Gasthäuser, elektrosmogfrei umgerüstete (Elektrosensibilität)

H. Lamarr @, München, Samstag, 22.06.2013, 10:14 (vor 3978 Tagen) @ H. Lamarr

Der Verein, der die Bunkerwache organisiert hat, ist im www jetzt mit einer eigenen Website vertreten.

Vereinsgründer Klaus Schumacher redete 2012 auf dem Mainzer Mobilfunksyposium eine Rede. Hier ein paar Auszüge ...

"Durch die Diskussionen und den Kontakt zu zahlreichen elektrosensiblen Personen musste ich die immense alle und alles betreffende Belastung durch die Funktechnik erkennen."

*seufz*

"Für einige, die sich schon länger mit dem Thema Strahlenbelastung beschäftigen und für ein rigoroses Umdenken kämpfen, scheint der Weg, Rückzugsgebiete für Elektrosensible einzurichten, ein Zurückweichen vor den allgegenwärtigen Interessen der Mobilfunkindustrie zu sein. Dem ist nicht so!"

"Sorgen wir nicht für Rückzugsgebiete, geben wir die Elektrosensiblen auf."

"Diese [Anm. Spatenpauli: hessische Biosphärenreservatsverwaltung] entschloss sich, intern einen Vortrag der renommierten Ärztin Frau Dr.med Waldmann-Selsam anzuhören, um sich mit der Problemstellung näher vertraut zu machen."

Mit folgendem Zitat Schumacher outet sich Schumacher als hoffnungsloser Träumer:

"Dies würde sicherlich den Zuzug von Elektrosensiblen bewirken, die händeringend nach derartigen „Schlupflöchern" suchen. Der Zuzug würde den Gemeinden sehr helfen, den abnehmenden Einwohnerzahlen, im Zuge des demografischen Wandels, entgegenzuwirken. Der sonst drohende Abbau der Infrastruktur wie Einkaufsmöglichkeiten, ärztliche Versorgung und Personennahverkehr könnte gestoppt und eventuell sogar die Infrastruktur erweitert werden. In der Gemeinde würden so ALLE profitieren."

O Gott, die armen Bewohner der Rhön, umzingelt von überzeugten Elektrosensiblen, Insassen in ihrer eigenen Heimat. Diese Vision des Herrn Schumacher könnte vom Tourismusverband Rhön leicht als geschäftsschädigend eingestuft werden, denn welcher Tourist will sich im Restaurant "zur weißen Zone" schon lynchen lassen, nur weil er auf seinem Smartphone mal schnell den Dax nachschauen wollte ...

Das mMn entscheidende Zitat aber ist:

"Erste Gasthäuser und Pensionen haben in einer elektrosmogfreien Umrüstung ihrer Häuser ein Alleinstellungsmerkmal ersten Ranges erkannt. Diese werden wir mit einer fundierten Zertifizierung ihrer Häuser unterstützen, sodass die Gasthöfe und Pensionen dies auch nach Außen bewerben können."

Bingo!

Herr Schumacher bastelt sich ein Potemkinsches Dorf zurecht. Die Schnapsidee, mit Heerscharen von Elektrosensiblen gute Umsätze zu machen, hatten schon andere vor ihm. Alle aber mussten erkennen, die Heerscharen marschieren nur in der Fantasie auf. Die Website funkloch.info verhungerte deshalb schon früh (steht heute noch immer zum Verkauf und bietet Messtechnik an) und die entsprechenden Rubriken bei dem Elektrosensiblen-Verein Gigaherz und bei EHS-Versteher "Charles" erinnern an eine geschlossene Veranstaltung für Einsiedler.

Herr Schumacher glaubt, es besser machen zu können als alle anderen vor ihm. Doch auch er wird scheitern, denn seinem Geschäftsmodell fehlt die entscheidende Grundlage: Elektrosensible. Es mag einige Elektrosmog-Phobiker geben, echte Elektrosensible aber gibt es nicht. Und auch Herr Schumacher macht zwar gerne öffentlich TamTam, um die entscheidende Frage aber, wie er seine Bunkerwächter auf einfache Weise objektiv in Phobiker und "echte" Elektrosensible trennen könnte, kümmert er sich nicht. Wozu auch, fürs Geschäft ist die Klärung diese Frage unerheblich.

Elektrosensible haben mMn in der Gesellschaft nur den einen Sinn und Zweck: Sie sollen als Vorboten des Grauens gelten, das das gefürchtete Mobilfunksyndrom noch über uns alle bringen wird. Es sei denn, wir schützen uns rechtzeitig mit diversen Produkten und Dienstleistungen vor der Gefahr.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Rhön, Schuhmacher


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