Dariusz Leszczynski sucht neuen Job (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 17.01.2013, 00:37 (vor 4333 Tagen)

Am 17. Dezember 2012 ließ Dariusz Leszczynski auf seiner Website die Katze aus dem Sack und schrieb: This summer, my institution in Finland has terminated my research projects on biological and health effects of cell phone radiation.(Diesen Sommer hat STUK meine Forschungsarbeiten über biologische und gesundheitliche Wirkungen von Handy-Strahlung für beendet erklärt).

Der Forscher sucht jetzt nach einem neuen Job. Er könnte sich vorstellen weiter in der Forschung zu arbeiten, als Redakteur/Lektor oder Herausgeber für wissenschaftliche Publikationen, als Berater, Referent oder alles zusammen. Arbeitgeber könnten akademische Lehranstalten sein, Ämter und Behörden, staatliche oder private Beratungsstellen oder auch die Industrie.

Ganz Profi verliert Leszczynski kein Wort darüber, was da in Helsinki passiert ist (nur in seinen Kommentaren weiter unten auf seiner Seite lässt sich Bitterkeit erkennen). Auch auf der Website der STUK ist über eine Trennung nichts zu lesen, im Gegenteil, dort wird Leszczynski auch heute noch in der Abteilung Radiation Biology geführt. Weniger diskret ist Dr. Franz Adlkofer, der gewohnt polemisch öffentlich in einem Beileidsbrief an den gebürtigen Polen behauptet: Ihre Forschungsergebnisse entsprachen niemals den Erwartungen der Mobilfunkindustrie und nur deshalb wurden Sie gefeuert. Da wird bereits ziemlich durchsichtig an einer neuen Heldensage gebastelt, die von den Altvorderen den Kleinen am Lagerfeuer erzählt werden soll. Franz Adlkofer liebt es, sich in solchen brühwarmen Spekulationen zu baden. Realistischer dürfte sein: Leszczynski wollte über die Proteomik zu neuen Erkenntnissen kommen, eine durchaus gute Idee, wäre dieses Forschungsgebiet nur nicht so abschreckend teuer. Zu teuer für die STUK, so dass sie auf die Bremse stieg. Zumal der weltweite Forschungsstand sich in den vergangenen Jahren verdichtet hat, ohne dass anfängliche Hinweise auf Gesundheitsrisiken des Mobilfunks Bestätigung fanden. Die STUK ist auch am Cosmos-Projekt beteiligt, eine Langzeitstudie, die einen Zusammenhang sucht zwischen der Intensität des Handygebrauchs und daraus möglicherweise resultierenden Erkrankungen.

Mit einer Trennung Leszczynskis von der STUK war freilich nicht zu rechnen. Allerdings hat es sich schwach abgezeichnet, denn Leszczynski ist, eigenen Angaben zufolge, derzeit Gastprofessor an der Technischen Universität von Swinburne, Hawthorn/Melbourne, Australien.

[editiert (Tippfehler) am 23.01.13, 00:11 Uhr]

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Mythen, Gerücht, Leszczynski, Adlkofer, Trittbrettfahrer


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