Anmerkungen zum Fall des Reporters Marc T. (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 13.10.2011, 23:53 (vor 4823 Tagen) @ Alexander Lerchl

Fällt jemandem was auf?

"Zwanzig Jahre lang war Marc T. als Reporter unterwegs – für Radiosender und TV-Stationen im Rheinland, seiner Heimat, und später in Berlin. „Ich habe unentwegt mit dem Handy telefoniert“, sagt er."

So lange gibt es den Digitalfunk noch gar nicht, der wurde erst Mitte 1992 gestartet.


"Er scheut sich nicht, in der S-Bahn, im Café, im Supermarkt fremde Menschen anzusprechen, die er mit Handy am Ohr sieht. „Denen sag ich: Hallo, ich bin der Marc. Ich hab’ auch so telefoniert und jetzt einen Hirntumor!"

Das ist, mit allem Respekt, höherer Blödzinn. Marc hat nach 20 Jahren Dauertelefonieren einen Turmor bekommen, warum auch immer. Deshalb x-beliebige Passanten anzusprechen, die vielleicht ihr erstes Handy-Telefonat im Leben führen, ist sinnleerer Aktionismus, der vermutlich Marc hilft, nicht aber den Angesprochenen.


"Und alle 14 Tage besucht er die Hirntumor-Selbsthilfegruppe an der Charité. „Da hab’ ich schon einige kennengelernt, die auch den Tumor genau auf der Seite haben, mit der sie immer telefonierten. Das ist doch wohl mehr als verdächtig, oder?"

Nö. Da die Chancen bei zwei Ohren 50:50 stehen ist es keineswegs verdächtig auf "einige" Leute mit Hirntumor zu treffen, die den Tumor auf der Kopfseite haben, mit der sie telefonieren.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Fehler, Hirntumor


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