Cardis und Sadetzki raten zur Vorsorge bei Handynutzung (Allgemein)

Doris @, Samstag, 29.01.2011, 14:21 (vor 5043 Tagen)

Elisabeth Cardis, Leiterin der Interphone Studie und Siegal Sadetzki, verantwortlich für den israelischen Beitrag zu Interphone, raten bei Handynutzung zur Vorsorge.

Im neuesten BMJ Journal of Occupational and Environmental Medicine ist die Arbeit der beiden veröffentlicht. Aus dem zur Verfügung stehenden Abstract geht nicht all zu viel hervor und mehr gibt es nicht dazu.

Powerwatch weist auf diese Arbeit hin und zitiert daraus.

Simple and low-cost measures, such as the use of text messages, hands-free kits and/or the loudspeaker mode of the phone could substantially reduce exposure to the brain from mobile phones.

Therefore, until definitive scientific answers are available, the adoption of such precautions, particularly among young people, is advisable.

While more studies are needed, indications of an increased risk (of gliomas - a particularly dangerous form of brain tumour) in high and long-term users from Interphone and other studies are of concern. ... Even a small risk at the individual level could eventually result in a considerable number of tumours and become an important public-health issue.


Elizabeth Cardis led the Interphone study for IARC/WHO; Siegal Sadetzki led the Israeli study. These are two world-class leading researchers into the causes of cancer.

They have produce a balanced and considered over-view of the science so far and their conclusions are given in the box above.

They note that in the Interphone study the median totalled lifetime use was around 100 hours, which represents just over 2 hours of cellphone use per month. Most users, including many children, now exceed this level of use. Even the highest exposed group (1640 total hours or more) averaged only about 27 min of phone use per day. Further studies analysing the amount and duration of use are therefore essential.

They note that in Interphone, started in 2000, the maximum duration of use among the study participants was about 12 years, and only 5 years had passed from the start of heavier use. For most known carcinogens, however, identification of increased risk of solid tumours (particularly brain tumours) has required long follow-up periods of subjects with substantial exposure. For example, while the atomic bombs were dropped on Hiroshima and Nagasaki in August 1945, an excess risk of solid tumours was reported in the survivors only in the 1960s, and no elevation in risk of brain tumours was noted for about the first 50 years.


Da Powerwatch auch zur typischen mobilfunkkritischen Dramaturgie neigt, bin ich deren Interpretation gegenüber noch etwas vorsichtig, bis vielleicht eine andere Quelle zur Verfügung steht.

Allerdings sind beide Wissenschaftlerin bekannt dafür, dass sie im Gezerre um die Interpretation der Interphone Ergebnisse dem kritschen Lager angehören.

Ihre Vorsorgeempfehlungen richten sie wohl verstärkt auch an Kinder. In Deutschland scheint die Handynutzung durch Kinder eher noch gemäßigt zu sein. In England sieht es da ganz anders aus. Dort soll über die Hälfte der 5 bis 7-jährigen Kinder ein Mobiltelefon haben und 75 % der bis zu 10-jährigen.

Tags:
Cardis, Gliom, Israel, Powerwatch

Cardis und Sadetzki raten zur Vorsorge bei Handynutzung

H. Lamarr @, München, Samstag, 29.01.2011, 19:29 (vor 5043 Tagen) @ Doris

Elisabeth Cardis, Leiterin der Interphone Studie und Siegal Sadetzki, verantwortlich für den israelischen Beitrag zu Interphone, raten bei Handynutzung zur Vorsorge.

Wenn ich das richtig sehe, dann haben die beiden jetzt das gemacht, was Darius Leszczynski kürzlich auf seiner Website kritisierte: Genüssliches Wiederkäuen der Interphone-Datenbasis macht die Belastbarkeit dieser Datenbasis nicht besser. Und wenn Sadetzki/Cardis abermals ihre eigenen Daten von 2007 auswerten, dann ist es ohnehin eher unwahrscheinlich, dass sie zu anderen Ergebnissen kommen als ursprünglich bei Interphone. Worauf ich hinaus will ist: Ihr Betreff klingt alarmierend und dürfte daher Alarmkritikern gut gefallen. Die neuerliche Vorsorgeempfehlung stützt sich jedoch anscheinend nicht auf neue Erkenntnisse, sondern ist eine Wiederholung der schon seit 2007/2008 bekannten Vorsorgeempfehlung aus gleicher Quelle.

Ich schreibe das nicht, um die Empfehlung zu bagatellisieren, sondern weil ich es erlebt habe, dass Mobilfunkgegner auch schon mal nicht zwischen der frühen Online- und späten Print-Version ein und derselben (Alarm-)Studie unterscheiden konnten. Sie waren dann beide male aufs Neue begeistert, zwei vermeintlich voneinander unabhängige Gelegenheiten bekommen zu haben, Alarm zu schlagen. Seither sehe ich so eine "Mehrfachnutzung" ziemlich skeptisch. Aufgefallen ist sie mir bisher übrigens nur bei Alarmstudien, nicht bei Entwarnstudien. Das liegt wahrscheinlich daran, dass Entwarnstudien per se kaum Interesse bei Mobilfunkgegnern finden und das Risiko laienhafter Fehldeutungen damit automatisch klein ist.

--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Cardis und Sadetzki raten zur Vorsorge bei Handynutzung

Doris @, Samstag, 29.01.2011, 20:46 (vor 5042 Tagen) @ H. Lamarr
bearbeitet von Doris, Samstag, 29.01.2011, 21:11

Wenn ich das richtig sehe, dann haben die beiden jetzt das gemacht, was Darius Leszczynski kürzlich auf seiner Website kritisierte: Genüssliches Wiederkäuen der Interphone-Datenbasis macht die Belastbarkeit dieser Datenbasis nicht besser.

Ich denke nein. Ist aber auch mein Fehler. Es handelt sich um einen Kommentar und keine Neu- bzw. "Anders"bewertung alter Daten. Auf der "microwave" Seite steht ein kleiner Abschnitt rechts unter Short Takes. Allerdings steht dort auch, dass der Kommentar open access und kostenlos erhältlich sei. Ich kann das so auf der Seite nicht erkennen. Zwar wird eine 30-tägige kostenlose Testversion angeboten, und vielleicht kann man so den Kommentar einsehen, aber ich bin da immer etwas vorsichtiger, wenn ich das Kleingedruckte nur auf Englisch lesen kann.

Ihr Betreff klingt alarmierend und dürfte daher Alarmkritikern gut gefallen.

Ich habe mich eigentlich bemüht einen sachlichen Betreff zu schreiben. Und die beiden raten nun mal zur Vorsorge. Powerwatch leitet den Beitrag nämlich so ein

All mobile phone users should now take heed

In a dramatic message in the prestigious BMJ Journal of Occupational and Environmental Medicine, two leading Interphone researchers now advise the following...

Die neuerliche Vorsorgeempfehlung stützt sich jedoch anscheinend nicht auf neue Erkenntnisse,

richtig

sondern ist eine Wiederholung der schon seit 2007/2008 bekannten Vorsorgeempfehlung aus gleicher Quelle.

nein es handelt sich nicht um den israelischen Teil der Interphone Studie.

Indications of possible brain-tumour risk in mobile-phone studies: should we be concerned?

Es geht auch um die Auffälligkeiten bei den damaligen Extremtelefonierern, die heute keine Extrem-, sondern Normaltelefonierer sind, die ein Argument für die Vorsorgeempfehlungen sein sollen. Dies zumindest ist bei Powerwatch aufgeführt, alles andere was in dem Kommentar noch steht, ist mir ja nicht bekannt.

Ich schreibe das nicht um die Empfehlung zu bagatellisieren, sondern weil ich es erlebt habe, dass Mobilfunkgegner auch schon mal nicht zwischen der frühen Online- und späten Print-Version ein und derselben (Alarm-)Studie unterscheiden konnten. Sie waren dann beide male aufs Neue begeistert, zwei vermeintlich voneinander unabhängige Gelegenheiten bekommen zu haben, Alarm zu schlagen. Seither sehe ich so eine "Mehrfachnutzung" ziemlich skeptisch. Aufgefallen ist sie mir bisher übrigens nur bei Alarmstudien, nicht bei Entwarnstudien. Das liegt wahrscheinlich daran, dass Entwarnstudien per se kaum Interesse bei Mobilfunkgegnern finden und das Risiko laienhafter Fehldeutungen damit automatisch klein ist.

Ja, da haben Sie sicherlich Recht. Nur ändern wir die festgefahrene Schiene der Alarmkritiker nicht.

