No a Münchner (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Dienstag, 16.09.2008, 23:32 (vor 5948 Tagen) @ amuenchner

Heute kann ich nicht mehr kommentarlos zuschauen, welche Meinungsmache hier betrieben wird.

Gut, genau zu diesem Zweck ist das Forum da, keine Meinungsmache, sondern Meinungsaustausch. Geht natürlich nur dann, wenn Sie sich zu Wort melden.

Die Darstellung "Nicht Masten sind das Problem, sondern Handys" zeigt eine einseitige und unvollständige Wahrnehmung der Gesamtsituation. Fast schon tragisch, dass dieser Schmarrn immer noch in Ihrer Fußzeile steht.

Hmm, das geht ja gut los: Der "Schmarrn" ist keine Wahrnehmung, sondern ein Faktum. Und noch dazu eines, das auch von Prof. Käs verwendet wird, Sie wissen schon, der ist auf Seiten der Kritiker und wegen seiner Kompetenz gern gebuchter Referent. Kurz: Sie behaupten hier, Prof. Käs redet Schmarrn.

Das Beispiel mit dem Vergleich der Bestrahlung eines 45-minutigen Telefonats und einem Sender hinkt gewaltig. Zum einen benutze ich beispielsweise KEIN Handy - ja, das geht. Und jetzt? Sollen mich die Masten nicht mehr stören, entsprechend dieser Aussage? Tun sie aber, weil sie mein Befinden negativ beeinflussen.

Das eine ist ein Faktum, das für alle gilt, und das Sie nicht entkräften können. Das andere ist Ihre persönliche Wahrnehmung. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Woher wissen Sie denn, dass es ausgerechnet die Masten sind, die Ihr Befinden negativ beeinflussen?

Auch ist nicht angegeben, auf welche Sendestationen sich das Beispiel bezieht - die mit den 6, 12 oder mehr Sendeblöcken auf einem Hausdach bzw. zusätzlich in Kombination mit einer Zahl von bis zu xx Trommeln?

Techniker sind Sie, wie ich sehe, also nicht. Das Beispiel bezieht sich auf eine stinknormale 30-W-Station, wie sie im städtischen Umfeld üblich ist. Die Anzahl der Sektorantennen (Sie nennen diese Sendeblöcke) spielt dabei keine Rolle, weil das Beispiel von einem Standardfall und nicht von einem Ausnahmefall ausgeht. Und Richtfunkantennen (Sie nennen diese Trommeln) sind sowieso völlig belanglos für diese Betrachtung.

Können Sie denn beweisen - dass - falls keine Handys mehr benutzt würden - sämtliche Sender abgeschaltet würden oder alternativ dass die Sendestationen tatsächlich nur dem Zweck der Kommunikation dienlich sind?

Wozu sollte ich etwas beweisen was Sie behaupten? Aber: Sendemasten haben viele Zwecke, die über Kommunikation hinausgehen: Ortung von Handys, Umsatzbringer für Betreiber, Gebäudeverschandelung, Lande- und Nistplätze für Vögel ...

Bitte verstehen Sie meine Kritik konstruktiv...

Fällt mir schwer.

... Es ergibt nach meiner Ansicht keinen Nutzen / Verbesserung zu bewerten, ob Handys oder die Masten ein größeres Problem darstellen.

Für mich schon! Wenn nicht die Masten das Problem sind, sondern die Handys, muss sich die Mobilfunkkritik komplett neu orientieren und das richtige Ziel angreifen.

Letztlich sind es - nach allgemeiner Einschätzung - nur die Benutzer / Konsumenten bzw. deren Nutzung der jeweiligen Angebote. Betrachtet man alle Hintergründe, wird man feststellen, dass selbst eine Veränderung im Verhalten der Konsumenten nicht unbedingt vorteilhafte Veränderung bzw. zu diesem Thema die Abschaltung von Sendestationen bewirken wird.

Wenn Handys das Problem sind, betrifft das nicht die Masten, sondern die Telefoniergewohnheiten der Erwachsenen und besonders der Kinder. Omas/Opas sollten z.B. den lieben Kleinen einfach mal was gutes tun und kein Handy schenken.

Achja, nicht zu vergessen: der Konsument kann entscheiden ob und wie lange ein Handy benutzt wird. Hat / möchte er sich an einen Ort zu begeben und sei es die eigene Wohnung, kann er nicht entscheiden für wie lange und mit welcher Stärke dort der Elektrosmog auf ihn einwirken soll.

Doch, kann er: Er muss sich halt von DECT und W-LAN trennen. Was dann noch von außen kommend übrig bleibt, können Sie mMn zu 99 % wegen verschwindend kleiner Werte glatt vergessen. Das 1 % sind Härtefälle, wo sich jemand sehr nahe im Hauptstrahl aufhalten muss.

Daher meine Bitte: verzichten Sie künftig auf diese wertende Aussage, denn sie ist weder hinreichend begründet noch allgemein gültig. Aus meiner Sicht grenzt diese sogar an eine Falschinformation.

Ihrer Bitte komme ich gerne nach. Allerdings erst dann, wenn Sie irgendetwas Substanzielles und für mich Nachvollziehbares vorbringen können, warum die Berechnung nicht den Nagel auf den Kopf trifft. Die Berechnung ist gut begründet und sie wurde meines Wissens bisher von niemandem widerlegt. Wenn Sie dies vorhaben, gerne, aber dann bitte auch ernsthaft und mit substanziellen Einwänden und nicht nur mit Mutmaßungen.

--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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