Kompetenzgefälle: Unter sticht Ober (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Dienstag, 07.01.2014, 00:52 (vor 3983 Tagen) @ Peter

Wie soll man auf der Basis solch' eklatanter Unkenntnis in einem Forum mitdiskutieren?

Die Leute müssten ja nicht gleich in eine fachliche Diskussion einsteigen, sie könnten z.B. ihre Sorgen und Ängste formulieren und Fragen zur Technik stellen. Wir beißen ja niemanden, solange die Forenregeln eingehalten werden. Mich z.B. quälte zu Beginn meiner Laufbahn als Mobilfunkgegner die Frage: Gilt der Salzburger Vorsorgewert von 1 mW/m² nun im Freien oder in Häusern? Das war damals kaum zu klären, der eine sagte so, der andere so. Heute wundere ich mich darüber damals nicht bemerkt zu haben, ein Scheinproblem lösen zu wollen. Die Frage ist obsolet, es zählt nur die Immission - pardon, nur das was auf einen einwirkt, egal wo.

Man müsste ja immer, wenn man eine Frage stellen will, den Polizisten Schmalz von der ÖDP in Kelheim bitten, diese in Worte zu fassen. Immerhin ist dieser ja ein ausgewiesener Kenner der Materie. Ich weiß das genau, dass er das ist. Schließlich hat er das ja auf Dorfversammlungen selbst gesagt.....hahaha.....

Nun ja, es ist ja wirklich so: Für die Obereggersberger ist der Polizist Schmalz ein Experte. Gegenüber Prof. Lerchl ist Herr Schmalz nur Polizist. Nur weil es den ödp'ler in Eggersberg gelungen ist Prof. Lerchl zu stignatisieren, sticht dort der Unter den Ober.

Und wenn dann mühevoll eine Frage formuliert hat und diese auf dem Forum gepostet wurde, was, um Himmels Willen, macht man dann mit den Antworten, die man wieder nicht begreift? Man geht zu Herrn Prof. Buchner! Wie wohl dessen Kommentar ausfallen würde?

Ein endloser K(r)ampf!

Da auch das IZgMF stigmatisiert ist, traut sich ja nicht mal Prof. Buchner in unser Forum. Leider, das wäre sicher sehr spannend, mit ihm eine Forendiskussion zu einer der gängigen Streitfragen zu führen. Ich meine er weiß ganz genau, dass er die nicht gewinnen kann, deshalb hat er bisher jede Einladung ausgeschlagen.

Und auch die Tatsache, dass der so genannte "Vize-Bürgermeister" von Riedenburg, Siegfried Lösch (Verkehrsamtsleiter in LRA Kelheim), der ja unbedingt 1. Bgm. werden will und sich deswegen nicht scheut, sich höchst populistisch gegen geltendes Bundesrecht zu stellen, hier mitliest, hat ihn ja auch noch nicht gerade erleuchtet!

Wie kommen Sie denn da drauf, dass Herr Lösch hier mitliest? Das Forum ist nicht gezielt auf Laien ausgerichtet, nach zehn Jahren reden wir hier wahrscheinlich Vieles, was ein Zaungast nicht kapieren kann. Er müsste halt gezielt fragen, da wir niemanden ausforschen und ein Pseudonym zweckmäßig ist, sehe ich da keinerlei Risiko, sich mutig anzumelden.

Für ihn, den Bürgervertreter, geht es darum, gewählt zu werden, und nicht darum, der Wissenschaftserkenntnis in Obereggersberg oder der Moderne zum Durchbruch zu verhelfen. Dass er damit ein ganzes Dorf und auch die Stadt Riedenburg, wie schon so oft, höchst blamabel der Lächerlichkeit preis gibt, scheint ihm noch nicht bewusst geworden zu sein. Verwunderlich ist dabei auch, dass er noch nicht von seinen CSU-Vorderen zurückgepfiffen wurde. Anscheinend mögen die plötzlich die ÖDP? Oder soll man wieder an "vox populi, vox dei" glauben??

Nein, die öffentliche Meinung über z.B. "physiologische Einflussgrößen auf die Durchlässigkeit der Blut-Hirn-Schranke von Fleckvieh unter Hochspannungsmasten" ist so belanglos wie die Meinung eines Dreijährigen, um 19 Uhr nicht ins Bett zu müssen. Dass es in Eggersberg anders läuft und Instant-Experten sich über echte Kompetenz erhaben fühlen ist eine Zeiterscheinung, die langsam verfliegen wird wie ein Pubs im Kirchenschiff. Da alle mitgemacht haben, wird sich die Scham innerhalb des Ortes in Grenzen halten, erst sind alle Täter, später sind alle Opfer (Verführte). Für Herrn Lösch wäre sachlich-kompetentes Auftreten gegen die Bürgerwut jetzt sehr riskant, später, dummerweise erst nach der Wahl, könnte ihm das in der Rückschau andererseits viel Anerkennung und Respekt einbringen (der Lösch hat das damals als einziger richtig gesehen ...).

