Das Wallerhausen-Syndrom (Allgemein)

Eva Weber, Sonntag, 06.06.2010, 16:06 (vor 5303 Tagen) @ Raylauncher

Im Falle Waldbröl waren die umliegenden Ortschaften offensichtlich von den technischen Störungen relativ stark betroffen und über die Ursache für den Ärger war man sich dort wohl bewusst. Da ist es dann nur logisch, dass auf einen derartigen Sender auch gesundheitliche Vorkommnisse und sonstige Befürchtungen projiziert wurden. Dass der Sender bereits 2 Jahre vor dem offiziellen Ende des EFuRD-Dienstes abgeschaltet wurde, war möglicherweise den vielen technischen Störungen geschuldet, die durch seinen Betrieb auftraten; sicherlich waren es nicht die vermuteten bzw. befürchteten gesundheitlichen Auswirkungen, für die es wohl auch keinerlei Beweise gegeben hat. Auch wenn der Sachverhalt von interessierter Seite im Nachhinein jetzt ganz anders dargestellt wird. Aber das kennt man ja von anderen Beispielen.

Vorgänge um einen Eurosignalmast in Wallerhausen
http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=40172

Ich verfolge dieses Forum noch nicht sehr lange (kein Internet), aber ich schätze Sie als absoluten Fachmann für Elektrotechnik ein. Wohlgesonnenheit erwarte ich nicht!

Da Herr Prof. Lerchl von mir u.a. auch auf mein "Niemand würde sich dieser modernen Technik verschließen, hätte sie nicht für Millionen weltweit gravierende Folgen", "Belege. Frau Weber, Belege" forderte, antwortete ich u.a. mit den Vorgängen in Wallerhausen. Man wird die Menschen die unter Funk leiden nicht abschaffen können. Es liegt mir nicht daran, ich zitiere Prof. Lerchl: "Sagen Sie mal, Frau Weber, wen wollen Sie hier eigentlich für blöd verkaufen?", sondern ich möchte den Standpunkt und auch die Erfahrungen, die ich mit Mobilfunk machte und mache, verdeutlichen.
http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=40207

Da man grundsätzlich an Masten keine Erhebungen macht und Santini-, Naila-Studie etc. nicht beachtet, fand ich es angemessen, Wallerhausen Waldbröl als Beispiel für Untätigkeit anzuführen, denn dort wurden die gesundheitlichen Schäden dokumentiert, das Gesundheitsamt wurde tätig und wandte sich an die heute noch im Mobilfunk führenden Umweltmediziner Prof. Eikmann und Prof. Herr, Gießen, die heute noch zusammen mit dem IZMF die Fortbildung für niedergelassene Ärzte in Händen haben. Eine Studie wäre insofern problemlos möglich gewesen, da der Mast, 6 Wochen nach Vorsprache in Gießen, abgeschaltet wurde, denn es heißt ja, ein Mast kann auch nicht kurzzeitig zu Testzwecken abgeschaltet werden, da das Telekommunikationsgesetz dem entgegen steht. (Ich habe mich übrigens als Probandin beim BMU beworben, das BfS lehnte ab). In Wallerhausen hätte man aber die Möglichkeit zu Untersuchungen gehabt, denn es gab ein Vorher und Nachher.

DeTeMobil baute den Sender im April 1992 auf. Folge technische Störungen sowie Gesundheitsprobleme bei Menschen und Tieren. Technische Probleme interessieren mich nicht, da gibt es Techniker, daher führte ich nur die Gesundheitlichen auf. Sie schreiben: Im Falle Waldbröl waren die umliegenden Ortschaften offensichtlich von den technischen Störungen relativ stark betroffen und über die Ursache für den Ärger war man sich dort wohl bewusst. Da ist es dann nur logisch, dass auf einen derartigen Sender auch gesundheitliche Vorkommnisse und sonstige Befürchtungen projiziert wurden....

Bitte, was ist daran logisch? Dass 6 Personen wegen nicht funktionierender Radios Hörstürze bekamen und als diese wieder funktionierten weitere Hörstürze ausblieben? Schlafstörungen kommen doch nicht daher, weil man nachts über nicht reagierende Garagentore grübelt und dann deswegen zum Arzt rennt? Missbildungen bei Neugeborenen (doppelter Daumen, zweimal Nierenzysten). Häufung von Fehl- und Frühgeburten (Kalb mit 2 Köpfen und fünftem Bein) als logische Folge von Angst zu bezeichnen, aufgrund einer nicht funktionierenden Technik, ist doch nicht logisch. Dann war es wieder Zufall! Es gibt auch gegenwärtig Schäden bei Tieren an Masten oft schon wenige Wochen nach Inbetriebnahme. Warum entstehen massive Baumschäden an Masten und warum schaut kein Fachmann hin?

