Stellungnahme (II) Dr. Rüdiger (Forschung)

H. Lamarr @, München, Dienstag, 27.05.2008, 00:21 (vor 6036 Tagen) @ H. Lamarr

Im hese-Forum stellt Hugo Rüdiger am 26. Mai 2008 einige Dinge klar und beantwortet damit schon viele Fragen. Die Affäre stellt sich jetzt in einem ganz anderen Licht als bisher dar. Ich habe aus dem Text von Rüdiger folgendes herausgelesen:

- Reflex (GSM-Studie, 2005) ist von den Vorwürfen nicht betroffen weil a) die Assistentin seinerzeit nicht manipuliert hat und b) die Resultate von unabhängigen Laboren bestätigt wurden.

- Es kam weder 2005 bei der Reflex- noch später (2008) bei der UMTS-Studie zu einer Fälschung und zu keinem Fabrizieren von Daten.

- Lediglich die UMTS-Studie ist in Mitleidenschaft gezogen, weil die Assistentin beim Auswerten der Proben wusste, welche befeldet wurde und welche nicht. Sie hatte dazu den Code der Verblindung geknackt. Aber auch hier hat keine Manipulation der Daten stattgefunden.

- Die Statistiken der Studien geben nach Auskunft von Statistikern keinen zwingenden Grund, anzunehmen, dass die Daten nicht korrekt erhoben wurden.

- Im April 2008 hat die Assistentin tatsächlich Daten gefälscht, dieser Vorfall hat mit der Reflex- und UMTS-Studie jedoch nichts zu tun.

- Die Motive der Assistentin sind nicht bekannt.

- Das Vorgehen der Uni-Wien gegenüber Rüdiger ist fragwürdig, weil die Assistentin an acht Studien mitgewirkt hat, der Rektor jedoch nur fordert, die beiden Mobilfunk-Studien zurückzuziehen. Er beruft sich dabei auf die Empfehlung einer dreiköpfigen Untersuchungskommission, der ein Jurist der Mobilfunkindustrie vorstand.

Nach dieser erhellenden Erwiderung von Rüdiger stellt sich (mir) der Sachverhalt schon merklich anders dar. Spiel, Satz, Sieg für Dr. Lerchl, wie Teilnehmer Anka noch am 24. Mai orakelte, sehe ich jetzt nicht mehr. Außerdem zeigt Rüdiger sich selbstbewusst, ohne Anzeichen einer Kernschmelze. Offenbar hat er sich jetzt gefangen und ist imstande, substanzielle Gegenargumente auf den Tisch zu legen.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
UMTS-Studie, Rüdiger, Arbeitsgruppe Wien, Laborantin, Fälschungsverdacht, Laborbuch


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