Sie sehen es wohl eher unter dem Gesichtspunkt, was die Alarmkritiker daraus machen könnten. Ich denke, das ist immer der Punkt, an dem wir uns unterscheiden. Sie sind doch mehr "Alarmkritiker-Kritiker" und ich mehr "Mobilfunkkritiker". In dem Moment, wo es nicht die in Kritikerkreisen allseits bekannten und beliebten Wissenschaftler sind, die sich zu Wort melden, werde ich hellhörig und dann interessiert es mich gar nicht, was die Alarmkritiker daraus machen. Ich sehe die offen gebliebenen Fragen auch unter dem Gesichtspunkt, ob diese doch ein paar Vorsorgeempfehlungen nach sich ziehen müssten und zwar in einer Form, dass sie von der gesamten Bevölkerung zur Kenntnis genommen werden und nicht nur von denjenigen, die sich damit beschäftigen.

Der Stand der Dinge ist doch so, dass diese Unsicherheiten von allen Strömungen für die eigenen Zwecke genutzt werden. Und auch wenn Ihnen und auch mir die Vorgehensweise der Alarmkritiker sauer aufstößt, halte ich mir trotzdem immer wieder vor Augen, dass beim Mobilfunk ein genauso großer Wirtschaftszweig dahintersteckt wie bei der Tabakgeschichte mit denselben Interessen und warum nicht mit denselben Vorgehensweisen?

Weil Sie oben die Seite von Leszczynski ansprechen. Da ist unter den 10 Kommentaren einer von einem Henrik Eiriksson, der wirklich Nachdenkliches enthält.

Will someone please explain why “safety standards” for non pre-market tested technology should be based on causal evidence?...

Cardis und Sadetzki raten zur Vorsorge bei Handynutzung

Kuddel, Samstag, 29.01.2011, 22:13 (vor 5042 Tagen) @ Doris
bearbeitet von Kuddel, Samstag, 29.01.2011, 22:48

Da ist unter den 10 Kommentaren einer von einem Henrik Eiriksson, der wirklich Nachdenkliches enthält.

Henrik Eiriksson says: Will someone please explain why “safety standards” for non pre-market tested technology should be based on causal evidence?...

Sie schreiben im Plural. Mich würde interessieren, was Sie denn außer dem einleitenden Satz noch "nachdenklich stimmend" finden ?

Henrik Eiriksson says:
Consider the reality of todays exposure: four billion people pressing microwave transmitters against their heads and at the same time chronically exposed to cordless phones, wifi and cell-phone towers – who wants to gamble?
...
Do the current “safety standards” account for cumulative effects from chronic exposure?
Are the current “safety standards” then even applicable in today’s chronic exposure reality?

Was mich hier stört, daß Henrik Eiriksson wieder die Strahlung von Sendemasten in einen Topf mit Handynutzung wirft.

Zitat: Professor Käs erklärte, vielen Bürgern sei nicht bewusst, dass sie durch ein Gespräch mit dem Handy am Kopf oder durch ein schnurloses DECT-Telefon einer vielfach höheren Strahlenbelastung als durch einen Mobilfunksender ausgesetzt sind. So verursache ein zweiminütiges Handy-Gespräch eine höhere Strahlung als ein in 200 Meter Entfernung stehender Sender ein ganzes Jahr.

Die Frage ist doch, wenn ein zweiminütiges Telefonat nicht schädlich ist, warum sollte die über Jahre kummulierte Emission von Sendemasten als "Chronisch" und daher gleich gefährlich eingestuft werden, wie Langzeit-Handytelefonate, um die es hier schließlich geht.
Dazwischen liegen einfach Größenordnungen.
Wir alle nehme täglich Arsen, Dioxine usw zu uns, die Teil unserer Umwelt-"Grund"-belastung sind und das schon seit Mitte letzten Jahrhunderts. Gefährlich wirds doch erst, wenn wir vergleichweise extrem hohe Dosen zu uns nehmen...

Zur Langzeitexposition in der Nähe von Rundfunk-Sendemasten sollte es doch mittlerweile belastbare epidemiologische Untersuchungen geben. Ich kann mich zumindest nicht erinnern, darüber wirklich Besorgniserregendes gelesen zu haben.

Die folgende Aussage von Dariusz L. bringt das Problem bezüglich der Handynutzung doch gut auf den Punkt.

Dariusz says:...the problem of protection is that we do not know what the correct level of protection is, and making any changes into safety standards now would be just arbitrary. We need more research. Meanwhile, anyone concerned can reduce exposures to mobile phone radiation by using earpiece or limiting length of the calls.

Cardis und Sadetzki raten zur Vorsorge bei Handynutzung

Doris @, Samstag, 29.01.2011, 23:22 (vor 5042 Tagen) @ Kuddel

Ok, ich hätte wohl doch, trotz des Hinweises, dass der Kommentar von Eiriksson durchaus Nachdenkliches enthält, meine grundsätzlichen Vorbehalte gegen ihn aufführen sollen.
Ich dachte es sei mittlerweile klar, dass mich eigentlich nur noch Handynutzung und Vorsorgeempfehlungen dazu interessieren. Wenn Sie den Namen von Eiriksson anklicken, landen Sie bei mast.victims und erkennen sofort, welche safety standards der Mann meint.

Mich würde interessieren, was Sie denn außer dem einleitenden Satz noch "nachdenklich stimmend" finden ?

Der einleitende Satz, der, unabhängig was der Mann in einen Topf schmeißt, die Frage aufwirft, ob in Anbetracht der Milliarden Handynutzer erst ein kausaler Zusammenhang nachgewiesen werden muss, bevor es zu Vorsorgeempfehlungen kommt. (Und ich gehe noch weiter, eben, dass diese so geäußert werden, dass sie überall gehört werden). Er schließt die Handynutzer ein, mir geht es nur um die Handynutzer.

Henrik Eiriksson says:
Consider the reality of todays exposure: four billion people pressing microwave transmitters against their heads and at the same time chronically exposed to cordless phones, wifi and cell-phone towers – who wants to gamble?
...
Do the current “safety standards” account for cumulative effects from chronic exposure?
Are the current “safety standards” then even applicable in today’s chronic exposure reality?

Was mich hier stört, daß Henrik Eiriksson wieder die Strahlung von Sendemasten in einen Topf mit Handynutzung wirft.

Ja, mich natürlich auch. Aber ich dachte, ich müsste das nicht mehr extra erwähnen.

Die Frage ist doch, wenn ein zweiminütiges Telefonat nicht schädlich ist, warum sollte die über Jahre kummulierte Emission von Sendemasten als "Chronisch" und daher gleich gefährlich eingestuft werden, wie Langzeit-Handytelefonate, um die es hier schließlich geht.
Dazwischen liegen einfach Größenordnungen.
Wir alle nehme täglich Arsen, Dioxine usw zu uns, die Teil unserer Umwelt-"Grund"-belastung sind und das schon seit Mitte letzten Jahrhunderts. Gefährlich wirds doch erst, wenn wir vergleichweise extrem hohe Dosen zu uns nehmen.

Ja, das sehe ich doch auch so.

Zur Langzeitexposition in der Nähe von Rundfunk-Sendemasten sollte es doch mittlerweile belastbare epidemiologische Untersuchungen geben. Ich kann mich zumindest nicht erinnern darüber wirklich Besorgniserregendes gelesen zu haben.

Da gibt's auch nichts. Die sind eigentlich raus aus der wissenschaftlichen Diskussion. Restrisiken drehen sich nur um Handys und auch Nutzung durch Kinder.

Die folgende Aussage von Dariusz L. bringt das Problem doch gut auf den Punkt.

Dariusz says:...the problem of protection is that we do not know what the correct level of protection is, and making any changes into safety standards now would be just arbitrary. We need more research. Meanwhile, anyone concerned can reduce exposures to mobile phone radiation by using earpiece or limiting length of the calls.

Ja, diese Vorsorgeempfehlungen geben ja auch Cardis und Sadetzki. Aber haben Sie schon mal in Zeitungsartikeln und Fernsehbeiträgen, die das gewöhnliche Volk ansprechen solche klaren Vorsorgeempfehlungen was Handynutzung betrifft, gehört? Das meine ich damit. Wenn sich die Medien, die von dem "normalen" Volk gelesen/gesehen werden, dem Thema annimmt, dann geht es doch auch vorwiegend um Sendemasten und um Elektrosensible.

Auf den Kommentar von Henrik Eiriksson gibt Dariusz Leszczynski jedoch folgende Antwort

Dariusz says:
I would hope that someone from ICES and from ICNIRP could comment on it.

