Rodney Croft (I): Vorbemerkungen (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Freitag, 06.11.2020, 02:13 (vor 1328 Tagen) @ H. Lamarr

Lieber Dariusz,

in Bezug auf Ihre fortgesetzten Bitten um Beantwortung einiger Aussagen und Fragen, die Sie in Ihrem Blog veröffentlicht haben, lesen Sie bitte weiter unten nach [hier nicht enthalten, sondern erst ab Teil II; Anm. Postingautor]. In Übereinstimmung mit dem, was Sie in Ihrer E-Mail zugesagt haben, kommentiere ich zunächst die Art und Weise Ihres Offenen Briefes und antwortet dann auf die eigentlichen Fragen/Kommentare.

Ein etwas irritierender "Offener Brief"

Nachdem ich auf Umwegen von Ihrem Offenen Brief erfahren hatte (ich lese Ihren Blog nicht, und Ihre E-Mails haben bislang meinen Spam-Filter nicht passiert), habe ich [in meiner Funktion als Icnirp-Vorsitzender; Anm. Postingautor] beschlossen, nicht zu antworten. Aus diesen Gründen:

1. die gestellten Fragen sind für die Adressaten unpassend.
2. die "Fragen" werden nicht in angemessener Weise gestellt.

Mit dem ersten Punkt meine ich z.B., dass Sie Dr. van Rongen bitten, sich zu einer privaten Diskussion zu äußern, die 2018 jedoch Sie und ich in einer Kaffeepause geführt haben. Oder, dass ich persönlich Auskunft geben soll, was ICNIRP von Ihren Aussagen hält (was ich nicht tun kann, selbst wenn ich es wollte, weil ICNIRP Ihren Offenen Brief nicht in Betracht gezogen und daher unkommentiert gelassen hat).

Der zweite Punkt ist ebenfalls wichtig, weil auf Fragen nur dann geantwortet werden kann, wenn sie vernünftig gestellt werden. Wir alle haben schon von Fangfragen gehört wie dieser: "Haben Sie aufgehört, Ihre Frau zu schlagen?" Eine adäquate Antwort ist nicht möglich, da die Frage mindestens zwei Unterstellungen kombiniert ("Sie haben Ihre Frau früher schon geschlagen" sowie "Sie schlagen Ihre Frau womöglich noch immer"), und die Fangfrage offen lässt, wie die beiden Unterstellungen miteinander verbunden werden sollen. Leider waren Ihre Fragen ähnlich aufgeladen, so dass Antworten keinen sinnvollen Bedeutungsgehalt haben können – vielleicht wollen Sie mit solchen Fragen nicht aufklären, sondern eher Meinungsmache betreiben, ich weiß es nicht. So oder so hilft es Ihrer Leserschaft nicht, Antworten zu erhalten, die nicht informativ sind. Hätten Sie einfach nur Fragen gestellt, z.B. ob ICNIRP bestimmte epidemiologische Studien willkürlich verworfen hat, dann wäre ich natürlich in der Lage gewesen, diese zu beantworten. Aber Sie haben sich entschieden, dies nicht zu tun, und haben stattdessen eine Reihe von Aussagen vorgelegt, die Ihrer Meinung nach in die Antworten auf Ihre Fragen einfließen sollten. Da Sie es versäumt haben, nur Fragen zu stellen, sondern Fragen mit höchst umstrittenen Aussagen vermischt haben, haben Sie im Endeffekt jede Möglichkeit für eine Antwort ausgeschlossen. Ich möchte darauf hinweisen, dass ICNIRP über ein Online-Formular für Kommentare und Fragen verfügt. Dort haben wir eigens separate Abschnitte für Kommentare und Fragen eingerichtet, um den Leuten zu helfen, nicht den gleichen Fehler zu machen.

Ich werde jedoch versuchen, wo es machbar ist, zu klären, welchen Standpunkt ich als Wissenschaftler in Bezug auf das vertrete, was Sie in Ihrem Offenen Brief geschrieben haben. Ich schreibe dies weder im Namen von Dr. van Rongen noch im Namen von ICNIRP.

Wird fortgesetzt ...

Link zum englischen Originaltext

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Druck, Leszczynski, Brief, Croft


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