Auch müsste doch mal jemand dem Stadtrat Fuchs, Metzger und Lokalbetreiber, die Frage stellen, weshalb er denn über den, in unmittelbarer Nähe seines Ausflugslokals "Fuchsgarten" auf dem Gelände der alten Post stehenden Funkmasten NICHT besorgt ist. "Strahlt" der anders? Steht der nicht auch inmitten eines Wohngebietes? Sind die Anwohner dort besser informiert oder weniger anfällig? Oder gelten in Riedenburg selbst andere physikalische Regeln, die die "Strahlen" dortiger Funkmasten neutralisieren????

Das hatten wir schon diskutiert. Wegen alter offener Rechnungen müsste wahrscheinlich sogar einen Fahnenmast als Stein des Anstoßes herhalten, nur um den Schlossherrn eine reinzuwürgen zu können. Der Sendemast ist nur ein willkommener Anlass, wirklich Angst haben wahrscheinlich nur die unmittelbaren Anwohner.

Und der Mast, der in Nähe des Waldkindergartens "strahlt"? Sind die Kinder dort weniger wert, als jene in Obereggersberg? Oder wie darf man das verstehen? Was das doch alles für dümmlicher Zynismus ist! Darf man hier vom Stadtrat oder vom "Vize-Bgm." eine Stellungnahme erwarten? Ich glaube nicht. Und auch von der Presse, die ganz offensichtlich kein Interesse an neutraler Aufklärung hat, kann desgleichen nichts anderes erwartet werden, als das gegeneinander ausspielen der Parteien. Schändlich ist das, aber kein Journalismus!

Jetzt können Sie sich sicher gut vorstellen, wie sich Deutsche, die nicht dem christlichen Glauben anhingen, nach der Reichskristallnacht gefühlt haben müssen. Hat man den Leuten vom Schloss noch keine Scheibe zerschmissen?

Die ganze Sache ist ein Farce ohne Gleichen!

Sie verniedlichen damit ein Progrom.

Es wäre in der Tat mal interessant, was der Minister Söder, der ja den letzten Winkel Bayerns an moderne Kommunikationsnetze anschließen will und dafür Millionen bereit stellt, dazu sagt, dass ausgerechnet ein CSU-Mann eine Privatinitative, die in dieselbe Richtung zielt und nur der Bevölkerung dienlich ist, derart niederträchtig zu Fall bringen will. Wie gesagt, eine Farce ohne Gleichen!

Schloss Eggersberg ist ein bedauerlicher Einzelfall. Der Schlossherr sollte Frau Merkel zum Genesungsurlaub einladen, wäre sie Gast im Schloss, der Sendemast würde in Riedenburg auf der Stelle zum Fahnemast des Ruhms werden.

Wie ich höre, soll in einer öffentlichen Stadtratssitzung am 20. Jan. das Ergebnis der "Studie" oder der "Prognose" oder wie man das immer nennen will, die vom Münchner Umweltinstitut bis dahin geliefert wird, diskutiert werden. Das wäre doch mal interessant für die Fachleute dieses Forums, an einer solchen Diskussion teilzunehmen? Oder?

Ja, das wäre sicher interessant. Nur, wir sind hier ein unentgeltlich jedem offen stehendes Forum, kein Umweltinstitut, das gegen Honorar Beratungsleistung erbringt, die mMn in Sachen Mobilfunk so überflüssig wie ein Kropf ist. Wer sich vor Ort fit machen will für die "Diskussion" und einen Hauch von Technikverständnis hat, der sollte hier zuerst den Beitrag Maximaler Profit mit minimaler Funkstrahlung lesen sich dann gezielt in diesem Strang schlau machen. Aber wozu sollte ein Riedenburger Stadtrat das tun? Hatten nicht Sie geschrieben, dass die sowieso allesamt über alle Parteigrenzen in Sachen Schlossmast einer Meinung sind? Wenn das so ist, kann es auch keine Diskussion geben und es wird abgenickt, was vorgelegt wird.

Prosit Neujahr!

In der Eggersberg-Variante für 2014: Prost Mahlzeit :-)!

Anmerken möchte ich noch, mir ist schon klar, dass nicht ausnahmslos alle in Obereggersberg und Umgebung der Massenpsychose um den Schlossmast verfallen sind. Nur, wenn die Vernünftigen das stillschweigend dulden und nicht den Mund aufmachen, dann gibt es sie nicht und die Lauten bestimmen, was man von Außen von Eggersberg wahrnimmt.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Instant-Experte, Inkompetenz, Forscher, Kompetenzgefälle


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