Im Mai gibt es übrigens in Lyon von der IARC ein Treffen, bei dem die evtl. Krebsrisiken durch Handys neu bewertet werden. Leszczynski ist als Experte dazu eingeladen. Bin gespannt, was da rauskommt.
Allerdings sind die Mobilfunkkritiker ein gnadenloses Volk. Louis Slesin von microwavenews äußerte sich ungewöhnlich heftig zu der Leszczynski Stellungnahme zu der neuen Hardell-Analyse. Er sah die Einladung nach Lyon als Grund für die (ihm wohl nicht genehme) Meinung.

Tags:
, Kinder

Slesin ./. Leszczynski

H. Lamarr @, München, Sonntag, 30.01.2011, 00:15 (vor 5042 Tagen) @ Doris

Louis Slesin von microwavenews äußerte sich ungewöhnlich heftig zu der Leszczynski Stellungnahme zu der neuen Hardell-Analyse. Er sah die Einladung nach Lyon als Grund für die (ihm wohl nicht genehme) Meinung.

Na sowas, hat Leszczynski selber ausgeplaudert, dass er eingeladen ist? Muss er wohl, denn die Teilnehmerliste der Veranstaltung ist öffentlich nicht zugänglich. Aller Voraussicht nach weiß Leszczynski von der Einladung ja seit Ende August 2010, für mich schwer vorstellbar, dass er dann bis Dezember 2010 gewartet haben soll, um sich mit seiner Hardell/Interphone-Kritik bei der IARC "beliebt" zu machen. Ich halte das für ausgemachten Blödzinn, die IARC hat sich schließlich schon zuvor mit Joachim Schüz einen neuen Chef für die Abteilung "Environment and Radiation" geholt, der seinerseits zu den Interphone-Ergebnissen kritisch steht und das schon lange bevor Leszczynski seine mir einleuchtende Stellungnahme abgab. Wenn man sich die aktuellen Themen (Current Topics) der Abteilung ansieht, stößt man allerdings eher auf Tobacco, denn auf EMF.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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IARC, Slesin

Slesin ./. Leszczynski

Doris @, Sonntag, 30.01.2011, 00:36 (vor 5042 Tagen) @ H. Lamarr

Na sowas, hat Leszczynski selber ausgeplaudert, dass er eingeladen ist?

In seinem Blog hat Leszczynski diese Einladung aufgeführt. Rechts unten unter "Recent Invited Expert Jobs". Seit wann das dort steht, weiß ich nicht, mir ist es erst nach der Slesin Kritik aufgefallen. Wer sich für die Vorwürfe von Slesin interessiert, sie stehen unter Short Takes vom 12. Dezember rechts an der Seite. Wenige Tage später hat Leszczynski über seine Hardell/Interphone Kritik die Sache aufgenommen und den Leser gebeten, er möge selber beurteilen, wie er die Slesin Kritik bewerte, auch für wie fair/unfair er diese halte. Nach wenigen Tagen jedoch hat er diesen Absatz dann kommentarlos wieder gelöscht.

Ich halte das für ausgemachten Blödzinn, die IARC hat sich schließlich schon zuvor mit Joachim Schüz einen neuen Chef für die Abteilung "Environment and Radiation" geholt, der seinerseits zu den Interphone-Ergebnissen kritisch steht und das schon lange bevor Leszczynski seine mir einleuchtende Stellungnahme abgab.

Von Joachim Schüz als neuen Chef der Abteilung hält Louis Slesin wohl nicht arg viel. Ihm und seiner Berufung zu IARC hat Louis Slesin einen umfangreichen Beitrag bereits Anfang Juni 2010 gewidmet. Die Meinung von Lothar Geppert, DF, zu Joachim Schüz ist auch Bestandteil des Beitrages.

Insgesamt meine ich für mich, dass Louis Slesin schon seit längerer Zeit nicht mehr so neutral und sachlich berichtet wie früher.

Tags:
, Geppert

Slesin ./. Leszczynski

H. Lamarr @, München, Sonntag, 30.01.2011, 01:17 (vor 5042 Tagen) @ Doris

Die Meinung von Lothar Geppert, DF, zu Joachim Schüz ist auch Bestandteil des Beitrages.

"Convincing members of the EMF activist community that he will serve as an impartial broker at IARC will be more difficult. Many of them see Schüz as too willing to discount possible risks. "Schüz does his best to serve industry," said Lothar Geppert of Diagnose Funk in Zurich."

Von "convincing members of the EMF activist community" zu reden und dann Diagnose Funk als Beispiel zu nennen, zeigt, dass Louis Slesin sich mit der Szene in Europa nicht auskennt.

Insgesamt meine ich für mich, dass schon seit längerer Zeit nicht mehr so neutral und sachlich berichtet wie früher.

Das wäre jammerschade, er würde damit ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal aufgeben, sich dem breiten Sumpf der schrägen Alarmseiten nähern und seine Vorbildfunktion verlieren. Andererseits: Aus meiner Sicht kann keiner auf Dauer in dieser aberwitzigen Debatte streng "neutral und sachlich" bleiben, früher oder später muss man sich entscheiden, ob man lieber zu den Alarmisten und Landesbedenkenträgern zählen möchte oder zu den Skeptikern und G2-Kritikern.

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– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Slesin ./. Leszczynski

Christopher, Sonntag, 30.01.2011, 12:57 (vor 5042 Tagen) @ H. Lamarr

"Convincing members of the EMF activist community that he will serve as an impartial broker at IARC will be more difficult. Many of them see Schüz as too willing to discount possible risks. "Schüz does his best to serve industry," said Lothar Geppert of Diagnose Funk in Zurich."

Von "convincing members of the EMF activist community" zu reden und dann Diagnose Funk als Beispiel zu nennen, zeigt, dass Louis Slesin sich mit der Szene in Europa nicht auskennt.

Hm, ich glaube, hier hat sich ein Übersetzungsfehler eingeschlichen... Es ist nicht von "überzeugenden Mitgliedern" die Rede, sondern davon, die Mitglieder zu überzeugen. Also folgendermaßen:
"Die Mitglieder der EMF-Aktivisten-Szene zu überzeugen, daß er bei IARC als unparteiischer Vermittler dienen wird, wird schwieriger werden. Viele von diesen sehen Schüz als jemanden, der zu bereitwillig mögliche Risiken verwirft. (...)"

Der Respekt, den Schüz in der Wissenschaft genießt, scheint von den Mastengegnern nicht geteilt zu werden.

Slesin ./. Leszczynski

H. Lamarr @, München, Sonntag, 30.01.2011, 17:08 (vor 5042 Tagen) @ Christopher

"Convincing members of the EMF activist community that he will serve as an impartial broker at IARC will be more difficult. Many of them see Schüz as too willing to discount possible risks. "Schüz does his best to serve industry," said Lothar Geppert of Diagnose Funk in Zurich."

Von "convincing members of the EMF activist community" zu reden und dann Diagnose Funk als Beispiel zu nennen, zeigt, dass Louis Slesin sich mit der Szene in Europa nicht auskennt.

Hm, ich glaube, hier hat sich ein Übersetzungsfehler eingeschlichen...

Hmm, und ich glaube, Sie haben mit Ihrem Einwand recht. Meine (falsche) Übersetzung ist womöglich schon ein Ergebnis der Verspannung, die mich heimsucht, wenn ich sehe, dass Louis Slesin sich auf Diagnose Funk beruft. Das darf nicht passieren, danke für den Hinweis.

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– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Slesin ./. Leszczynski

Dariusz, Sonntag, 30.01.2011, 13:08 (vor 5042 Tagen) @ H. Lamarr

I have noticed your discussion about my involvement in the 2011 IARC evaluation of the carcinogenic potential of mobile phone radiation, about my criticism of Hardell re-evaluation study and about the Louis Slesin’s comments criticizing me in his ”Short Take” GIGO-story. Here are few answers from my side and my view-point.

IARC
• I have received the formal e-mail invitation to the IARC Working Group on 22.09.2010 at 16:27 (Finnish time).
• I am also aware of the composition of the Working Group. It is still not published but, as specified by IARC, it will be published on the Monograph 102 website before the meeting in Lyon. I am not at liberty to reveal the names before IARC does it itself. However, what I can comment is that, at this point in time and to me, it looks like IARC has done relatively good job because in the Working Group will be represented whole scale of views. There are scientists who consider health effects as unlikely, there are scientists who consider that we have already evidence of the health effects, and there are scientists who think that the scientific evidence is still insufficient to reliably support either of the above opinions. This is the starting point for the discussions in Lyon. Where the science will lead the Working Group will be seen in a few months time.

