Erlebnisberichte: "Elektrosensible" in der MRT-Röhre (Elektrosensibilität)

H. Lamarr @, München, Dienstag, 28.01.2025, 16:49 (vor 2 Tagen)

Elisabeth Buchs (Schweiz) und Eva Weber (München) sind zwei bekannte "Elektrosensible". Frau Buchs bekundet, sie reagiere empfindlich auf Radiowecker, Computer, Elektroheizung, Autofahrten, starke Magnetfelder, Zugfahrten, Neonlampen, Energiesparlampen, Halogenlampen und Elektro-Weidezäune (Quelle). Frau Weber reagiert eigenen Angaben zufolge vor allem auf HF-EMF-Exposition, darauf aber so extrem sensibel, dass sogar die Schirmung mit fünf zwiebelschalenartig übereinander gelegten Rettungsdecken ihr keine Linderung der Beschwerden bringt (Quelle).

Warum ich das erzähle? Weil beide Frauen überraschenderweise berichten, anlässlich von Untersuchungen in MRT-Röhren keinerlei Beschwerden gehabt zu haben.

Das kriege ich mal wieder nicht auf die Reihe. Denn die KI "Copilot" weiß über die Exposition in MRT-Röhren:

Das Magnetfeld bei einer MRT-Untersuchung besteht aus zwei Hauptkomponenten:

Statisches Magnetfeld: Dies ist das starke, konstante Magnetfeld, das durch den Hauptmagneten des MRT-Scanners erzeugt wird. Es richtet die Protonen im Körpergewebe entlang der Magnetfeldlinien aus.

Wechselfeld (Gradientenfelder): Diese sind schwächere Magnetfelder, die schnell an- und ausgeschaltet werden. Sie werden verwendet, um die räumliche Auflösung der Bilder zu verbessern, indem sie unterschiedliche magnetische Gradienten in verschiedenen Raumrichtungen erzeugen.

Zusätzlich gibt es noch die Hochfrequenz (HF)-Impulse, die zur Anregung der Protonen und zur Erzeugung des Bildes verwendet werden.

Die Spezifische Absorptionsrate (SAR) ist ein Maß dafür, wie viel HF-Energie pro Kilogramm Gewebe im Körper absorbiert wird. Die Werte variieren je nach Magnetfeldstärke und Dauer der Untersuchung. Hier sind einige Beispiele:

1,5 Tesla MRT-Scanner: Der maximal zulässige SAR-Wert für den gesamten Körper beträgt 2 W/kg für eine 15-minütige Untersuchung.

3 Tesla MRT-Scanner: Der maximal zulässige SAR-Wert für den gesamten Körper beträgt 3,2 W/kg für eine 15-minütige Untersuchung.

Diese Werte sind festgelegt, um sicherzustellen, dass keine unangemessene Erwärmung des Gewebes auftritt. (Quelle)

Zum Vergleich: Die maximal zulässige Ganzkörper-SAR in einem Mobilfunkfeld darf 0,08 W/kg nicht überschreiten (Wert gilt für die Allgemeinbevölkerung). Dieser SAR-Ganzkörpergrenzwert wird z.B. in etwa erreicht, wenn sich eine Person einem voll ausgelasteten Mobilfunksender im Hauptstrahl bis auf wenige Meter nähert (Rand des Sicherheitsbereichs). In einer MRT-Röhre ist die HF-EMF-Exposition den obigen Angaben zufolge um Faktor 25 bis 40 höher.

In der Röhre müssen deshalb aus meiner Sicht für die beiden Frauen geradezu mörderische Expositionsbedingungen geherrscht haben, die zum sofortigen Abbruch der Exposition hätten führen müssen.

Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten:

► Entweder stimmen die Zahlen der KI nicht oder ich ziehe daraus falsche Schlüsse.
► Von der medizinischen Notwendigkeit einer MRT-Untersuchung positiv überzeugt und wahrscheinlich ohne Kenntnis der kommenden Exposition spürten die beiden Frauen in der Röhre nichts, weil die Voraussetzung fürs Anschwellen des Nocebo-Effekts fehlte.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Erlebnisberichte: "Elektrosensible" in der MRT-Röhre

H. Lamarr @, München, Dienstag, 28.01.2025, 18:24 (vor 2 Tagen) @ H. Lamarr

... und wahrscheinlich ohne Kenntnis der kommenden Exposition spürten die beiden Frauen in der Röhre nichts, weil die Voraussetzung fürs Anschwellen des Nocebo-Effekts fehlte.

Elisabeth Buchs meint dazu:

Wie man z.B. an meinem Beitrag von 2006 https://forum.gigaherz.ch/viewtopic.php ... 6hre#p9981 sieht, wusste ich, was mich bei einem MRT erwartet und dennoch hatte ich Glück und spürte während dieser Zeitdauer nichts.

Wenn sich Frau Buchs nicht noch anderweitig informiert hat, zeigt ihr Beitrag von 2006, dass sie bestenfalls rudimentäre Kenntnis der tatsächlichen Exposition anlässlich ihrer MRT-Untersuchungen hatte. "Glück" war mMn garantiert keiner der Einflussfaktoren, warum sie die Aufenthalte in der Röhre unbeschadet überstanden hat.

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