Hochspannung in Oberösterreich: Jakob ./. Leitgeb (Allgemein)

Gast, Freitag, 10.08.2012, 00:23 (vor 4524 Tagen)

Auszug aus Salzburger Fenster [Hinweis Admin: inzwischen toter Link, siehe hier]. Es geht um eine Hochspannungs-Freileitung in Oberösterreich:

Alles in Ordnung – darauf läuft das vom Land in Auftrag gegebene Gutachten hinaus. Ein Experte der Schweizer Organisation Gigaherz, die bereits etliche Freileitungsprojekte zu Fall brachte, sieht das völlig anders.

Beim Verein Gigaherz handelt es sich um die mit Abstand größte Schutzorganisation der Schweiz gegen die elektromagnetische Strahlenbelastung durch Handy-Masten und Hochspannungsleitungen. Gigaherz ist darüber hinaus eine gerichtlich anerkannte gemeinnützige Organisation, die ein Beschwerderecht in allen Kantonen der Schweiz besitzt. In etlichen Gerichtsfällen war Gigaherz auch bereits erfolgreich: Plangenehmigungen für Freileitungen wurden gerichtlich aufgehoben und eine Neu-Planung mit Boden-Verkabelung verfügt.

Etwa im Fall Lauerz, bei einer 380-kV-Leitung von drei Kilometern, oder im Fall Wattenwil-Mühleberg (32 Kilometer 230-kV-Leitung) und im Fall Galmiz-Villarepos, wo es um 16 Kilometer 230- beziehungsweise 380-kV-Leitung ging.

Von der Schweizer Organisation, www.gigaherz.ch [Anm. Verfasser: Link auf die Unterstellungen von Hans-U. Jakob gesetzt] die sich für Elektrosmog-Betroffene einsetzt, bekommen nun auch Salzburgs Kabelkämpfer Schützenhilfe. Ein Experte von „Gigaherz“ sah sich, auf Ersuchen der IG Erdkabel, das Gutachten an, das unter den Freileitungsgegnern ohnehin schon angezweifelt wurde. Ein Gutachten der technischen Universität Graz (Prof. Norbert Leitgeb), das im Zusammenhang mit dem bereits in Betrieb genommenen ersten Abschnitt der 380-kV-Leitung erstellt wurde. Dabei ging es um die Frage, ob der im UVP-Verfahren festgelegte Grenzwert von einem Mikrotesla eingehalten wird. In dem Leitgeb-Gutachten wird dem Land bescheinigt: Im 100-Meter-Bereich zu Wohnobjekten komme es zu keinen Überschreitungen dieses Grenzwertes.

Gutachten mit schweren Mängeln

Von Hans U. Jakob, dem besagten Experten von Gigaherz, wird das Leitgeb-Gutachten allerdings regelrecht zerpflückt: In zwölf Punkten weist das Gutachten schwerwiegende Mängel auf, wie Hans U. Jakob dazu festhält und auch bis ins Detail ausführt.[...]

Kommentar: Dass der Elektriker aus der Schweiz vielleicht ein Scharlatan ist und der Professor aus Graz korrekt und sauber gearbeitet hat, das kommt einem bei diesem grauenhaft tendenziösen Artikel nicht in den Sinn. Das Salzburger Fenster, es kann meiner Meinung nach getrost geschlossen werden, solange dort Werbetexter statt Journalisten arbeiten.

Link zur IG Erdkabel
http://www.ig-erdkabel.at/de/neues/uvp.html
Auf ihrer Website beklagt die IG übrigens noch, dass sie nicht an das Gutachten von Norbert Leitgeb herankäme ("380-kV-Leitung: Land rückt Strahlen-Messdaten nicht heraus"). Tatsächlich muss sie das Gutachten inzwischen längst bekommen haben, sonst hätte Hans-U. Jakob nicht angeblich "schwere Mängel" darin gefunden. Doch darüber gibt es keine Meldung und auch das Gutachten sowie Jakobs Mängelliste findet sich auf der site (derzeit) nicht.

[Nachtrag vom 28.1013: Weiter geht es mit dieser 380-kV-Leitung hier]

Tags:
Scharlatan, Salzburg, Erdkabel, Amateur, Salzburgleitung, Schutzorganisation


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