My criticism of Hardell re-evaluation study
• The only and the sole reason for writing this story on my science blog site was the science. I think that I explained sufficiently my reasons for being critical in my blog so I am not repeating it here.
Louis Slesin’s GIGO story
• I think that Louis has gone too far in his search for “conspiracy” everywhere. I think that my blogs are clear proof of my independent opinions that are driven solely by the science and my understanding of it. Therefore Louis’ search for “conspiracy” in the fact that IARC has invited me to the Working Group feels too far fetched. But, of course, this is his opinion and he is entitled to it and might write about whatever “conspiracies” he likes.
• However, what I did not like in Louis’ GIGO-story is the “GIGO” (garbage in garbage out). What I have written in my blog that criticized Hardell’s re-evaluation study, was that whichever way we analyze and re-analyze biased data the data will remain biased and conclusions based on them remain unreliable and biased. What Louis has done, he has said that in my opinion the Hardell re-evaluation is a “garbage” and that I think that Hardell’s data are “garbage”. I consider the “garbage” term as somewhat offensive. In my mind there is a big difference between biased data and garbage data. So, the statement in Louis’ text: “…Garbage in, garbage out. That's what Dariusz Leszczynski thinks of Hardell's new reanalysis…” is not what I think about the re-analysis but it is what Louis “imagines” that I might think. It is a big difference and in this particular case Louis is badly mistaken.

Just out of curiosity, when speaking about Louis, I can mention that I have organized tutorial session for the forthcoming Annual Meeting of BEMS in Halifax, Canada. The session will be about how EMF science is portrayed and presented in the news media. The strong stimulus for organization of such session was for me the reading of news reports following publication of the Interphone study. As one of the speakers for this session I have invited Louis Slesin (before GIGO-story was published). First, for a few weeks he was undecided. Then, after my urging e-mails (after the GIGO story), he finally agreed to come. But then, without any specific reason he has cancelled participation in the session (BEMS would cover the costs of his travel to Halifax). It is pity because speaking in this session would give him the opportunity to present his view. Apparently he thought that the trip in not worth it. Really pity.

Tags:
, Leszczynski

Welcome to this forum, Dariusz

H. Lamarr @, München, Sonntag, 30.01.2011, 16:51 (vor 5042 Tagen) @ Dariusz

Welcome to this forum, Dariusz. We're always interested to get a firsthand view behind the scenes. But I'm surprised, you're obviously able to trace our discussions in German language :surprised:.

• I am also aware of the composition of the Working Group. It is still not published but, as specified by IARC, it will be published on the Monograph 102 website before the meeting in Lyon.

Good to know.

I am not at liberty to reveal the names before IARC does it itself. However, what I can comment is that, at this point in time and to me, it looks like IARC has done relatively good job because in the Working Group will be represented whole scale of views. There are scientists who consider health effects as unlikely, there are scientists who consider that we have already evidence of the health effects, and there are scientists who think that the scientific evidence is still insufficient to reliably support either of the above opinions. This is the starting point for the discussions in Lyon. Where the science will lead the Working Group will be seen in a few months time.

From my point of view you're a member of the 3rd group. And I hope there are no scientists invited to the IARC May meeting which are known for their history in tobacco research. Some of the users in this forum are comitted to the suspicion, that tobacco is working in the background in order to place EMF as a biological risk in front of smoking.

• The only and the sole reason for writing this story on my science blog site was the science. I think that I explained sufficiently my reasons for being critical in my blog so I am not repeating it here.

For me your point of view is traceable.

• I think that Louis has gone too far in his search for “conspiracy” everywhere.

Looking back to my own history I understand Louis. Because in the conflict there are so many questions and only a few answers you're looking for methods to fill the gap. In my case this results in a 172,6 ° turnaround. First a anti-EMF activist with technical background in communications engineering I found some years ago my all-inclusive answer for most of the contradictions in hidden business interests and hidden personal advantages of public realised EMF alarmists.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

IARC ./. Lerchl

Alexander Lerchl @, Montag, 31.01.2011, 09:52 (vor 5041 Tagen) @ Dariusz

I have noticed your discussion about my involvement in the 2011 IARC evaluation of the carcinogenic potential of mobile phone radiation, about my criticism of Hardell re-evaluation study and about the Louis Slesin’s comments criticizing me in his ”Short Take” GIGO-story. Here are few answers from my side and my view-point.

IARC
• I have received the formal e-mail invitation to the IARC Working Group on 22.09.2010 at 16:27 (Finnish time).
• I am also aware of the composition of the Working Group. It is still not published but, as specified by IARC, it will be published on the Monograph 102 website before the meeting in Lyon.

...

Hi Dariusz,

Good to hear from you. I have also expressed my interest in participating in that IARC Working Group and submitted all relevant documents, including the "Declaration of Interests for WHO Experts", (DoI) i.e. the same form you must have signed, too. On 27 Aug, 2010, I was informed that I will not be invited: "We regret to inform you that your Declaration or the sponsorship of your recent papers did not meet this criterion." I was very surprised and aksed for clarification since I have submitted the very same DoI as for the previous WHO expert meeting where I have participated. On Aug 30, I received the following explanation:

"Listed under item 1b, we noticed in your Declaration of Interest (DoI) your activities as a consultant for the German Informationszentrum Mobilfunk (IZMF). We have become aware of the fact that this organization has been set-up and is maintained by the mobile-phone networks in Germany to defend the joint interests of the German mobile-phone industry. As such, this activity poses in our view at least an apparent conflict. As was stated in our previous message, an important selection criterion for Working Group members is the absence of such conflicts in their DoI."

I replied by explaining that I didn't work as a "consultant" in their understanding, but as an independent expert for their educational program ("ärztliche Fortbildung"). IARC accepted this argument, but they surprisingly came up with others (on Oct 26, 2010), namely that I have published "criticisms of studies that suggest a harmful effect of exposure to radiation emitted by mobile telephones" and that "some of [my] statements on the web pages of 'IZgMF' and 'Next-up' follow a similar strong stance."

They concluded: "Taking the above points into account, we feel that your participation would not contribute to a balanced search for consensus within the forthcoming Working Group." In other words: to be critical seems to indicate an inability to "contribute to a balanced search". What a nonsense.

You will understand that I am pretty upset and that I will have a close look at the list of participants for the monograph 102.

Best,

Alexander

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"Ein Esoteriker kann in fünf Minuten mehr Unsinn behaupten, als ein Wissenschaftler in seinem ganzen Leben widerlegen kann." Vince Ebert

Tags:
IARC, Fortbildung, Sponsoren

IARC ./. Lerchl

KlaKla, Montag, 31.01.2011, 14:55 (vor 5041 Tagen) @ Alexander Lerchl
bearbeitet von KlaKla, Montag, 31.01.2011, 15:20

Hier ein nützliches Tool zur Übersetzung

Googles Übersetzer

Die Ausschlusskriterien überzeugen mich nicht. Es wirkt vielmehr so, das man Sie aus grenzt weil Sie einen neuen Weg des Dialoges mit der Öffentlichkeit gehen. :no:

Die Liste der Teilnehmer würde mich nun auch interessieren.

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Meine Meinungsäußerung

IARC ./. Lerchl

Alexander Lerchl @, Montag, 31.01.2011, 16:11 (vor 5041 Tagen) @ KlaKla

Hier ein nützliches Tool zur Übersetzung

Googles Übersetzer

Die Ausschlusskriterien überzeugen mich nicht. Es wirkt vielmehr so, das man Sie aus grenzt weil Sie einen neuen Weg des Dialoges mit der Öffentlichkeit gehen. :no:

Die Liste der Teilnehmer würde mich nun auch interessieren.

Der Grund dafür, dass "man mich nicht haben will", könnte auch ein anderer, ebenfalls unschöner sein. Das ist zwar nicht beweisbar, aber doch recht naheliegend: Robert Baan ist der Verantwortliche für den Band 102, in dem es um die möglichen Krebsrisiken durch EMF geht. Robert Baan ist gleichzeitig aber auch der Herausgeber von Mutation Research. In dieser Zeitschrift wurde 2005 die erste Publikation der Wiener Gruppe zu DNA-Strangbrüchen veröffentlicht (Diem et al.). Mit dieser Veröffentlichung hat es ja reichlich "Probleme" gegeben, Baan musste auf mein Betreiben hin sogar einen "Letter of Concern" publizieren. Vielleicht habe ich mich da etwas unbeliebt gemacht ;-)

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"Ein Esoteriker kann in fünf Minuten mehr Unsinn behaupten, als ein Wissenschaftler in seinem ganzen Leben widerlegen kann." Vince Ebert

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IARC: Lerchl und Mr. X müssen leider draußen bleiben

H. Lamarr @, München, Dienstag, 01.02.2011, 00:52 (vor 5040 Tagen) @ Alexander Lerchl

... and that "some of [my] statements on the web pages of 'IZgMF' and 'Next-up' follow a similar strong stance.

