Gigaherz-Chef hat privat umfirmiert (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Freitag, 27.07.2012, 14:22 (vor 4536 Tagen)

So ganz tot scheint die private Firma unseres Hans-Ueli doch noch nicht zu sein ...

Am 15. Juni 2012 hat Hans-U. Jakob seine "Ingenieurunternehmung für Sicherheits- und Steuerungstechnik" umbenannt in "Ingenieurbüro für elektromagnetische Verträglichkeit". Offensichtlich gerät Jakob damit in den gleichen Interessenkonflikt wie der BUND-Berater Bernd-Rainer Müller, der ebenfalls nach Kräften vor angeblichen Risiken des Elektrosmogs warnt, und zugleich eine Firma betreibt, deren Ertragsgrundlage der Elektrosmog ist: Je stärker die Beunruhigung in der Bevölkerung wegen Elektrosmog, desto besser fürs Geschäft. Ich denke das ist leicht nachvollziehbar.

Die Information über Jakobs Umfirmierung habe ich aus der Schweiz zugespielt bekommen, und eine Bestätigung bei Moneyhouse gefunden.

Irritierend dort ist der Eintrag "Wie zahlt die Firma Prevotec H.U. Jakob ihre Rechnungen?" vom 30. November 2010. Nichts Gutes verheißt die Passage: "Es liegen uns neue Informationen zum Zahlungsverhalten der Firma Prevotec H.U. Jakob vor aus denen hervorgeht, wie die Firma Prevotec H.U. Jakob aktuell ihre Rechnungen zahlt (frühzeitig, vereinbarungsgemäss oder verspätet)." Denn bei Licht besehen kann es für so einen Eintrag nur zwei Gründe geben: Entweder hat Jakob schlecht bezahlt und sich gebessert - oder umgekehrt. Wer es genau wissen will, kann hier eine kostenpflichtige Wirtschaftsauskunft einholen.

Mir ist das Geld dafür zu schade. Mir genügt das Wissen, dass der Gigaherz-Präsident aus den Aktivitäten seines Vereins - sprich: pausenlos Angst vor Funkwellen verbreiten - privat einen geschäftlichen Nutzen ziehen möchte. Dass Hans-U. Jakob mit mehr als 70 Jahren noch immer auf Erwerbstrip ist, könnte an den eher kargen staatlichen Renten in der Schweiz liegen, die bei Arbeitnehmern erst durch die Betriebsrente auf Werte aufgestockt werden, die einen angemessenen Ruhestand erlauben. Doch Jakob ist seit Juni 1985 selbständig und hat vermutlich deshalb keine oder nur geringe Ansprüche an eine Betriebsrente.

Bislang hatte ich die Hinweise auf finanzielle Interessen Jakobs am möglichst heftigen Fortgang der Mobilfunk-Debatte nicht so richtig ernst genommen - das hat sich jetzt schlagartig geändert.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Jakob, Interessenkonflikt, Schweiz, Gigaherz-Präsident


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