengewirkt. Während im Berufsleben strenge Grenzwerte für Schallbelastungen vorliegen, fehlen entsprechende Grenzwerte z. B. für die Lautstärke in Diskotheken und bei Popkonzerten."

*Will man hier die die Grenzwerte des Mobilfunks (SAR und 26.BImSchV) indirekt rechtfertigen ?


Seite 26, "Mobilelektrofunksmogzellen" (heißt wirklich so)

"Je mehr Mobilfunkantennen, desto besser der Handy-Empfang"

*Aha, so einfach ist das also ! Hier wird bewusst pauschaliert und die Thematik einseitig dargestellt !

*Gleiches gilt für:

" Grenzwerte und Sicherheitsabstände für Mobilfunkanlagen gewährleisten die Sicherheit der Menschen in der Umgebung."


*Ein Eigentor ist auch dabei:

"Wie verlässlich sind die Infos aus dem Netz ? …Wer ist Autor bzw. Betreiber der Internet-Seite (Privatpersonen, Firmen, Institutionen, Impressum)? "


Seite 28, "Mobilfunk, Medien, Meinungen"

"… Wissenschaft, Politik und Gerichte verweisen darauf, dass es keine Belege für Gesundheitsschäden durch Mobilfunk gibt und die geltenden Grenzwerte den Schutz vor Mobilfunkstrahlung gewährleisten…"

*Hier wird der Eindruck vermittelt, dass andersartige Ergebnisse, Ansichten und Urteile nicht existieren !

*Richtig müsste es heißen:
Die allgemeine Auffassung von Wissenschaft, Politik, Justiz und Versicherungswirtschaft ist die, dass nach derzeitigem Wissensstand die aktuellen Grenzwerte ausreichen obgleich nicht wenige wissenschaftliche Studien Anlass zur Besorgnis und Vorsorge geben. Die Grenzwertgebung jedoch im wesentlichen auf Fachpublikation, Reproduzierbarkeit und dem Verstehen des Wirkungsmechanismus fußt.

Letzteres ist als UND-Verknüpfung zu sehen.
d.h. Studien, die nicht reproduzierbar sind oder auch von keinem Wissenschaftler als nachahmenswert erachtet werden (die Reputation ist jedoch bei einer "Erst-Studie" sicherlich größer) werden schon mal nicht beachtet.
Auch in Fachzeitschriften (z.B. nature) sitzen Chef-Redakteure, die Anzeigen-Kunden brauchen.
-Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß -> wollen denn auch wirklich alle die Wirkungsmechanismen erforschen und verstehen ?

Ende Teil 1 (leider Zeichenbeschränkung), Teil 2 folgt...

Mike

Tags:
, Schule


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