Dass Sie im Forum des IZgMF aktiv sind weiß ich, dass Sie Stellungnahmen exklusiv auf der Website von Next-up publiziert haben ist mir dagegen neu. Hätten Sie für uns einen Link zu einem Ihrer Next-up-Auftritte?

Außerdem ist mir keineswegs klar, was genau Ihnen da mit "similar strong stance" in Bezug auf Ihre Postings im IZgMF ans Zeug geflickt werden soll. Die künstlich entfachte Entrüstung über z.B. das "Al-Kaida-Posting" und die schreckliche "subjektiv empfundene Notlage" scheidet mMn auf jeden Fall aus, weil die IARC sich nicht um Kaffeeklatschanekdoten kümmern sollte. Bleiben noch Ihre Kritiken an "Reflex" und anderen Studien. Wenn ich mich recht entsinne, sind diese Kritiken jedoch sachbezogen und argumentativ angegangen worden. Und ohne Ausnahme haben alle kritisierte Studienautoren die Möglichkeit gehabt, jederzeit unzensiert im Forum Stellung zu den Kritiken zu beziehen. Manche der Autoren habe ich sogar angeschrieben, auf die Einwände hingewiesen und vorgeschlagen, zeitnah an Ort und Stelle zu entgegnen. Ist es Ihnen anzulasten, wenn es kaum jemand wagte? Ich wüsste jetzt beim besten Willen nicht, was daran so falsch gewesen sein soll, dass man Sie u.a. deshalb nicht in der IARC-Arbeitsgruppe drin haben will. Ich geh' sogar noch einen Schritt weiter und möchte mal feststellen, dass das Experiment "SSK trifft aufgeregte Bürger" aus meiner Sicht durchaus erfolgreich war und ist. Soviel ich weiß hat es sowas zuvor noch nicht gegeben, dass ein SSK-Wissenschaftler derart einfach zum Anlangen war, wenn auch nicht wenige nur drauf aus sind, sie zu belangen. Aus meiner Sicht haben auch die Frage-und-Antwort-Stränge mit Ihnen viel dazu beigetragen, dass in der Mobilfunkdebatte die Stimmen der fanatischen Mobilfunkgegner heute so gut wie keine Rolle mehr spielen, im Vergleich zur Blütezeit der Debatte von 2000 bis 2004. Das alles hat, meine ich, mit zu einer einsetzenden Entspannung beigetragen, was sicherlich ebenfalls positiv zu werten ist.

Nein, mir wollen keine überzeugenden Sachargumente einfallen, die Ihren Ausschluss aus der IARC-Arbeitsgruppe objektiv rechtfertigen. Ich denke jetzt kommt es ganz entscheidend darauf an, ob Ihre hinlänglich bekannten Gegenspieler ebenfalls in den Bannstrahl der IARC geraten sind. Wenn ja, könnte ich damit leben, dass die IARC einen noch nicht beendeten Konflikt nicht importieren möchte und alle Beteiligte vorerst auf Eis legt. An die Alternative dazu will ich jetzt noch gar nicht denken, sie wäre wohl ein ausgemachter Skandal.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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IARC: Lerchl und Mr. X müssen leider draußen bleiben

Alexander Lerchl @, Dienstag, 01.02.2011, 09:45 (vor 5040 Tagen) @ H. Lamarr

... and that "some of [my] statements on the web pages of 'IZgMF' and 'Next-up' follow a similar strong stance.

Dass Sie im Forum des IZgMF aktiv sind weiß ich, dass Sie Stellungnahmen exklusiv auf der Website von Next-up publiziert haben ist mir dagegen neu. Hätten Sie für uns einen Link zu einem Ihrer Next-up-Auftritte?

Das war auch mir neu, und daher kann ich mit keinem Link aufwarten. Angesichts der Gesamtumstände war mir diese Nebensächlichkeit entgangen.

Außerdem ist mir keineswegs klar, was genau Ihnen da mit "similar strong stance" in Bezug auf Ihre Postings im IZgMF ans Zeug geflickt werden soll.

Auch das war und ist mir nicht klar.

...
Nein, mir wollen keine überzeugenden Sachargumente einfallen, die Ihren Ausschluss aus der IARC-Arbeitsgruppe objektiv rechtfertigen. Ich denke jetzt kommt es ganz entscheidend darauf an, ob Ihre hinlänglich bekannten Gegenspieler ebenfalls in den Bannstrahl der IARC geraten sind. Wenn ja, könnte ich damit leben, dass die IARC einen noch nicht beendeten Konflikt nicht importieren möchte und alle Beteiligte vorerst auf Eis legt. An die Alternative dazu will ich jetzt noch gar nicht denken, sie wäre wohl ein ausgemachter Skandal.

Hier zunächst ein Link zum Schreiben der IARC. Für mich ist der Knackpunkt der Satz, in dem steht: ".. your participation would not contribute to a balanced search for a consensus within the forthcoming Working Group." (etwa: ... Ihre Teilnahme würde nicht zu einer ausgewogenen Suche nach einem Konsens innerhalb der kommenden Arbeitsgruppe beitragen.)

In der Wissenschaft gibt es aber streng genommen keinen Konsens in dem Sinne der IARC (also innerhalb einer Arbeitsgruppe). Es gibt zunächst wissenschaftliche Studien, die man nach bestimmten Kriterien bewertet und daraus z.B. so genannte "Evidence maps" destilliert. Gute Beispiele findet man in einem Büchlein, das 2009 erschien: Children's health and RF EMF exposure (frei verfügbar). Da wurden die Themengebiete definiert (z.B. Wirkungen von EMF auf den Fötus), die entsprechenden Publikationen zitiert, Pro- und Contra-Argumente benannt, schwächende und stärkende Fakten aufgelistet und eine Schlussfolgerung gezogen. Klar wurden auch bestehende Unsicherheiten benannt. Wenn man, wie die IARC das offensichtlich vorhat, einen "Konsens" finden will, ist das vom Ansatz her falsch. Beispiel: Da sitzen demnächst bei der IARC z.B. 20 Experten, die höchst unterschiedliche Ansichten haben. Nach Sichtung der Studien wird die Frage gestellt: Meinen Sie, dass Kinder durch Handys stärker gefährdet sind als Erwachsene und dass sie bis zum Alter von 14 Jahren keine Handys benutzen sollten? 8 sagen: nein. 8 sagen: ja. 4 enthalten sich. Also kein Konsens. Was wäre bei 9:7:4? Knappe Mehrheit? Was bei 3:15:2? Konsens mit Minderheitenvotum? Vielleicht ist mit Konsens ja auch Minimalkonsens gemeint, nach dem Motto: "Wir fordern weitere Forschung."

Und was ist mit "balanced search for consensus" gemeint bzw. damit, dass meine Teilnahme dazu nicht beitragen würde? Meint IARC, ich wäre in der Lage, eine ausgewogene Suche nach einem Konsens dadurch zu verhindern, dass ich kritische und in der Sache nicht entkräftete Publikationen verfasst habe, die auf publizierten Unsinn bzw. Fälschungen hinwiesen? Wären solche Leute wie Lerchl nicht geradezu die Idealbesetzung für ein solches Gremium? :yes:

Offensichtlich nicht. Ich bin vielleicht einfach nur schrecklich unbequem.

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Kinder, Wissenschaftler, Konsenz

IARC: Lerchl und Mr. X müssen leider draußen bleiben

H. Lamarr @, München, Dienstag, 01.02.2011, 17:36 (vor 5040 Tagen) @ Alexander Lerchl

Offensichtlich nicht. Ich bin vielleicht einfach nur schrecklich unbequem.

Ja, von dem schlauen Fuchs könnten Sie wohl noch was lernen ;-).

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und Mr. X ???

Sektor3, Dienstag, 01.02.2011, 18:43 (vor 5040 Tagen) @ H. Lamarr

IARC: Lerchl und Mr. X ??? müssen leider draußen bleiben

Mr. X hat viele Gesichter

H. Lamarr @, München, Dienstag, 01.02.2011, 20:26 (vor 5040 Tagen) @ Sektor3

IARC: Lerchl und Mr. X ??? müssen leider draußen bleiben

Nun, damit meine ich a) die Gegenspieler, die sich im Streit um die "Reflex-Studie" und deren Kinder öffentlich in Stellung gebracht haben, und b) die mit dem großen T.

