Luzern: Gigaherz will erst zur Abstimmung losschlagen (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Sonntag, 17.01.2016, 15:42 (vor 3228 Tagen) @ H. Lamarr

Dass die Gegner 1200 Stimmberechtigte mobilisieren können zeigte die Volksinitiative. Wer die restlichen 78'800 für einen Gegenvorschlag des Großen Stadtrats begeistern soll ist mir noch nicht klar.

Gigaherz-Prädident Hans-U. Jakob hat gestern in seinem Kaffeesatz gelesen und weiß jetzt:

Andererseits werden die Mobilfunkbetreiber locker eine Million in ihre Abstimmungspropaganda investieren können. Und wie diese aussieht ist hinlänglich bekannt. Die schrecken selbst vor Auftrags-Mobbing und Auftrags-Rufmord nicht zurück.

Ich bin gespannt auf "Abstimmungspropaganda", "Auftrags-Mobbing" und "Auftrags-Rufmord". Ein aktuelles Shitstorm-Beispiel auf der Gigaherz-Website ist dieser intrigante Bericht über den Streit Warnke vs. Lerchl.

Am wirksamsten wäre aus meiner Sicht, der Stadtrat würde HUJ auftreten lassen, dann wäre das Referendum für den Rat so gut wie gewonnen. Da unser Mann aber ab März nur noch gewöhnliches Vereinsmitglied ist und - glaubt man seiner Ankündigung - nicht mehr Präsident, wird das mit einem Auftritt im Mai oder Juni wohl nichts mehr werden.

Der "Schrecken von Schwarzenburg" sieht dies anders und hat sich eine – für seine Verhältnisse – geradezu raffinierte Strategie ausgedacht, um Luzern im Handstreich zu nehmen:

Gigaherz wird sich hüten, die Argumente pro Kaskadenmodell und gegen die Propagandaflut der Mobilfunker schon zum heutigen Zeitpunkt öffentlich zu machen. Dies wird erst kurz vor der Volksabstimmung erfolgen.

Als ob nicht jeder, der Herrn Jakob ein bisschen auf die Finger schaut, seine sogenannten Argumente, die er längst auf seiner Website heraus posaunt hat, bis zum Überdruss kennt. Fürchten muss diese Argumente mMn niemand, schon gar kein Fachmann, der sich mit Linkbilanzen auskennt und wirklich weiß, welche Folgen das Kaskadenmodell für die Immission durch Sendemasten und Handys hat. Herr Jakob hat mehrfach belegt, dass er diese Zusammenhänge nicht blickt.

Jakobs Kaffeesatz muss ihm überdies verraten haben, dass der Große Stadtrat von Luzern am 25. Februar die Initiative ablehnen wird. Nur dann kommt es zur Volksabstimmung, an deren Zustandekommen der Elektriker i.R. offensichtlich keinerlei Zweifel hat. Er scheint auch nicht vor zu haben, mit seiner "speziellen" Fachkompetenz den Großen Stadtrat auf die Seite der Initianten zu ziehen. Nein, Hans-U. Jakob ist der Mann fürs Grobe, er wendet sich mit seiner "speziellen" Fachkompetenz lieber ans Volk. Das Risiko, dort auf kompetenten Widerspruch zu stoßen, ist vernachlässigbar klein.

Hintergrund
Gigaherz-Präsident droht Wissenschaftlern und Staatsdienern
Gigaherz-Präsident Jakob zu Netzverdichtung: Einstein mogelt
Gibt es in der Schweiz die rechtlich geduldete Grenzwertüberschreitung?
Hans-Ueli lernt Rechnen
Die schönsten Unterstellungen des Hans-U. Jakob
Ein Knirps gegen Giganten
ICD-10-Code Z58: Will er es nicht oder kann er es nicht?
Anti-Mobilfunk-Verein Gigaherz: das braune Nest

[Admin: Link zu "intrigantem Bericht" auf Gigaherz-Website nachgereicht am 18.01.2015]

--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


gesamter Thread:

 RSS-Feed dieser Diskussion

powered by my little forum