Forum hese-project: die Irrtümer des Teilnehmers "Hesse" (Forschung)

H. Lamarr @, München, Sonntag, 18.09.2011, 16:09 (vor 4824 Tagen)

Hinweis: Stang abgtrennt am 26.11.2011 hier und Titel an Inhalt angepasst

Dieser "Hesse" kann mMn nicht anders. Wer seine Postings mitverfolgt wird schnell merken, der Mann verfügt über keinerlei Expertise, in EMF-Sachdiskussionen kompetent mit zu reden.

Im hese-Forum behauptet "Hesse" in einer Diskussion zu Tetra wieder einmal Stuss:

"Wenn man berücksichtigt, dass die Frequenz von ca. 400 MHz der Resonanzfrequenz des menschlichen Schädels entspricht, wodurch es zu einer Resonanz der Strahlung im Bereich des Gehirns kommen kann, ..."

Diesem Teilnehmer ist tatsächlich kein Argument zu seicht, um es nicht fleißig zu kolportieren. Eine Quelle für seine sensationelle Feststellung nennt unser "Hesse" zwar nicht, es ist aber leicht, zu erkunden, woher er seine Weisheit abgeschrieben hat, nämlich von der Website Akut. Dort steht: "Schließlich entspricht diese Frequenz von 400 MHz der Resonanzfrequenz des menschlichen Schädels, wodurch es zu einer Resonanz der Strahlung im Bereich des Gehirns kommen kann ...". Also einfach 1:1 rüberkopiert ohne Sinn und Verstand. Nur auf den Alarmseiten von Mobilfunkgegnern findet sich übrigens diese Behauptung, seriöse Quellen konnte ich keine finden.

Die mechanische Resonanzfrequenz eines Schädels liegt bei etwa 20 Hz. Mechanische Schwingungen kann "Hesse" also nicht gemeint haben. Da die elektromagnetische Wellenlänge bei Tetra 75 cm ist, passt jedoch auch dieser Wert schlecht zum Durchmesser eines normalen Kopfes, selbst wenn man mit Lambda/2 rechnet. Viel plausibler wäre deshalb der Verdacht, beim GSM-Mobilfunk mit seinen 17 cm und 33 cm Wellenlänge würde es zu "Resonanzeffekten" kommen. Doch davon redet unser "Hesse" nicht, außerdem gibt es keine Hinweise, dass es unterhalb der EMF-Grenzwerte tatsächlich schädliche Resonanzeffekte geben könnt. Der sehr schwache Energieeintrag, den z.B. die Funkwellen einer 100 Meter entfernten Basisstation leisten können, reicht niemals aus, um die Gewebsdämpfung im menschlichen Körper zu übertreffen. Dies aber wäre Voraussetzung für einen schädlichen Resonanzeffekt (Aufschaukeln).

Körper, deren Abmessungen mit der Wellenlänge eines einwirkenden Funksignals überein stimmen (auch ganzzahlige Vielfache/Bruchteile davon), befinden sich in Resonanz mit dem Funkfeld und entziehen diesem unter ansonsten gleichen Bedingungen mehr Energie, als wenn der Körper nicht in Resonanz wäre. In der Mechanik kann dies zu Resonanzkatastrophen führen, bei Funkfeldern sind die Effekte infolge starker Dämpfung durch Gewebe schwach und daher bedeutungslos, im allgemeinen sind sie kleiner als die Messfehler von HF-Messgeräten. Zum Panikmachen bei Laien taugen "Resonanzeffekte" aber allemal, die Leute - und "Hesse" - assoziieren einstürzende Brücken damit.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Irrtümer, TETRA, HLV, Hesse, Resonanzfrequenz


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