Oder anders gesagt: Die Außenwirkung der IARC-Expertenrunde dürfte international bemerkenswert groß sein, immerhin geht es hier nicht um irgendeine EMF-Konferenz, sondern um eine der Krebsspezialisten der WHO. Und weil das so ist, und viel auf dem Spiel steht, könnte die eine oder andere Interessengruppe ja versucht gewesen sein, ihre Leute dort einzuschleusen, um das Ergebnis im Mai in die "gewünschte" Richtung zu drücken. Hört sich nach Verschwörungstheorie an und ohne weitere Indizien isses das ja auch. Nachdem ich mich aber aufgrund Ihrer Links etwas mit den Tricks der Tabakler auseinandergesetzt habe, halte ich den Verdacht insofern nicht für blödsinnig, weil er ins Beuteschema von Big T. passt. Das mMn nicht schlüssig begründete Ausbooten von Prof. Lerchl macht mich jetzt stutzig, denn es passt ebenfalls. Eigentlich ist Lerchl doch ein wissenschaftliches Schwergewicht, das auf der Konferenz nicht hätte fehlen sollen, wo er steht, weiß ohnehin jeder, er hat nie ein Geheimnis draus gemacht. Als nächstes wäre jetzt die Teilnehmerliste der Konferenz dran, um zu sehen, wer sich denn da im Mai alles zu einer womöglich wegweisenden Konferenz zusammenfindet. Da bin ich eben gespannt, ob die Erklärungen zu Interessenkonflikten eine eher homogene oder doch eine selektive Wirkung gehabt haben. Auch davon mache ich dann meine Akzeptanz dessen abhängig, was die IARC in ein paar Monaten verkünden wird.

Das kann ja heiter werden, Louis Slesin unkt von der Mobilfunkmafia, die die IARC-Konferenz vernaschen will, und ich fürchte die Tabakmafia, die auf der Konferenz ihre Ablenkungsstrategie mit einer möglichst alarmierenden Schlusserklärung stützen möchte. Zwei diametral auseinanderliegende Befürchtungen mit derselben Sorge, dass nämlich objektive saubere Wissenschaft bei der Konferenz zu kurz kommt. Damit gibt es mMn schon jetzt einen Verlierer: Nämlich die fehlende breite Akzeptanz der Ergebnisse infolge wackliger Vertrauensbasis.

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The point of view of Louis Slesin

Gast, Dienstag, 01.02.2011, 23:06 (vor 5039 Tagen) @ Dariusz

I happen to come across the "Slesin./.Leszczynski" thread and would like to correct a couple of Dariusz's misapprehensions about the Microwave News item
http://www.microwavenews.com/ShortTakes.html#ST122010
on his criticism of the epi studies of cell phone tumor risks.

Dariusz writes that I search for conspiracies everywhere. What conspiracies? I don’t know what he is talking about. Conspiracy theories are completely irrelevant here. I was simply pointing out that I don't agree with Dariusz that the Hardell and Interphone analyses are so biased as to be essentially worthless.

Why is any of this news? Because, as Dariusz proudly states on his blog page,
http://betweenrockandhardplace.wordpress.com/2010/12/18/%E2%80%A2%E2%80%9Ca-job-worth-doing-is-a-job-worth-doing-well%E2%80%9D/
he has been invited to be a member of the IARC panel that will meet in May to advise the world on possible RF-cancer risks. Those epi data, which Dariusz dismisses, will be the key factors in the panel's evaluation.

It is common knowledge that the Ahlbom-Feychting no-risk team is at war with the Hardell team. Each group will be represented at the IARC meeting in Lyon. No one should doubt that there will be a struggle for primacy. What is not clear is why Dariusz feels the need to take sides now.

As for Dariusz being offended by my use of the word "garbage," he shouldn't take it so personally. As I have already explained to him privately I was referring to a well-established phrase (GIGO--garbage in, garbage out), which is in common enough to be listed in most dictionaries and even has its own Wikipedia page.
http://en.wikipedia.org/wiki/Garbage_In,_Garbage_Out

Louis Slesin
Editor, Microwave News,
New York, NY

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IARC, Leszczynski, Slesin, Microwave News, Feychting, Lyon

Warnhinweis, warum nicht ?

Kuddel, Sonntag, 30.01.2011, 15:26 (vor 5042 Tagen) @ Doris

Da gab es doch vor ca 1 Jahr eine Ankündigung, daß man im US-Bundestaat Maine einen Warnhinweis auf dem Mobiltelefon anbringen wollte. <hier>

Ich vermute mal da ist nichts draus geworden ?

Das ist doch eine vernüftige Idee.
Z.B. könnte man den Hinweis auf die Diplay-Schutzfolie anbringen, die vom Benutzer nach dem Kauf entfernt werden muß,um das Gerät zu verwenden.

Bei amerikanischen Neuwagen kleben Warnhinweise in allen Ecken. Die Bedienungsanleitungen amerikanischer Produkte bestehen oft zu 50% nur aus Warnhinweisen und zwar so viele, daß man keine Lust mehr hat, alle durchzulesen.

Der Text könnte z.B. so lauten:

Achtung:
Es gibt schwache Hinweise, daß längjährige, intensive Nutzung von Mobiltelefonen die Wahrscheinlichkeit erhöht, an einem Ohrtumor zu erkranken.
Weitere Info's unter www.95%lesenssowiesonicht.com

Aber glauben sie daß sich dadurch das Nutzungsverhalten verändern würde ?
Wieviele Leute rauchen Zigaretten, trotz Warnhinweis auf der Verpackung ?
Wieviele fahren Auto, obwohl sie sich der Gefahr bewußt sind, in einen Verkehrsunfall verwickelt zu werden ?

K

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Forderung, Warnhinweis

Warnhinweis, warum nicht ?

Doris @, Sonntag, 30.01.2011, 17:17 (vor 5042 Tagen) @ Kuddel

Da gab es doch vor ca 1 Jahr eine Ankündigung, daß man im US-Bundestaat Maine einen Warnhinweis auf dem Mobiltelefon anbringen wollte. <hier>

Ich vermute mal da ist nichts draus geworden ?

Denke ich auch.

Das ist doch eine vernüftige Idee.
Z.B. könnte man den Hinweis auf die Diplay-Schutzfolie anbringen, die vom Benutzer nach dem Kauf entfernt werden muß,um das Gerät zu verwenden.

Wäre eine Möglichkeit

Bei amerikanischen Neuwagen kleben Warnhinweise in allen Ecken. Die Bedienungsanleitungen amerikanischer Produkte bestehen oft zu 50% nur aus Warnhinweisen und zwar so viele, daß man keine Lust mehr hat, alle durchzulesen.

Ähnlich wie bei der "Mobilfunk macht tot - toter - am totesten Fraktion" und das schon seit über einem Jahrzehnt. Und wenn sich dann mal wirklich ein ernstzunehmender Hinweis ergeben würde, dann hört keiner mehr hin.

Der Text könnte z.B. so lauten:

Achtung:
Es gibt schwache Hinweise, daß längjährige, intensive Nutzung von Mobiltelefonen die Wahrscheinlichkeit erhöht, an einem Ohrtumor zu erkranken.
Weitere Info's unter www.95%lesenssowiesonicht.com

ich habe unter einem Warnhinweis noch nie einen Hinweis auf eine entsprechende Seite gesehen.

Ich möchte hier nun extra anmerken, dass es im anschließenden Abschnitt mir nicht darum geht, gerechtfertigte Warnungen auf Zigarettenschachteln gleichzustellen mit evtl. Risiken durch Handys. Es geht erstranging um die Beantwortung der Frage, wie sich mMn Warnhinweise auf Nutzungsverhalten im allgemeinen auswirken.

Aber glauben sie daß sich dadurch das Nutzungsverhalten verändern würde ?

Ja!

Warnhinweise lassen den größten Teil der Bevölkerung sicherlich nicht in Panik verfallen, aber sie speichern sich auf der "Gehirnfestplatte". Beispiele: Ich denke, Mütter untersuchen Spielzeug auf verschluckbare Teile bevor sie es ihrem Nachwuchs geben. Beim "plötzlichen Kindstod" gab es einige Vorsorgeempfehlungen/Warnhinweise, die ihnen wohl so manche Mutter runterrasseln kann, selbst wenn deren Kindern nicht mehr zu dieser Risikogruppe gehören.
Warnhinweise speichern sich ab. Da bin ich mir sicher.