1994 nahmen Bürger von Wallerhausen Kontakt mit Medien und Anwälten auf.

10.1.1995 wurde das Gesundheitsamt Oberbergischer Kreis tätig, ganz im Gegensatz zu heute, wo man auf Schilderung seiner Beschwerden durch Aufrüstung eines Masts mit UMTS einen 1 1/2 seitigen Brief bekommt, in dem Wörter wie "Mobilfunk, Elektromagnetische Felder etc." gar nicht vorkommen.

Am 29.1995 erstellte Dr. Varga ein Gutachten und zitierte Literatur und eigene Forschungsergebnisse über Missbildungen durch elektromagnetische Felder.

Am 11.8.1995 sprach man im Institut für Hygiene und Umweltmedizin bei Prof. Eikmann und Prof. Herr in Gießen vor. Die Kosten für eine Studie sollten nach Ansicht des Gesundheitsamtes von DeTeMobil übernommen werden.

Am 28.9.1995 wurde der Sender abgeschaltet.

Am 20.12.1995 schrieb Umweltministerin, Frau Bärbel Höhn an Herrn Rossenbach/Bürgerinitiative:" Herr MdL Bergerhoff hat mir mitgeteilt, dass Sie bereit sind, Ihre Erfahrungen bei den beabsichtigten Untersuchungsvorhaben einzubringen" Ich begrüße dies sehr. Mein Haus wird Sie diesbezüglich Anfang des kommenden Jahres zu einem Gespräch einladen."

Wo sind denn diese Untersuchungen geblieben? Stattdessen wird heute noch verkündet, dass es gesundheitliche Störungen durch Mobilfunk nicht gibt. (Prof. Eikmann 7.12.06 Bayer. Landtag)

Am 19/20.10.1999 / Kongress "Bürgerforum Elektrosmog" in Bonn veranstaltet vom BMU (Mitarbeiter von Mobilfunkbetreibern, BMU, BfS nahmen daran Teil).
Herr Rossenbach in seinem Referat: Ein großes Versäumnis ist der verantwortlichen Politik anzulasten, da sie die Forschung über Gefahren dieser Technik in die Hände der Industrie gegeben hat. (Tagungsband)

Alles Psyche! Bestes Beispiel der ZDF-Film "Gefangen im Netz" mit Prof. Harald Lesch. Verharmlosung von nicht ionisierender und ionisierender Strahlung, auch gleich in Bezug auf Folgen etwaiger Tschernobyls. Es wäre an der Zeit, die krankmachenden Auswirkungen dieser derzeitigen Technik auf Mensch und Natur "tatsächlich" einmal Ernst zu nehmen und dieser die Giftzähne zu ziehen, sowie bei der Schlange mit der das Kleinkind im Film spielte. Man hätte das Kind auch auf einen Tisch setzen können, ohne Schlange, ahnungslos wie es nun mal war. Beim fünften Mal Herunterfallen hätte es vielleicht, wenn ein paar Monate älter, begriffen, dass das schmerzhafte Folgen hat, so wie von Mobilfunk Betroffene ihre Erfahrungen machen und wissen, wo ihre Beschwerden herkommen, auch wenn es das "nicht gibt!"

Wie Prof. Lesch am Schluss sagte, nehme ich den Film mit Humor, denn er war allzu krass. Schade, dass er Fact Sheet 296 nicht angeführt hat, das hätte alles ohne Umschweife erklärt. Schade, dass ich den Film im Netz nicht finde. Weiß jemand wo er steckt? Ich würde ihn gerne weiter empfehlen, in der sicheren Annahme, dass Gleichsetzung von Hirn und wärmeleitfähigem Gelee nicht für alle Menschen zutrifft, obwohl das Gros mittlerweile so Angst vor dem Leben hat, dass es sich ohne Handy keinen Schritt mehr vor die Haustüre wagt.

Eva Weber

Tags:
Karussell, Fundi, Tinnitus, Baumschäden, Verdrehungen, Lesch


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