Gigaherz-Jakob nur einer von mehreren Geschäftemachern (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 09.06.2016, 14:58 (vor 3124 Tagen) @ H. Lamarr

Am 15. Juni 2012 hat Hans-U. Jakob seine "Ingenieurunternehmung für Sicherheits- und Steuerungstechnik" umbenannt in "Ingenieurbüro für elektromagnetische Verträglichkeit". Offensichtlich gerät Jakob damit in den gleichen Interessenkonflikt wie der BUND-Berater Bernd-Rainer Müller, der ebenfalls nach Kräften vor angeblichen Risiken des Elektrosmogs warnt, und zugleich eine Firma betreibt, deren Ertragsgrundlage der Elektrosmog ist: Je stärker die Beunruhigung in der Bevölkerung wegen Elektrosmog, desto besser fürs Geschäft.

Der Handelregisterauszug von Herrn Jakobs Firma zeigt, der ehemalige Elektriker ist seit Mitte 1985 unternehmerisch tätig.

Das Geschäftsmodell von Herrn Jakob ist bekannt und bewährt und in der Szene angeblicher "Schutzorganisationen" gegen Elektrosmog keineswegs ein Einzelfall: Ein unverdächtiger Verein (hier: Gigaherz), meist als gemeinnützig anerkannt, dient dazu, Kontakte und Netzwerke zu knüpfen und sich öffentlich in Position zu bringen. Ziel ist es, von potenziellen Auftraggebern als willfähriger Auftragnehmer wahrgenommen zu werden. Das eigentliche Geschäft (Erbringen einer entgeltpflichtigen Leistung) findet anschließend auf der unternehmerischen Ebene statt (hier: Firma Prevotec), die von dem Verein völlig entkoppelt ist. Nach außen können so mit dem Verein edle altruistische Motive für das Engagement glaubhaft gemacht werden, tatsächlich ist der Verein indes nur Vehikel für profane kommerzielle (finanzielle) Interessen.

Dass Herr Jakob in seinem Alter und mit seiner fragwürdigen Kompetenz noch allzu viele Geschäfte hat abwickeln können sehe ich nicht. Das ist mMn auch nicht der Punkt. Denn dieser ist: 2012 benannte Herr Jakob seine Firma explizit für Geschäfte mit Elektrosmog um, ihm ist die konkrete Absicht vorzuwerfen, aus der Angst vor Elektrosmog persönlich Kapital schlagen zu wollen und diese Angst mit seinem Verein Gigaherz gezielt (geschäftsdienlich) zu wecken und zu schüren. Sein Konkurrent in den eigenen Reihen ist der Baubiologe Peter Schlegel, der mit der Website "Bürgerwelle Schweiz", die irrtümlich als Verein wahrgenommen werden kann, das genau gleiche Geschäftsmodell verfolgt. In Deutschland sind es mindestens vier "Vereine" oder "Bürgerinitiativen", die sich dieser Täuschung bedienen, um einem Hintermann (meist ist es nur ein einziger) ein Auskommen zu sichern.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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