Wieviele Leute rauchen Zigaretten, trotz Warnhinweis auf der Verpackung ?

Rauchen ist eine Sucht. Körperliche und psychische Abhängigkeit, mit allen daraus resultierenden Konsequenzen für den Raucher, der zum Ex-Raucher werden will. Er wird nie mehr den Status des Nie-Rauchers bekommen. Ebenso beim Alkoholiker. Auch hier gibt es nur den Status des Anti-Alkoholikers, der im Gegensatz zum Nicht-Alkoholiker nicht so mit Alkohol umgehen kann und darf, wie derjenige, der nie süchtig war.
Aber es ist nicht so, dass sich ein Raucher mit den Warnhinweisen gar nicht auseinandersetzt. Er blendet sie aus. Es gab/gibt Hüllen, die zum Zeitpunkt der Einführung dieser Warnhinweise verstärkt gekauft wurden um die Zigarettenschachteln da hineinzupacken.

Die Raucherwarnung auf den Zigaretten haben m.E. zur öffentlichen Ächtung der Raucher mit beigetragen und ebenfalls zur Wahrnehmung des Problems "Rauchen" allgemein in der Bevölkerung. Die rückgängigen Rauchenzahlen in den Ländern, in denen gezielt Vorsorge betrieben wird, sprechen für Warnhinweise in jeglicher Form. Ich maile meinem Sohn hin und wieder Raucherlungen und Raucherbeine. Seine Kumpels geben mir ihre Mailadresse nicht, weil sie keine sehen wollen ;-)

Die Türkei hat sich erst kürzlich für Rauchverbote entschieden. ---> hier

Wieviele fahren Auto, obwohl sie sich der Gefahr bewußt sind, in einen Verkehrsunfall verwickelt zu werden ?

Wieviele Leute stehen am morgen auf, obwohl sie sich bewusst sind, dass auf sie die Tücken und Risiken eines normalen Alltags mit allem was dazu gehört, zukommen? ;-)
Die Menschen müssen Auto fahren, aber die Autos werden immer sicherer gemacht. Es gibt Verkehrsregeln es gibt Sicherheitsvorschriften, Gurtpflicht usw. In Anbetracht der riesigen Blechlawinen, die täglich über die Straßen rollen und der dazu verhältnismäßig wenigen Unfälle, ist für mich ersichtlich, dass die meisten Menschen auch beim Autofahren Verantwortung für sich und für andere übernehmen.

Es geht nicht darum das Handy zu verbieten. Die Mobilfunktechnologie ist eine bedeutende und sinnvolle Sache, die das Leben in vielerlei Hinsicht sicherer, bequemer und angenehmer macht.
Im Gegensatz zu den von Ihnen angeführten Risiken wie Rauchen und Autofahren, bei denen es Altersbegrenzungen gibt, gibt's beim Handygebrauch nichts.

Es gibt ungeklärte Fragen zu einer evtl. Tumorbildung. In England, und wohl nicht nur dort, geben Eltern mit gutem Gewissen bereits Kindern zwischen 5 und 10 Jahren ein eigenes Handy. Die integrieren es von jung an in ihr Leben und die Eltern verlassen sich mit gutem Recht auf die Wissenschaft, die sich selber noch nicht einig ist.

Warnhinweis, warum nicht ?

KlaKla, Montag, 31.01.2011, 14:22 (vor 5041 Tagen) @ Doris
bearbeitet von KlaKla, Montag, 31.01.2011, 14:47

Es geht nicht darum das Handy zu verbieten. Die Mobilfunktechnologie ist eine bedeutende und sinnvolle Sache, die das Leben in vielerlei Hinsicht sicherer, bequemer und angenehmer macht.
Im Gegensatz zu den von Ihnen angeführten Risiken wie Rauchen und Autofahren, bei denen es Altersbegrenzungen gibt, gibt's beim Handygebrauch nichts.

Hier möchte ich mal einhaken, die Betreiber schließen keine Verträge mit Kindern, sie werden bestückt von ihren Eltern. Und das liegt mVn auch an der jahrelangen Desinformation der Alarmschläger und Profiteure die den Fokus auf den Sendemast legen. Eine sachliche Aufklärung zum Gebrauch von Handys durch Kinder wurde schlicht und einfach verschlafen.

Die evtl. Langzeitfolge (Hirntumor) wird in Kauf genommen. Aus Unwissenheit oder Ignoranz ist mal dahingestellt. Der aktuelle Sicherheitsfaktor, dass die Kinder jeder Zeit erreichbar sind, überwiegt. Die Mobilfunk Industrie kann man mVn auch später nicht verantwortlich machen, sollte es sich abzeichnen, dass die frühzeitige und intensive Handynutzung zum Hirntumor führt denn die haben die Verantwortung frühzeitig in die Hände der Eltern gelegt.

Der Aktionismus der Sendemastgegner die ich nur noch als schlichte Wutbürger betrachte, tragen mMn maßgeblich dazu bei, dass die "leisen" Vorsorgeempfehlungen von der Masse überwiegend ausgeblendet werden. Und nicht zu vergessen sind die Selbstdarsteller die den Ruf der Spinner inne haben.

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Warnhinweis, warum nicht ?

Kuddel, Montag, 31.01.2011, 20:37 (vor 5041 Tagen) @ Doris

Rauchen ist eine Sucht. Körperliche und psychische Abhängigkeit, mit allen daraus resultierenden Konsequenzen für den Raucher, der zum Ex-Raucher werden will. Er wird nie mehr den Status des Nie-Rauchers bekommen. Ebenso beim Alkoholiker. Auch hier gibt es nur den Status des Anti-Alkoholikers, der im Gegensatz zum Nicht-Alkoholiker nicht so mit Alkohol umgehen kann und darf, wie derjenige, der nie süchtig war.

Es gibt Meinungen, daß auch Mobiltelefone süchtig machen können, ähnlich einer Glücksspielsucht.

Z.B. <hier> und (das hat mich schon etwas überrascht) <hier>

Im direkten Vergleich zum Rauchen glaube ich aber, daß es schon einer deutlich längeren "Anfixphase" und einer Art "Veranlagung" bedarf, bis man vom Mobiltelefon süchtig wird.
Bei der Telefonsucht dürfte die Abhängigkeit rein psychisch bedingt sein, bei der Zigarette sind es hingegen als erstes die Chemikalien , die süchig machen und vermutlich erst später auch die Psyche.

In meiner entfernten Verwandschaft gibt es einen Fall von Online-Spielsucht (World of Warcraft), deren Auswirkungen auch nicht gerade ohne sind.

Maine: Kein Warnhinweis auf Handys

H. Lamarr @, München, Montag, 31.01.2011, 00:50 (vor 5041 Tagen) @ Kuddel

Da gab es doch vor ca 1 Jahr eine Ankündigung, daß man im US-Bundestaat Maine einen Warnhinweis auf dem Mobiltelefon anbringen wollte. <hier>

Wir haben es hier wieder einmal mit einem Paradebeispiel an Desinformation durch die Medien, insbesondere durch die üblichen Verdächtigen zu tun.

Unter folgendem Link ...

http://mainelegislature.org/legis/bills/display_ps.asp?LD=1706&snum=124

... landen Sie beim Gesetzgeber des US-Bundesstaates Maine, genauer bei den Beschlüssen zur Gesetzesvorlage LD 1706 (An Act To Create the Children's Wireless Protection Act).

Die Gesetzesvorlage von Andrea Boland wurde dort zuerst im Gesundheitsausschuss (9. März 2010) und dann im Parlament (House/Senate) mehrheitlich bereits am 25. und 26 März 2010 abgeschmettert.

Die Vorlage ...

- bekam im Gesundheitsausschuss (Committee) die Beschlussempfehlung "Ablehnung".
- wurde im Repräsentantenhaus (House) mit 62:83 Stimmen abgelehnt.
- wurde im Senat mit 14:20 Stimmen abgelehnt.

Nur, vom Scheitern der Initiative ist nirgends etwas zu lesen, vom Start der Initiative dagegen ist ziemlich viel zu finden.

