Kohortenstudie Dänemark - weitere Details (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Freitag, 27.07.2012, 17:06 (vor 4524 Tagen) @ H. Lamarr

Bei den Kritiken an der dänischen Kohortenstudie gibt es eine mMn seltsame Auffälligkeit, die bislang noch nirgendwo zur Sprache gekommen ist.

Der Volltext der Kohortenstudie Dänemark (Update 2011) ist frei verfügbar, die Arbeit trägt den Titel: Use of mobile phones and risk of brain tumours: update of Danish cohort study.

Der öffentlichen Aufforderung von Prof. Leszczynski (16. Dezember 2011), zu erklären, wie diese Studie durch die Peer-Review kommen konnte, ist das Fachjounal BMJ nicht nachgekommen. Ebenso wenig wurde seiner Forderung nach sofortiger Retraktion der Studie entsprochen. Dariusz Leszczynski wird damit zum Schicksalsgenossen von Alexander Lerchl

Bislang sind beim BMJ 12 Kommentare zu der Arbeit eingegangen, meist kritische darunter aber auch eine Erwiderung der Autoren (eine andere als die, die RDW <hier> eingestellt hat). Warum die Beantwortung kritischer Fragen vom Autorenteam ausgerechnet der jungen Patrizia Frei überlassen (oder aufgebrummt) wird, entzieht sich meiner Beurteilung.

Auch Leszczynski ist bereits am 3. Dezember 2011 mit einem Kommentar dort vertreten. Den ersten kritischen Kommentar gab es am 21. Oktober 2011, nur einen Tag nachdem die Studie bei BMJ publiziert wurde.

Mir völlig neu ist der Umstand, dass die Datensätze der dänischen Kohortenstudie auch noch anderweitig ausgewertet werden, nicht nur, um einen Zusammenhang zwischen Handy und Hirntumoren zu finden, sondern auch, um einen Zusammenhang zwischen Handy und Multiple Sclerose zu entdecken. Diese Zweitauswertung in PLOS wurde am 30. April 2012 publiziert - bis heute gibt es dazu jedoch keinen einzigen Kommentar. Ich werte diese Diskrepanz zur BMJ-Publikation so, dass unter organisierten Mobilfunkgegnern bestimmte Links zum "dagegen halten" herumgereicht werden, und so auffallend viele Reaktionen zustande kommen, die eben ausbleiben, wenn die Initialzündung nicht stattfindet.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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