Noch eine Online-Petition: Wo kommen die Mitzeichner her? (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 30.11.2016, 22:34 (vor 2924 Tagen) @ H. Lamarr

[...] eine nennenswerte öffentliche Empfehlung zugunsten dieser Petition konnte ich nicht finden.

Diese Petition läuft relativ gut, man kann zuschauen, wie der Zähler alle paar Minuten inkrementiert wird. Doch wo kommen die Petenten her?

Einen direkten Link auf die Petition findet Google im www nicht (Stand: 30.11.16, 22:00 Uhr), selbst bei stark verkürztem Suchbegriff (der üblicherweise, weil ungenauer, mehr Treffer bewirkt). Allerdings gibt es tatsächlich mindestens einen Link, warum Google den übersieht ist mir momentan nicht klar. Unter der Annahme, dass Google nicht mit plötzlicher Blindheit geschlagen ist, stellt sich die Frage: Wenn nicht aus dem www Mitzeichner zu Avaaz transportiert werden, woher dann? Meine Antwort: Im Hintergrund läuft eine E-Mail-Kampagne, die zum Mitzeichnen der Petition animiert. Darauf deutet z.B. auch eine Mitzeichnerin aus dem Senegal hin, solche Irrläufer können sich in zusammen gesammelten Adressdatenbanken lange halten.

Worauf ich hinaus will: Die Drahtzieher der Anti-Mobilfunk-Szene starten in schöner Regelmäßigkeit irgendwelche Online-Projekte, bei denen es ausnahmslos darum geht, die E-Mail-Adresse von neugierigen Besuchern zu ergattern, denn wer auf deren Projektseiten vorbeischaut ist ein potenzieller Kunde für kommerziell vertriebene Produkte und Dienstleistungen oder auch nur Zielperson für Desinformation über Elektrosmog. Die Avaaz-Petition zeigt nun, es könnte zusätzlich noch ein weiterer Mehrwert aus den gesammelten Adressen gezogen werden: Die Leute werden per Massenmail angeschrieben und mit suggestiven Anweisungen zu den gewünschten Handlungen aufgefordert. Das Ganze findet zwar zahlenmäßig noch immer auf sehr niedrigem Niveau statt, für die nicht erfolgsverwöhnte Anti-Mobilfunk-Szene sind jedoch 3000 geköderte Mitzeichner schon berauschend viel.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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