Exemplarisch für andere Alarmseiten, hier die Darstellung von Diagnose Funk zu dieser Geschichte. Am Ende des Textes steht zwar noch: "Es wird erwartet, dass über das Gesetz weiter in einer Woche diskutiert wird", weil dann aber nicht das "erhoffte" Ergebnis dabei herausgekommen ist, bleibt die Meldung ohne den wichtigen Schlussakt einfach unvollendet stehen. Damit wahrt DF die Chance, dass Leser einer Fehlinterpretation aufsitzen und glauben, in Maine wäre die Gesetzesvorlage tatsächlich verabschiedet worden. Und wieder einmal kann DF die Hände in Unschuld waschen, der Fehler passiert ja im Kopf des Lesers. Dass er dazu von DF (und anderen) verführt wird, ist anrüchig, aber leider nicht verboten. Ein mMn typisches Beispiel von risikoloser Desinformation der Bevölkerung durch schlichtes Vorenthalten von Information, nachdem zuvor die Weichen mit einer Alarmmeldung in die gewünschte Richtung gestellt wurden. Von DF gespeiste Hetzseiten wie diese hier geben die Desinformation dann ungehemmt weiter, vorausgesetzt DF hat nicht wieder einmal die Seitenstruktur verändert und lässt die Links ins Leere laufen.

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Maine: Kein Warnhinweis auf Handys

Kuddel, Montag, 31.01.2011, 20:25 (vor 5041 Tagen) @ H. Lamarr

Nun, in dem von mir verlinkten Text war es ja auch nicht als Tatsache, sondern als Überlegung betitelt:

"Dennoch überlegen US-Politiker Mobiltelefone Anfang nächsten Jahres mit dementsprechenden Warnhinweisen zu versehen".

Nur, vom Scheitern der Initiative ist nirgends etwas zu lesen, vom Start der Initiative dagegen ist ziemlich viel zu finden.

Stimmt, zu einer vollständigen Berichterstattung gehört auch das wahrheitsgemäße Einräumen von Rückschlägen.

Die Gesetzesvorlage von Andrea Boland wurde dort zuerst im Gesundheitsausschuss (9. März 2010) und dann im Parlament (House/Senate) mehrheitlich bereits am 25. und 26 März 2010 abgeschmettert.

Die Vorlage ...

- bekam im Gesundheitsausschuss (Committee) die Beschlussempfehlung "Ablehnung".
- wurde im Repräsentantenhaus (House) mit 62:83 Stimmen abgelehnt.
- wurde im Senat mit 14:20 Stimmen abgelehnt.

Hmm...bei den Stimmverhältnissen sehe ich die Gesetzesvorlage nicht gerade als "abgeschmettert" an. Immerhin konnte sich ca 2 von 5 Repräsentanten für die Idee erwärmen...das ist doch schon was...

Cardis und Sadetzki raten zur Vorsorge bei Handynutzung

Doris @, Freitag, 04.02.2011, 12:59 (vor 5037 Tagen) @ Doris

Im aktuellen WIK-EMF Brief Nr. 34 gibt es auf Seite 2 eine Zusammenfassung des Kommentars von Cardis und Sadetzki

Eine der dort zusammengetragenen Kernaussagen lautet:

• Die Hirntumore unabhängig von der Gehirnseite auszuwerten, in der sie auftraten, kann das eingeschätzte Risiko „verwässern“. Wichtig sind daher die in mehreren Studien bei starken Nutzern gemachten Befunde eines erhöhten Gliom-Risikos nur für die Seite des Kopfes, an die das Telefon in der Regel gehalten wurde (bei INTERPHONE im Temporallappen* des Gehirns auf der betreffenden Seite, wo die meiste Energie aus dem Telefon absorbiert wird). „Dies sind die Ergebnisse, die man erwarten würde, wenn es ein Risiko geben würde, weil dies die von vornherein relevanten Expositionsvariablen sind“, so die Autoren.

* Informationen zu Temporallappen oder auch Schläfenlappen genannt bei Wikipedia

Die Schlussfolgerung der beiden Autorinnen lautet:

„Es ist nicht möglich, die Größe und Richtung der verschiedenen möglichen Störeinflüsse auf die Studienresultate einzuschätzen und den Nettoeffekt abzuschätzen, den Mobiltelefone auf das Hirntumorrisiko haben. Die Gesamtbilanz der genannten Argumente legt jedoch die Existenz eines möglichen Zusammenhangs nahe. Während weitere Studien nötig sind, um diese Resultate zu bestätigen oder zu widerlegen, geben die Hinweise auf ein erhöhtes Risiko für Langzeit- und starke Nutzer aus INTERPHONE und anderen Studien Anlass zur Sorge“ („…are of concern“). Cardis und Sadetzki empfehlen vor allem für junge Menschen einfache Vorsichtsmaßnahmen, wie die Verwendung von SMS-Nachrichten, Freisprechzubehör und Lautsprechermodus, bis definitive wissenschaftliche Antworten vorliegen.

Eine ebenfalls neue Publikation gibt es von Frank de Vocht, die sich mit der zeitlichen Entwicklung (1998-2007) der Häufigkeit von Hirntumorerkrankungen im Verhältnis zum Mobiltelefongebrauch in England auseinandersetzt.

Auch mit dieser Publikation setzt sich der o.g. WIK-Brief auf Seite 1 auseinander.

Eine Kernaussage dieser Arbeit ist

Festgestellt wurde ein systematischer Anstieg der Krebshäufigkeit im Schläfenlappen des Gehirns bei Männern (0,04 neue Fälle/Jahr) und Frauen (0,03 Fälle/Jahr), bei gleichzeitiger Abnahme der Krebshäufigkeit im Scheitellappen (-0,03 Fälle/Jahr), im Großhirn (-0,02 Fälle/Jahr) und im Kleinhirn (- 0,01 Fälle/Jahr) nur bei Männern. Die verstärkte Nutzung von Mobiltelefonen zwischen 1985 und 2003 hat also zwischen 1998 und 2007 zu keiner merklichen Änderung in der Häufigkeit von Hirntumoren geführt. Falls die festgestellte erhöhte Erkrankungsrate für Tumore im Schläfenlappen auf den Gebrauch von Mobiltelefonen zurückzuführen sein sollte, so würde sie weniger als einen neuen Fall pro 100.000 Einwohner in dieser Zeitspanne bedeuten

Die Autoren kommen zu folgender Schlussfolgerung

Die Autoren der Studie sehen aufgrund dieser Ergebnisse keine dringende Notwendigkeit, ein Vorsorgeprinzip durch bevölkerungsweite Maßnahmen zur Verringerung der Hochfrequenzexposition durch Mobiltelefone zu realisieren.

Cardis und Sadetzki raten zur Vorsorge bei Handynutzung

Robert, Freitag, 04.02.2011, 23:18 (vor 5036 Tagen) @ Doris

Festgestellt wurde ein systematischer Anstieg der Krebshäufigkeit im Schläfenlappen des Gehirns bei Männern (0,04 neue Fälle/Jahr) und Frauen (0,03 Fälle/Jahr), bei gleichzeitiger Abnahme der Krebshäufigkeit im Scheitellappen (-0,03 Fälle/Jahr), im Großhirn (-0,02 Fälle/Jahr) und im Kleinhirn (- 0,01 Fälle/Jahr) nur bei Männern. Die verstärkte Nutzung von Mobiltelefonen zwischen 1985 und 2003 hat also zwischen 1998 und 2007 zu keiner merklichen Änderung in der Häufigkeit von Hirntumoren geführt. Falls die festgestellte erhöhte Erkrankungsrate für Tumore im Schläfenlappen auf den Gebrauch von Mobiltelefonen zurückzuführen sein sollte, so würde sie weniger als einen neuen Fall pro 100.000 Einwohner in dieser Zeitspanne bedeuten

Mir ist nicht klar: Fälle pro Jahr muss sich auf eine Zahl der untersuchten Menschen beziehen: 2 Fälle pro 1000 Menschen und Jahr oder 2 Fälle pro 100000 Menschen und Jahr sind was anderes. Das geht aus dem Abstract nicht hervor. Oder habe ich was übersehen?

--
Niemand ist unnütz.
Man kann zumindest noch als schlechtes Beispiel dienen.

Inzidenrate pro 100'000 Menschen

H. Lamarr @, München, Samstag, 05.02.2011, 00:23 (vor 5036 Tagen) @ Robert

Mir ist nicht klar: Fälle pro Jahr muss sich auf eine Zahl der untersuchten Menschen beziehen: 2 Fälle pro 1000 Menschen und Jahr oder 2 Fälle pro 100000 Menschen und Jahr sind was anderes. Das geht aus dem Abstract nicht hervor. Oder habe ich was übersehen?

Hier ist es aus meiner Sicht, weil nicht anderes angegeben, die übliche 100'000-Menschen-Bezugsbasis. Das ist wie bei der stillschweigenden Vereinbarung, der EMF-Grenzwert bezieht sich auf die elektrische Feldstärke, sollte nichts anderes angegeben sein.

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