Eingehen auf "bahnbrechende" Entdeckung (Allgemein)

Capricorn, Sonntag, 15.05.2011, 20:13 (vor 4923 Tagen) @ H. Lamarr

Warum hat Favre zwei Handys in die Bienenkästen gelegt?

Damit senden und empfangen vertreten sind.

Sie glauben doch nicht etwa, auch ein Radio auf dem Nachtkästchen berge ein Risiko?

Dieser Vergleich lässt an Ihren Fachkenntnissen zweifeln. Ein Radio sendet nie. Ein "empfangendes" Handy aber schon.

Irrtum. Handys sind keine Funkgeräte, "direkt" geht da gar nichts. Für die Immission der Bienen ist der Abstand des Versuchsorts zur Basisstation maßgebend, auf die die Versuchshandys eingebucht waren. Dazu sagt Favre leider nichts, jedenfalls habe ich bei der Versuchsbeschreibung dazu nichts finden können.

Da er die Versuchsorte angegeben hat, kann man den Abstand auf der Senderkarte nachschauen.

Danke, guter Hinweis. Obwohl: Vielleicht hat das Radio mal Rock gespielt, mal Klassik, mal Nachrichten und mal Jazz? Könnte ja gut sein. Radio ist nun mal keine ordentliche NF-Quelle, um wissenschaftlich reproduzierbare Versuche mit dem DTX-Modus von GSM-Handys zu machen. Oder sind Sie da anderer Meinung?!

Auch das ist kein Kill-Argument. Sie müssen ja nicht genau denselben NF-Input wie Favre verwenden. Welchen "reproduzierbaren" Input über eine Stunde hätten denn Sie verwendet? Eine CD von Michael Jackson?

Und wie bitte lautet nun die Größenordnung - Ihrer Meinung nach?

GSM-Handy mit Mast-Abstand wie bei Favre.

Was zählt, ist die reproduzierbare Kausalwirkung der Handy-Strahlung auf das "worker piping". Auf diese bahnbrechende Entdeckung -- die genau die Ursache von CCD fand -- wurde in diesem Forum überhaupt nicht eingegangen. Seltsam, seltsam...

Seltsam? Mitnichten. Wenn Favre einem Confounder aufgesessen ist, kann er seinen Versuch noch 100-mal mit gleicher Ausstattung reproduzieren, er reproduziert dann nur weiterhin eine Fehlinterpretation.

Aber welcher Confounder sollte das sein? Er hat ja verglichen mit Radio ohne Handys, und die zeitlichen Abläufe sind auch eindeutig.

Echauffieren Sie sich nicht, Replikationen der Favre-Studie aus seriöser Quelle und mit anderer Gerätschaft aber gleichem Versuchsdesign werden hoffentlich bald zeigen, was wirklich dran ist.

Siehe oben.

Seltsam finde ich eher, dass Sie so bereitwillig von "Kausalwirkung" sprechen, ohne dass die Studie ernsthaft geprüft wurde.

Aber klar wurde die Studie ernsthaft geprüft -- vor Annahme durch das renommierte Fachjournal Apidologie.

Es war ja schon bei den ersten CCD-Fällen in USA so, dass diese zwar fernab von Mobilfunk-Basisstationen waren, aber die Imker dafür umso mehr mit Handy telefonierten, und unterwegs (Wanderimker!) schon von den Zellenwechseln beim Autofahren her viel Handy-Signale auf die Bienen einwirkten.

Sie klammern sich da mMn an eine fixe Idee.

Empirie ist keine fixe Idee. Sie klammern sich an die fixe Idee, dass Handystrahlung harmlos ist. Obwohl dies bei Bienen schon durch -zig Studien widerlegt wurde und schon aus deren Navigationsmitteln folgt.

Haben Sie denn überhaupt eine Vorstellung davon, was es für die Immission bedeutet, wenn Handys in vorbeifahrenden Autos Bienen befelden - im Vergleich zu Favres Experiment? Vergessen Sie's bitte ganz schnell, das mit den Autos und den Zellenwechseln.

Das haben Sie falsch verstanden. Nicht in vorbeifahrenden Autos, sondern im Auto des Wanderimkers mit den Bienen dahinter, auf vielen 100 Meilen Fahrt!

Ich habe von Ihnen leider nichts Substanzielles vernommen, was mich an meiner Wertung groß zweifeln lässt, abgesehen von dem Hinweis mit dem Radio, den ich aber erst noch prüfen muss.

Das Substanzielle steht in der Studie.

Die Landauer Studie hat ja die Bienensumm-Frequenzen gar nicht gemessen!
Also konnte sie den hier entdeckten Effekt gar nicht bemerken.

Soso, Sie meinen also der Dr. Kuhn schaltete seine DECT-Basis in einem Bienenhaus ein, zählt dort ein- und ausfliegende Bienen und HÖRTE die vielen male, die er diesen Versuch wiederholte, nicht, dass die Bienchen im Stock anfangen, mit 10-fach höher Frequenz zu summen? Kein überzeugender Einwand, den Sie da vorbringen.

Das zeigt erneut, dass Sie Favres Studie nicht verstanden haben. Die hochfrequenten "worker piping"-Summsignale sind so kurz (ca. 225 Millisekunden), dass man sie nur durch digitale Aufnahme und Analyse feststellen kann. Das hat Kuhn nicht gemacht.

DECT gleichmäßig? Sie benennen etwas gleichmäßig, was Nadelimpulse mit 250 mW Peakleistung und wechselndem Tastverhältnis erzeugt? DECT ist alles, nur nicht "gleichmäßig".

Tatak-tatak-tatak-tatak-.... ist gleichmässig.

Und mit seinen 14 Leistungsstufen von PL5 bis PL19 ist GSM mit Verlaub auch nicht sooo hochdynamisch, wie Sie es hinstellen, viel dynamischer sind da schon ein paar Zentimeter/Meter mehr oder weniger Abstand zwischen Geräte-Antenne und Bienchen.

UMTS ist hochdynamisch, GSM ist dynamisch. Das bezieht sich auf die Frequenzdynamik, nicht auf die Amplitudendynamik!


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